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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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durchbrachen den Zaun und schleuderten Metallfetzen umher …
    Dann prallte der Truck mit einer solchen Wucht auf, dass die gewaltigen Reifen zusammengequetscht wurden und mächtige Staubwolken unter den Rädern hervorschossen. Die Schockwelle war so stark wie ein Minierdbeben – Soldaten und Wachleute verloren das Gleichgewicht, die Geländewagen vor dem Tor wurden umgeworfen. Autogroße Felsbrocken fielen von der Ladefläche und schlugen wie Meteoriten im Boden ein.
    Als die Schnauze des Lasters erneut hochfederte, schrien beide auf. Dann krachte das Monstrum erneut herunter, und eine dicke Wolke aus Staub und Geröll flog von der Kipperbrücke nach vorn in die Kabine. Chase hatte Mühe, den Lenker zu halten, als er sich zu Nina umwandte.
    »Bist du okay?«
    »Ja, alles super!«, ertönte ihre zornige Stimme hinter dem Fahrersitz. »Abgesehen von meinem zerschmetterten Becken, geht es mir prächtig!«
    »Das wird schon wieder.«
    Der Staub wurde weggeweht, als der Truck wieder auf Touren kam. Das Transparent flatterte im Fahrtwind.
    Nach einigen Sekunden konnte Chase die Landepiste wieder erkennen. Zwischen anderen Maschinen stand da auch TDs Flugzeug. Er atmete auf, als sein Blick auf einen schlanken Privatjet fiel, der soeben in Startposition rollte.
    Chase hatte keinen Zweifel, wessen Flugzeug das war. »Er startet!«, rief er Nina zu.
    Heiße Luft schoss aus den Triebwerken, und erneut wurde Staub hochgeschleudert.
    »Du kannst ihn nicht einholen!«, schrie Nina. »Wir sind zu weit weg, das schaffen wir niemals!«
    »Ich muss …«
    Sie krallte die Hände in seine Schultern und schüttelte ihn, den Mund dicht an seinem Ohr. »Eddie! Du kannst die Maschine nicht einholen. Es ist aussichtslos.«
    Chase wandte den Kopf und sah ihr in die Augen; er wollte es nicht wahrhaben, wusste aber, dass sie recht hatte.
    »Es geht nicht«, sagte sie.
    Gequält blickte er zur Startpiste hinüber. Das Flugzeug entfernte sich mit stetig wachsender Geschwindigkeit von ihnen.
    Zu schnell, um es einzuholen.
    Jetzt endlich gestand er sich seine Niederlage ein. »Scheiße!« , fluchte Chase.
    Nina ließ seine Schultern los. »Wir müssen TDs Flugzeug erreichen«, sagte sie, »und machen, dass wir von hier verschwinden.«
    Mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen wurde unmittelbar vor ihnen ein Krater aufgeworfen. Sand regnete in die Kabine. Das konnte nur eines bedeuten: Die Panzerbesatzungen hatten ihre Kanonen geladen.
    Chase bog scharf vom Landefeld ab und versuchte, den Panzern die Rückseite des Trucks zuzuwenden, als auch schon ein Geschoss an der Kabine vorbeizischte, und zwar mit einer derartigen Geschwindigkeit, dass sie nur die heiße Druckwelle spürten, aber nichts sahen. Im nächsten Moment schlug vor ihnen eine weitere Granate ein, diesmal in etwas größerem Abstand. Der Schütze des ersten Panzers hatte tief gezielt, um eines der Räder zu treffen, der zweite wollte offensichtlich dem Fahrer ans Leder.
    »Mist!« Nina starrte den Einschlagkrater fassungslos an. »Sie schießen auf uns, diese Scheißpanzer schießen auf uns !«
    »Ja, ist mir auch schon aufgefallen!« Chase warf einen Blick auf die Monitore. Die beiden Panzer hatten die Verfolgung aufgenommen. Dass beide Tanks danebengeschossen hatten, deutete darauf hin, dass sie über keine automatischen Zielsysteme verfügten und die Kanonen manuell ausrichten mussten. Chase schätzte aber, dass sie zumindest mit lasergestützten Entfernungsmessern ausgestattet waren, was bedeutete, dass sie den Laster lediglich im Blick behalten mussten. Die Automatik würde dann über kurz oder lang den Rest erledigen.
    Damit stellten das Landefeld und TDs Flugzeug keine Fluchtoption mehr dar. Beim ersten Schuss hatte er lediglich Glück gehabt und war während der kurzen Flugdauer der Granate zufällig weit genug aus der Schussbahn abgeschwenkt. Wenn er jetzt erneut die Startbahn angesteuert hätte, wäre das für die Panzerkanonen ein gefundenes Fressen und ein kaum zu verfehlendes Ziel gewesen, weil er ihnen die Breitseite zugewendet hätte. Und eines war sicher: Nicht einmal diese Monsterreifen konnten einer 105-Millimeter-Granate widerstehen.
    »Behalte die Tanks im Auge!«, sagte er zu Nina und tippte auf den Monitor. »Sag mir, was sie tun.«
    »Also, im Moment jagen sie uns!«
    »Danke, Frau Schlaumeier. Sag mir lieber Bescheid, wenn sie feuern!« Chase scannte hektisch die Umgebung. Sie fuhren ungefähr in nördliche Richtung, am Horizont wich die Sandwüste dem wogenden

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