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Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Das Grauen im Bembelparadies (German Edition)

Titel: Das Grauen im Bembelparadies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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Schweitzer recht gut in den Kram. Die zwei Eisbecher lagen doch schwer im Magen und würden einer ausgedehnten Fressorgie auf Staatskosten gar arg im Wege stehen. Er würde sich morgen Nachmittag zurückhalten müssen. Und seine Maria wird’s auch freuen, überlegte er sich, so wie sie sich immerüber ihren Steuersatz aufregte. Auf diese Weise bekam sie wenigstens was zurück, wenn auch in Naturalien.
    Derweil platzierte der Oberkommissar eine Plastiktüte auf dem weißen Tisch. „Hier, für dich. Besser: für Maria. Da ist eine präparierte Handtasche drin. Die stellst du so hin, dass die Kamera, die ist im Verschluss, das merkt kein Aas, auf die Clique gerichtet ist. Auf der anderen Seite ist ein kleiner schwarzer Druckknopf, den musst du reindrücken, dann läuft das Ding bis zu sechs Stunden ohne Unterbrechung. Am nächsten Tag, Mittwoch also, komme ich vorbei und hole mir die Aufnahme.“
    „Alles kein Problem“, sagte Herr Schweitzer.
    Und ob es ein Problem gab. Daran dachte er momentan aber nicht. Herr Schweitzer guckte in die Plastiktüte. Grün. Die Handtasche war Krokodilledergrün. Mit so was wagte sich heutzutage keine Frau mehr auf die Straße. Es sei denn, sie hat gewaltig einen an der Waffel.
    Herr Schweitzer wischte sich mit der Serviette den Mund ab, als es ihm doch noch einfiel: „Was du mir noch nicht gesagt hast, mit welchem Gift wurde Sebastian eigentlich umgebracht?“
    „Mit Blauem Eisenhut. Und das Bemerkenswerte daran ist, in einem von Dora Rutkes Büchern war an genau dieser Stelle ein Lesezeichen.“
    Mit bemerkenswerter Geschwindigkeit kombinierte der Sachsenhäuser Detektiv: „Dann kann sie Sebastian ja trotzdem getötet haben. Bei Gift braucht man doch nicht am Tatort zu sein, wenn das Opfer die Flasche öffnet und trinkt.“
    „Für wie doof hältst du uns eigentlich?“
    In Anbetracht von Lederjacken bei tropischer Hitze schwieg Herr Schweitzer wohlweislich.
    „Auf der Cointreau-Flasche“, fuhr Schmidt-Schmitt fort, „in die der Eisenhut gemischt war, sind aber keine Fingerabdrücke. Dora hatte Sebastian zum Geburtstag auch einen Cointreau geschenkt und diese Flasche konnten wir ausmachen. Du erinnerst dich an all die leeren und vollen Cointreau-Flaschen am Tatort?“
    „Logo.“
    „Jedenfalls war in Doras Flasche definitiv kein Eisenhut. Wir haben sämtliche Fingerabdrücke der Clique mit denen auf den Flaschen verglichen. Eine Heidenarbeit, sag ich dir. Leider war auf der Flasche mit dem giftigen Inhalt nichts zu finden. Wir bleiben natürlich am Ball, schließlich hatte Sebastian auch noch Bekannte außerhalb von Anglo-Sports. Möglicherweise werden wir dort ja noch fündig.“
    „Blauer Eisenhut, soso“, sinnierte Herr Schweitzer. „Ist das nicht das in Deutschland verbreitetste Gift?“ Er erinnerte sich vage an einen Artikel, den er mal gelesen hatte.
    „Über die Jahrhunderte betrachtet hast du wohl Recht. Darüber gibt es bereits schriftliche Aufzeichnungen, da war Kolumbus noch nicht mal geboren. Jedenfalls genügen zwei Gramm von der Wurzel und du hörst die Englein singen. In der ganzen Flasche haben wir hochgerechnet zehn Gramm feststellen können. Da wollte wohl jemand auf Nummer sicher gehen, falls Sebastian es bei einem Glas belassen hätte. Außerdem ist es leicht zu beschaffen. Du kaufst dir einfach ein Buch über pflanzliche Gifte und gehst damit in die Natur.“
    „So einfach ist das?“, wunderte sich Herr Schweitzer.
    Der Oberkommissar lachte. „Und ob! Unser Experte hat mir verraten, nach einer Stunde in der Pampa hätte er genug zusammen, um halb Sachsenhausen auszulöschen. Es gibt nämlich in unseren Breiten jede Menge verschiedene giftige Pflanzen. Das wissen nur die wenigsten. Zum Glück, muss man wohl sagen. Nicht auszudenken, wenn sich das rumspricht.“
    „Kann ich mir denken. All die verhassten Schwiegermütter … Sag mal, kannst du mir Doras Buch mal zeigen?“
    „Denke schon. Sie hat es uns netterweise überlassen. Meinte, sie bräuchte es nicht mehr. Wieso überhaupt? Musst du auch jemanden um die Ecke bringen?“
    „Im Moment nicht. Aber Maria und ich haben uns überlegt, wenn die Wehwehchen im Alter überhandnehmen … Auch wennSelbstmord in Deutschland strafbar ist, soweit ich weiß. Zumindest bei der Bundeswehr.“
    „Richtig“, bestätigte der Oberkommissar. „Die wollen jetzt sogar ein Gesetz einführen, da gibt’s für Selbstmord die Todesstrafe.“
    „Echt? Das ist verdammt hart. Lebenslänglich würde reichen, finde

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