Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan
Lebensmuster entsprach, wurde er auch immer unzufriedener mit seinen augenblicklichen Lebensverhältnissen.
In dieser Zeit verbrachte Adamski viel Zeit auf der Couch vor Poppys Fernseher. Zum Glück hatte sie Kabelanschluss. Neben Eishockey und Wiederholungen von Rocliford und Miami Vice verfolgte er auch die Berichterstattung über eine Serie von Hauseinbrüchen auf der anderen Seite der Grenze im Norden des New York State. Er erfuhr, dass im Verlauf von zwei Jahren drei ältere Mitbürger ausgeraubt und erschlagen worden waren.
Adamski fing nun an, über die alte Dame nachzudenken, die aus der L'Auberge des Neiges verschwunden war. Über die Villejoins. Obwohl er seine frühere Frau seit Jahren nicht gesehen hatte, dachte er auch an sie. Er erinnerte sich an Keisers Drohungen, ihr Geld von der Bank abzuheben, und fragte sich, ob sie es wirklich getan hatte.
Er hatte Keiser nur aus finanziellem Interesse geheiratet. Aber die alte Dame war verrückt, wollte noch immer Sex. Das Leben mit ihr war unerträglich. Und wie alles in seinem Leben, hatte auch dieser Plan nicht funktioniert. Wie es nun auch mit Poppy nicht funktionierte.
Adamski rechnete nach. Marilyn Keiser wäre jetzt zweiundsiebzig. Er hatte die Villejoins getötet und war davongekommen. Diese Frauen waren schwach, stellten keine große Herausforderung dar.
Adamski fand heraus, dass Keiser noch immer im selben Gebäude wohnte. Wochenlang saß er in Poppys Honda an der Édouard-Montpetit und beobachtete das Kommen und Gehen seiner früheren Frau. Er folgte ihr zu einer Synagoge, einem Markt, einem Gemeindezentrum, einem Yogastudio.
Eines Freitags kam Keiser mit einer Reisetasche aus dem Haus und fuhr nach Memphrémagog. Adamski folgte ihr. Zu seiner Überraschung fuhr sie zu seiner alten Jagdhütte.
Drei Mal beobachtete er diese Wochenendroutine. Wenn Keiser nicht da war, baldowerte er potentielle Risiken aus. Sichtbarkeit. Die Nähe von Nachbarn.
Langsam nahm ein Plan Gestalt an. Er würde in die Hütte einbrechen, Poppys Auto im Schuppen verstecken und warten. Wenn Keiser kam, würde er ihr Geld verlangen. Falls es in der Hütte versteckt war, perfekt. Falls es in der Wohnung war, würde er sie in die Stadt zurückfahren und dort umbringen. So oder so, er würde es aussehen lassen wie einen Einbruch durch einen Fremden.
Nur dass Keiser nicht so leicht aufgab, wie er erwartet hatte.
Als er endlich mit ihr fertig war, war er so wütend, dass er sie mit Kerosin übergoss und anzündete.
Laut Adamski waren die Frauen vorwiegend selber Schuld an ihrem Tod. Er argumentierte so: Er habe Probleme mit seiner Wut. Sie hätten ihn nicht sauer machen dürfen. Makellose Argumentation.
Nach beinahe zehn Stunden, die ich mir diesen fiesen Mistkerl anschauen musste, wäre ich am liebsten aus der Haut gefahren. Oder hätte sie vor Ekel abgestreift. Zum Teil der Kaffee? Vielleicht.
Mir brummte noch immer der Schädel vom Starren auf den Mikrofilm und dann auf das grobkörnige Bild der internen Videoanlage. Erschöpfung hatte meine Gefühle durcheinander gebracht, aber ich hatte keine Lust, meine Psyche zu sortieren. Natürlich empfand ich Traurigkeit. Abscheu. Wut. Ja, eine ganze Bootsladung voller Wut.
Wie auch immer, um vier reichte es mir endgültig. Nachdem Ryan versprochen hatte, mich auf dem Laufenden zu halten, fuhr ich nach Hause.
In dieser Nacht träumte ich wieder von Motten und Skeletten und verbrannten Leichen. Ryan war dabei, Ayers, Chris Corcoran. Andere waren zu undeutlich, um sie beim Namen nennen zu können.
Als ich um acht aufwachte, spürte ich wieder dieses Schulterklopfen von meinem Unterbewusstsein.
Was? Die Fälle Jurmain, Villejoin und Keiser waren abgeschlossen. Die Knochen vom Lac Saint-Jean würden bald identifiziert sein. Offen war nur noch die Frage nach Edward Allens anonymem Informanten. War das Grund für das Psst! von meinem Es?
Während ich die Katze fütterte, bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, Ryan von meiner Entdeckung des Bootsunfalls bei Sainte-Monique zu erzählen. Keine große Sache. Er würde in Kürze mit Neuigkeiten über Adamski anrufen.
»Großer Tag heute, Bird.«
Birdie biss weiter auf seinen kleinen, braunen Ringen herum. »Zuerst werde ich den Lac-Saint-Jean-Fall lösen. Dann werde ich diese verdammte Ratte hetzen, die meinen Namen besudelt hat.«
Birdie warf mir das Katzenäquivalent eines vorwurfsvollen Blicks zu. Wegen meiner Verwendung eines Jagdausdrucks? Oder der Nagetiermetapher?
Ich ließ
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