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Das Grab des Salomon

Das Grab des Salomon

Titel: Das Grab des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G Keohane
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noch rausschleichen?« Elizabeth ergriff Nathans Hand.
    »Nein, Miss. Nur ich.«
    Sie verdrehte die Augen, doch bevor sie etwas erwidern konnte, hob Vincent die Hand. »Ich will nichts mehr hören. Lassen Sie sich von Ihrem Freund zu Hause absetzen, wenn Sie ein Problem damit haben. Ich darf nicht dabei gesehen werden, wie ich mit Ihnen zusammen hier aufbreche, sonst wissen die, dass etwas im Busch ist. Pastor Hayden haben sie bereits getötet. Wenn sie begreifen, dass Nathan derjenige ist, hinter dem sie her sind, schwebt er in größter Gefahr.«
    Vorübergehend verschlug ihr das die Sprache, doch ihr starrender Blick wurde noch frostiger als zuvor. Dabei hatte Vincent gehofft, dass die Gelegenheit für die beiden, ohne ihn zu gehen, sie besänftigen würde, zumal es ihr eine Chance für den Versuch eröffnete, Dinnecks Meinung zu ändern. Was keine Rolle gespielt hätte. Dinneck war von Gott höchstpersönlich auserwählt worden, und es gab nichts, was sie dagegen unternehmen konnte.
    »Also, wie sieht der Plan aus?«, wollte Nathan wissen.
    Er würde zum Friedhof kommen, davon war Vincent mittlerweile überzeugt. Und sei es nur, um endlich Antworten zu erhalten.
    »Fahren Sie zurück zur Kirche, Herr Pastor. Sie kennen doch diesen Spazierweg entlang des Grundstücks. Gehen Sie in die Kirche, schalten Sie ein Licht ein und gehen Sie anschließend zur Hintertür raus. Folgen Sie dem Spazierweg, um zum Friedhof zu gelangen.«
    Nathan nickte. Jedes Kind, das in jenem Teil der Stadt aufwuchs, wusste, wohin der Pfad führte, den Nathan erst vergangene Woche entlangspaziert war. Es gab eine Stelle, an der die daran grenzende Steinmauer des Friedhofs eine Lücke aufwies.
    »Warten Sie an der Grabstätte auf mich. Ich werde etwas länger brauchen, weil ich laufen muss. Wenn ich mein Auto nehme, werden die mich sehen. Sie sollen besser glauben, ich sei zu Bett gegangen.«
    »Können wir jetzt gehen?«, murmelte Elizabeth.
    »Ja. Passen Sie auf sich auf, und möge Gott Sie beschützen.«
    »Sicher, wie Sie meinen.« Damit steuerte sie auf die Tür zu und zerrte Nathans Arm hinter sich her. Er aber zog zurück.
    »Lassen Sie sich nicht zu lange Zeit«, sagte er zu Tarretti. »So sehr ich Licht in diese Geschichte bringen will, wir werden nicht die ganze Nacht warten.«
    »Einverstanden. Gehen Sie jetzt.«
    Nachdem sie das Haus verlassen hatten, bückte sich Vincent und tätschelte Johnsons Flanke. »Komm mit, Junge, Zeit zum Schlafengehen.« Er schaltete das Küchenlicht aus, ging ins düstere Schlafzimmer und warf die Jacke aufs Bett. Dann wickelte er die Pistole aus und lud neue Patronen ins Magazin. Im Licht, das aus dem Flur hereindrang, arbeitete er mit flinken Bewegungen, weil er nicht zu lange außer Sicht bleiben wollte. Anschließend steckte er die Pistole in die Vordertasche der Windjacke und ging ins Badezimmer, wo er das Licht einschaltete und begann, sich die Zähne zu putzen. Johnson war im Schlafzimmer geblieben, offenbar erfreut darüber, dass die gewohnte Routine wieder einzukehren schien. Vincent spuckte in das Spülbecken, benutzte die Toilette und schaltete das Licht hinter sich aus, als er das Badezimmer verließ. Er musste sorgsam darauf achten, nicht aus seinem gewohnten Muster auszubrechen. Seine Beobachter – falls er tatsächlich beobachtet wurde – würden jede Abweichung bemerken. Es war schlimm genug gewesen, dass Dinneck und das Mädchen so spät aufgekreuzt waren. Vincent schaltete die Nachttischlampe ein, kniete sich neben das Bett und betete. Er ließ sich länger als üblich dafür Zeit, bat um Kraft und darum, dass Gott die beiden jungen Leute beschützen und nicht zulassen möge, dass die Frau Nathan davon abzuhalten vermöchte, wozu er berufen war.
    Außerdem betete er dafür, dass es ihm selbst gestattet sein möge, Gott auf andere Weise weiterhin zu dienen, nachdem der Schatz in neue Hände übergeben sein würde.
    Schließlich stand er auf, zog sich aus und ging zu Bett. Er stellte den Wecker ein und schaltete das Licht aus, dann sprang er auf und zog sich wieder an. Im dunklen Wohnzimmer schlüpfte er in die Windjacke und vergewisserte sich, dass die Pistole sich in der Tasche mit dem Klettverschluss befand. Er öffnete erst das Küchenfenster, dann das Insektenschutzgitter und kroch langsam hinaus. Einmal klopfte die Pistole gegen das Fensterbrett, abgesehen davon jedoch landete er geräuschlos draußen im Gras.
    Johnson versuchte, ihm durch das Fenster zu folgen.
    »Ich bin bald

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