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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sich. »Ich hab dich vermisst, Melvin.«
    »Geh wieder runter.«
    »Magst du mich nicht mehr?«
    »Ich mag dich, wenn du mir gehorchst.«
    Sie schluchzte und hob das Gesicht. In ihren Augen schimmerten Tränen.
    Melvin seufzte. Dieses besitzergreifende Gehabe war fast so schlimm wie die Bisse. Irgendwie war es nett, aber …
    »Ich geh ja schon.« Sie drehte sich um. Melvin sah, wie das T-Shirt über ihren Hintern fiel. Er spürte eine Regung.
    »Okay«, sagte er. »Bleib hier. Komm rein, aber lass das T-Shirt an.«
    Sie drehte sich mit einem strahlenden Lächeln zu ihm um und stieg in die Wanne. Melvin zog den Vorhang zu. Er trat einen halben Schritt zurück und betrachtete sie. Patricia schien zu wissen, was er wollte. Sie stand unter der Dusche und drehte sich langsam herum. Als das T-Shirt nass wurde, klebte es an ihrer Haut und wurde fast durchsichtig.
    Er rieb sie durch den Stoff. Sie hob die Arme, umfasste den Duscharm mit beiden Händen und lächelte ihn durch den Wasserstrahl an. Er zog das T-Shirt über ihre Brüste. Das Wasser machte ihre Haut glatt und glänzend. Seine Fingerspitzen folgten den Linien von Ram-Choteps Gesicht, den Kreuzstichen, die seinen Mund verschlossen. Sie wand sich, als er eine Hand zwischen ihre Schenkel schob. Er küsste ihre Nippel, leckte sie, saugte.
    Bevor er sie nahm, stopfte er ihr einen Waschlappen in den Mund.
     
    Kurz vor zehn betraten Vicki und Ace die Riverfront Bar. Sie war nur spärlich beleuchtet, von Zigarettenrauch vernebelt und mit Lärm erfüllt. Die Leute redeten laut, um sich über das Gejaule von Waylon Jennings aus der Jukebox verständlich zu machen. Gläser und Flaschen klirrten. Poolkugeln klickten auf den beiden Tischen im Hintergrund aneinander. Eine Reihe Spielautomaten piepste und klingelte.
    Auf ihrem Weg durch den Schankraum entdeckte Vicki viele bekannte Gesichter: eigenartige Erwachsenengesichter, die den Kids ähnelten, die sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte, andere, die noch genauso aussahen, wie sie sie nach all den Jahren in Erinnerung hatte, einige, an die sie sich von ihren Besuchen in der Stadt erinnerte, und ein paar, die sie im Lauf der vergangenen Wochen kennengelernt hatte. Melvin sah sie nicht. Auch nicht den Mann vom Spielplatz. Einige der Leute schienen sie zu erkennen, nickten ihr grüßend zu oder sahen verdutzt drein, als wüssten sie nicht so recht, wo sie sie unterbringen sollten. Ace grüßte ein paar Freunde, begann aber mit niemandem ein Gespräch.
    Sie fanden eine leere Sitznische an der Wand. Vicki rutschte über die Bank und bedeutete Ace, sich neben sie zu setzen. So würde Melvin auf der anderen Seite des Tischs sitzen müssen.
    »Wir sollten versuchen, ihn so schnell wie möglich wieder loszuwerden«, sagte Ace. »Dann können wir vielleicht ein paar Typen aufreißen.«
    Vicki zuckte mit den Schultern. Sie war nicht in Stimmung, jemanden aufzureißen. Der Rauch und der Lärm behagten ihr überhaupt nicht. Sie würde nach Hause gehen, sobald das Treffen mit Melvin beendet war.
    Eine Bedienung kam an ihren Tisch. Sie trug das gleiche T-Shirt wie Ace.
    »Was darf ich euch bringen, Mädels?«, fragte sie.
    »Einen Pitcher Blatz und drei Gläser.«
    »Kommt sofort.« Sie eilte davon.
    »Das ist Lucy. Sie stammt aus der Bay Area. Ist mit Randy Montclair verheiratet.«
    Der Name kam Vicki irgendwie bekannt vor. Dann erinnerte sie sich. Er war immer mit Doug herumgehangen. Beides waren echte Kotzbrocken gewesen. Sie hatten Henry eines Tages nach der Schule in eine Abfalltonne geworfen. Und Randy war derjenige, der Melvin in der Woche vor der Wissenschaftsausstellung auf dem Schulkorridor mit Schlägen traktiert hatte. Vicki hatte sich eingemischt und ihn weggestoßen oder ihm mit irgendwas eins übergezogen, damit er aufhörte. Jetzt fragte sie sich, ob ihr mutiges Eingreifen vielleicht der Grund war, aus dem Melvin schon damals für sie geschwärmt hatte. Möglicherweise musste sie sich bei Randy für ihre gegenwärtigen Probleme mit Melvin bedanken.
    Lucy brachte den Krug und die Gläser an ihren Tisch. Vicki zahlte.
    Als Ace die Gläser füllte, tauchte Melvin auf.
    »Seid gegrüßt«, sagte er. Er rutschte über die Sitzbank, bis er Vicki genau gegenüber saß. Eine penetrant süßliche Duftwolke umgab ihn, als hätte er in Aftershave gebadet.
    »Sehr elegant«, bemerkte Ace und füllte sein Glas.
    Er trug ein glänzendes Hawaiihemd und ein rosafarbenes Sportjackett. Das schwarze Haar hatte er glatt nach hinten

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