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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Ärzte in der Notaufnahme auf deinen nackten Körper sabbern«, sagte sie.
    Die Decke sollte Ace natürlich wärmen, nicht ihre Sittsamkeit wahren. Standardmaßnahme bei Schockzuständen.
    Vicki tätschelte sie durch den weichen Wollstoff, schob sich aus dem Wagen, warf die Rückenlehne zurück und ließ sich hinter das Steuer fallen. Sie startete den Motor, zog die Tür zu, legte den ersten Gang ein, und der Mustang schoss los.
    »Zu schade, dass du nicht in der Verfassung bist, das hier zu genießen«, rief sie über die Schulter. »Das wird die schnellste Fahrt nach Blayton in der Geschichte der Menschheit.«

Kapitel Dreißig
    Wohl aus Kollegialität wurde Vicki statt in den Warteraum direkt in das leere Sprechzimmer des Chefarztes der Chirurgie gebracht. Dann ließ man sie allein.
    Mit Kleenex-Tüchern aus einer Schachtel auf dem Schreibtisch wischte sie so viel Blut wie möglich von ihren Händen und ihren Kleidern. Sie hätte sich gerne hingesetzt, aber sie wusste, dass der Rücken ihrer Bluse voller Blut war. Sie wollte den Ledersessel nicht ruinieren. Die Vorderseite ihres Rocks war hingegen sauber. Sie zog sie nach hinten, setzte sich dann auf den weichen Sessel und beugte sich vor, die Ellbogen auf ihre Knie gestützt.
    Sie zuckte zusammen, als die Tür aufschnappte.
    Es tut mir leid, Dr. Chandler, aber wir konnten leider nichts mehr …
    Die Krankenschwester, die ins Zimmer trat, balancierte auf einem Tablett eine Tasse Kaffee mit einem Stück Zucker und einem kleinen Plastikbehälter mit Kondensmilch daneben. »Kann ich Ihnen sonst noch was bringen? Die Küche ist schon geschlossen, aber in der Halle gibt es einen Automaten.«
    Vicki schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, ich möchte nichts …«
    Die Krankenschwester stellte das Tablett vor ihr auf den Schreibtisch. »Wir haben die Polizei verständigt, Dr. Chandler. Sie müsste bald hier sein. Sie werden Sie sprechen wollen.«
    Sie nickte.
    »Ich bin sicher, dass Ihre Freundin das durchstehen und bald wieder auf den Beinen sein wird.«
    »Danke«, murmelte Vicki.
    Die Krankenschwester konnte sich bezüglich Aces Zustand ganz und gar nicht sicher sein, doch Vicki war dankbar für ihre aufbauenden Worte.
    Als sie wieder allein war, griff sie nach der Tasse. Sie hob sie zum Mund. Heißer Kaffee schwappte heraus und über ihren Oberschenkel.
    Sie musste daran denken, wie sie mit Jack Scherze über vergossenen Kaffee gemacht hatte. Schwarzer Kaffee, weiße Couch. Es kam ihr vor, als sei das Tage her. Vage fragte sie sich, ob er schon aufgewacht war und festgestellt hatte, dass sie gegangen war.
    Sie brauchte beide Hände, um die Tasse ruhig zu halten. Sie nahm einen Schluck und stellte die Tasse wieder aufs Tablett.
    Jack. Gott sei Dank bin ich nicht geblieben. Ace wäre gestorben.
    Sie wird vielleicht ohnehin sterben.
    Vicki wünschte, sie könnte bei Ace im OP sein. Sie hatte gefragt, ob sie sich dem Operationsteam anschließen könnte, doch der Arzt hatte sie nur angesehen und den Kopf geschüttelt. »Tut mir leid«, hatte er gesagt. »Unmöglich. Sie stehen selbst unter Schock.« Dann hatte er die Krankenschwester gebeten, Vicki in sein Sprechzimmer zu bringen und »sich um sie zu kümmern«.
    Vicki vermutete, dass der Doktor Recht gehabt hatte, sie vom OP fernzuhalten. In ihrem Zustand hätte sie Ace mehr geschadet als genutzt, und ihre Anwesenheit hätte möglicherweise die Konzentration der anderen beeinträchtigt.
    Doch sie hasste es, hier rumzusitzen und nicht zu wissen, was los war.
    Ace konnte inzwischen tot sein.
    Sie war bewusstlos gewesen, als sie endlich das Krankenhaus erreichten.
    Sie wird es schaffen, dachte Vicki mit aller Inbrunst, zu der sie im Augenblick fähig war. Sie wird wieder gesund.
    Wir lassen eine Flasche Champagner knallen, wenn sie heimkommt und lassen uns fürstlich volllaufen und albern herum …
    Vicki vergrub das Gesicht in den Händen und weinte.
    Die Krankenschwester kam wieder ins Zimmer, gefolgt von zwei Männern in ausgebeulten Hosen und Sporthemden.
    Vicki stand auf und wandte sich ihnen zu. Beide Männer hatten buschige Schnauzbärte. Der ältere, schon grau an den Schläfen, trug ein Lederhalfter unter der Achsel, in dem ein riesiger Revolver steckte. Der andere hatte schwarzes Kraushaar und einen kleineren Revolver im Halfter an seinem Gürtel.
    Vicki versuchte, im Gesicht der Krankenschwester zu lesen. Sie sah ernst aus. »Haben Sie schon was von Ace gehört?«
    »Sie ist noch im OP. Das hier sind Detective

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