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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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wegräumte.
    Sie überlegte sich eine Operation gegen ihren grauen Star und wollte meine Meinung hören. Ich riet ihr, es machen zu lassen.
    Ich fragte sie nach Cukura Kundze. Vecamamma erzählte, dass Laszlos Überreste vom Coroner freigegeben worden seien und seine Eltern eine Totenmesse und ein Begräbnis organisiert hätten. Sie sei natürlich hingegangen. Sowohl Cukura Kundze als auch Mr. Tot seien zwar traurig, aber auch erleichtert, dass der Junge nun endlich Frieden bei Gott gefunden habe, zumindest in bestattungszeremonieller Hinsicht. Sie beschrieb den Sarg, die Blumen, die Musik, den Leichenschmaus, Cukura Kunzes unangemessen magentafarbenes Kleid und natürlich die Predigt des Priesters.
    Da ich die Politik in Bezug auf die Einbehaltung von Proben in ungelösten Mordfällen kannte, fragte ich mich, wie viel von Lassie tatsächlich unter die Erde gekommen war. Ich sagte natürlich nichts.
    Ich fragte nach der Ermittlung. Vecamamma wusste nichts. Nach dem Auflegen dachte ich zum hundertsten Mal daran, was mit Lassie wohl passiert war. Warum war der Junge ermordet worden? Wo? Von wem? Ich hoffte, dieser Fall würde nicht so einer wie Tausende andere, vergessen in einem Karton im Regal eines Polizeiarchivs.
    Um elf ging ich ins Bett.
    Irgendwann in der Nacht kam der Kater zu mir.
    Ich schlief bis morgens um acht. Auf der Fahrt ins Institut hatte ich eine Therapiesitzung mit mir selber. Feindseligkeit ist schlecht. Heitere Gelassenheit ist gut. Genieß den Duft der Rosen. Besser für die Gesundheit und ein langes Leben. Bla. Bla. Bla.
    Als Erstes rief ich Schechter an.
    Dieselbe Stimme vom Band gab mir dieselben Anweisungen.
    Nachdem ich eine zweite Nachricht drauf gesprochen hatte, legte ich auf, sanft.
    Die Personalbesprechung verlief genauso arktisch Wie am Montag. Niemand lächelte. Niemand machte Witze. Keiner wollte hier sein.
    Briel war abwesend. Ich erfuhr, dass sie angefangen hatte, an der medizinischen Fakultät in Laval einen Kurs zu unterrichten.
    Nach dem Ende der Besprechung nahm ich Ayers beiseite und fragte sie, warum alle so niedergeschlagen wirkten. Nachdem sie etwas über Müdigkeit und zu viel Arbeit gemurmelt hatte, eilte sie davon, um ein Y in Marilyn Keisers Brust zu schneiden.
    Wieder in meinem Büro, rief ich das Büro des Coroners an.
    Eine neue Sekretärin hob ab. Ich brachte mein Anliegen vor. Brach ab. Fragte die Frau nach ihrem Namen. Adele.
    Ich nannte meinen. Adele und ich tauschten Höflichkeiten aus. Das neue Ich.
    »Ist die Gouvrard-Akte schon da?«
    »Un instant, s'il vous plaît. «
    Ich hörte ein Klacken. Tastenklappern. Einen Luftzug, als der Hörer wieder ans Ohr gehoben wurde. »Oui. Dr. Briel hat sie.«
    »Was?« Scharf.
    Schweigen.
    Ich atmete tief durch. »Tut mir leid, Adele, aber ich bin verwirrt. Warum wurde die Akte an Dr. Briel weitergeleitet?«
    »Nach den Unterlagen bearbeitet sie den Fall.«
    »Das ist ein Irrtum.« Sehr höflich. »Bitte ersetzen Sie Dr. Briels Namen durch meinen.« Adele sagte nichts.
    »Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie bitte mit Monsieur Hubert.«
    Zwei Anliegen. Zwei Mal »bitte«.
    Adele zögerte, dann: »Soll ich die Akte holen und sie Ihnen bringen?«
    »Vielen Dank für Ihr Angebot. Aber das ist nicht nötig.« Als ich auflegte, steckte Joe seinen Kopf in mein Büro. »Irgendwas für mich?«
    Ich öffnete den Mund, um ihn zu bitten, die Überreste der potentiellen Familie Gouvrard zu röntgen. Dann fiel es mir wieder ein. Ich lächelte.
    Frauen aus dem Süden sind berühmt dafür, dass sie immer das Richtige zu sagen wissen. Dass sie Worte und Formulierungen hervorzaubern können, die anderen die Befangenheit nehmen. Es ist ein Talent, das ich bewundere, aber nicht besitze. Gelinde gesagt. Wenn es um Small Talk geht, bin ich eine absolute Niete.
    »Sagen Sie mal.« So fängt ein Dixie-Mädchen ein Gespräch an. »Sie haben doch gesagt, Sie machen am Wochenende eine Erkundung. Das interessiert mich.« Tat es nicht. In Gedanken war ich bei den Knochen vom Lac Saint-Jean. »Was erkunden Sie?«
    Joe wandte sich nicht ab, aber seine Augen suchten auch nicht gerade Blickkontakt. »Ist nur ein Hobby.«
    Das war nicht wirklich eine Antwort.
    »Aber es ist doch so kalt. Was erkunden Sie denn?«
    Achselzucken. »So Sachen eben.«
    Der Tölpel machte es mir nicht gerade einfach. »Höhlen? Minen? Alternative Dimensionen?«
    »Na ja, so im Untergrund. Man nennt es Drainsploring, die Erkundung von Abwasserkanälen und Ähnlichem. Keine große

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