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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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wissen, wie man das Grab öffnet, oder etwas in der Art. Ich weiß es nicht. Noch nicht jedenfalls«, setzte sie eilig hinzu. »Aber ich werde es schon noch herausfinden. Wir brauchen nur noch die fehlenden Teile der Landkarte.« Sie klappte den Hefter zu und drehte den Oberkörper zu Sophia herum. »Bist du sicher , dass dein Mann die fehlenden Seiten hat?«
    »Ja«, antwortete Sophia. »Die Dateien, die ich kopiert habe und die Eddie Admiral Amoros übergeben hat, beweisen, dass mein Mann am Untergang der Plattform beteiligt war und dass er nach Informationen zum Grab des Herkules sucht. Als wir uns auf der Yacht begegnet sind, hat er das Thema sogar angesprochen. Er hat gewusst , dass du im Hermokrates nach Hinweisen suchst.«
    »Ja, das ist wohl richtig«, räumte Nina ein. »Aber das erklärt noch nicht, weshalb seine Leute über die konspirative Niederlassung der Bruderschaft Bescheid wussten.«
    »Da gibt es viele Möglichkeiten. Er könnte dein Telefon verwanzt oder deinen Rechner angezapft haben; vielleicht hat er dich beschatten lassen, oder er hat jemanden bei der IBAK geschmiert. Glaub mir«, sagte Sophia und seufzte, »er nutzt wirklich jede Gelegenheit, um sich einen geschäftlichen Vorteil zu verschaffen. Übrigens gilt das nicht nur fürs Geschäftliche. Mein Mann bekommt immer, was er will … und jetzt will er die Landkarte, auf der das Grab des Herkules verzeichnet ist.«
    »Vielleicht können wir ihm ja zuvorkommen. Glaubst du, der Typ, der mich überfallen hat, hat ihm die Pergamente nach Botswana gebracht?«
    Sophia nickte. »Deine Beschreibung passt hervorragend auf einen seiner Angestellten. Fang Yi heißt er. Er kümmert sich um Sicherheitsprobleme – besser gesagt: um inoffizielle Sicherheitsprobleme. Wenn er der Unbekannte ist, dem du begegnet bist, dann hat er sie ihm gleich gebracht. Weil mein Mann sich derzeit in Botswana aufhält, ist Fang bestimmt dorthin geflogen.«
    »Was macht er eigentlich in Botswana?«, fragte Nina. »Ich erinnere mich, dass er auf der Party erwähnt hat, er besitze dort eine Diamantmine …«
    »Das ist nicht bloß irgendeine Diamantmine«, sagte Sophia, »das ist die Diamantmine schlechthin, die größte des Landes und … ach, was weiß ich. Deshalb ist er jedenfalls dort. Die botswanische Regierung erhält einen Anteil am Erlös jedes einzelnen geförderten Diamanten, und die Mine meines Mannes war in letzter Zeit ausgesprochen ergiebig. So ergiebig, dass die Regierung seiner Mine den offiziellen Titel › größte Mine des Landes ‹ verliehen hat. Das soll offiziell gefeiert werden – der Präsident wird dort sein, außerdem zahlreiche andere hohe Tiere. Ich sollte Richard eigentlich Gesellschaft leisten und die Rolle der braven Ehefrau spielen.«
    »Du wirst trotzdem da sein«, erklärte Nina. »Bloß nicht zusammen mit dem Ehrengast auf der Bühne.«
    Sophia rutschte nervös auf dem Sitz hin und her. »Es ist gefährlich, ich weiß. Aber wenn wir ihn nicht in einem Moment stellen, wenn er es nicht erwartet …« Als sie zu Chase hinübersah, hellte sich ihre Miene ein wenig auf. »Eddie kann ganz schön hartnäckig sein.«
    »Ja, ich weiß.« Nina lehnte sich zurück und haderte mit sich, bevor sie die Frage stellte, die ihr auf der Zunge brannte, seit sie die Engländerin kannte. »Wie hast du Eddie eigentlich kennengelernt?«
    Sophia blickte wieder zu Chase hinüber, als wollte sie sich vergewissern, dass er auch wirklich schlief. »Ich glaube, es war ganz ähnlich wie bei dir. Er hat mir erzählt, er wäre dein Bodyguard gewesen, das stimmt doch, oder?«
    »Ja«, sagte Nina und fragte sich, was Chase Sophia sonst noch alles erzählt haben mochte.
    »Er war auch mein Bodyguard – wenn man so will. Zu der Zeit, also vor etwa sechs Jahren, war er noch bei der SAS. Ich habe dir doch erzählt, dass mein Vater mir Weltreisen bezahlt hat, oder?«
    Nina nickte.
    »Unter anderem war ich auch in Kambodscha, wo ich die Tempelanlage von Angkor Wat besichtigt habe. Leider versuchte zu der Zeit eine militante islamistische Organisation namens Goldener Weg, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Das erreichte sie, indem sie britische Besucher kidnappte und mit ihrer Ermordung drohte, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Ich gehörte ebenfalls zu der Gruppe der Entführten.«
    Ninas Augen weiteten sich. »Mein Gott …«
    »Damals war mein Vater, Lord Blackwood, ein sehr wichtiger Mann. Er gehörte dem House of Lords an, war ehemaliger Minister

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