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Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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für ein düsteres Schummerlicht.
    Butler 375 kam lautlos hereingerollt. Max und Mafalda bemerkten gleichzeitig, dass er zusätzlich zu seinen beiden menschlichen Armen noch zwei Zangen an teleskopartigen Stangen besaß, die er aus versteckten Klappen in seinem Bauch hervorschießen lassen konnte. Doch auch wenn sein Aussehen gewöhnungsbedürftig war, machte der Hausdiener seinem Berufsstand alle Ehre: Unter Mrs Fox' strengem Blick servierte er mit höchster Geschicklichkeit den Tee. Nur etwas zu essen hatte er leider nicht aus der Küche mitgebracht, was vor allem Max großen Kummer bereitete, denn inzwischen knurrte ihm schrecklich der Magen.
    Zu dumm, dass er beim Gala-Dinner im Festsaal vor lauter Nachdenken nicht zugelangt hatte. »Gibt es keine Sandwiches?«, erkundigte er sich und drückte eine Hand auf seinen protestierenden Bauch.
    Eine Antwort bekam er allerdings nicht.
    »Während ihr euch frisch gemacht habt, habe ich mir das Arbeitszimmer angeschaut«, erklärte Professor Fox und zündete sich seine Pfeife an. »Professor Hardenberg scheint ein Physiker gewesen zu sein oder sich zumindest mit physikalischen Problemen beschäftigt zu haben, jedenfalls gibt es oben …« Weiter kam er nicht, weil seine Frau ihm im selben Moment unter dem kleinen Tisch nicht gerade zaghaft gegen das Schienbein trat. Professor Fox war so etwas ja schon gewohnt, aber diesmal fühlte er sich doch ungerecht gemaßregelt. »Also, Liebling, ich muss schon sagen …«
    Wieder wurde er unterbrochen. »Mein Mann hätte gern noch etwas Milch zum Tee«, wandte sich Mrs Fox an Butler 375. »Könnten Sie welche holen?«
    »Selbstverständlich, Ma'am«, erwiderte der elektrische Diener und rollte aus dem Salon.
    »Ich halte es nicht für besonders ratsam, in Hörweite des Personals über die Tatsache zu diskutieren, dass wir uns hier als Hochstapler eingenistet haben«, sagte Mrs Fox leise und rührte mit einem kleinen Löffel in ihrem Tee. »Wer weiß, ob Butler Dreihundertnochwas eine diskrete Person ist.«
    »Hm«, machte Professor Fox und paffte nachdenklich einige Rauchwölkchen in die Luft.
    Max rutschte unruhig zwischen den Kissen hin und her. »Glaubst du, dieser Mr Crimer wird sauer, wenn er merkt, dass Papa nicht Professor Spencer ist?«, fragte er seine Mutter.
    »Das glaube ich allerdings«, antwortete Mrs Fox. »Und ich möchte diese Stadt nicht mit Schimpf und Schande verlassen. So etwas spricht sich immer herum, auch wenn dieser Ort denkbar weit von Manhattan entfernt ist.«
    »Wir bleiben also hier?«, fragte Mafalda.
    »Nicht länger als unbedingt notwendig«, präzisierte Mrs Fox. »Ich habe den Eindruck, dass in dieser Stadt etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.«
    »Ich habe auch schon gedacht, dass hier etwas faul ist«, sagte Max. »Allein die Tatsache, dass kein Mensch in New York von so einer gigantisch großen Stadt etwas weiß, ist doch merkwürdig.«
    »Dieser Mr Crimer hat sich offenbar sehr viel Mühe gegeben, das Ganze geheim zu halten«, stellte Mrs Fox fest.
    Max wollte etwas erwidern, aber seine Mutter schaute ihn mit einem Mal durchdringend an. Der Butler war wieder angerollt. Wie alle guten Diener beherrschte er die Kunst, wie aus dem Nichts aufzutauchen. Erleichtert registrierte Max, dass der Hausangestellte einen Teller mit Keksen trug. Die Milch für Professor Fox hatte er ebenfalls dabei.
    »Butler, waren Sie eigentlich auch der Diener von Professor Hardenberg?«, fragte Max und ignorierte den missbilligenden Blick seiner Mutter.
    »So ist es, Sir.« Butler 375 räusperte sich. »Wie war noch gleich Ihr Name?«, setzte er nach einer kurzen Pause hinzu.
    »Ich bin Maxwell«, sagte Max. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie einfach nur Butler nenne? Also ohne diesen komischen Zahlenzusatz?«
    »Ganz wie Sie wünschen«, sagte der elektrische Diener mit einer angedeuteten Verbeugung.
    »War echt ein netter Kerl, der Hardenberg, oder?«, erkundigte sich Max. Er hörte, wie seine Mutter neben ihm scharf die Luft einzog.
    »Ein Gentleman durch und durch«, antwortete der Butler, ohne eine Miene zu verziehen. »Obwohl er aus Berlin und nicht aus London stammte. Außerdem war er ein wahres Genie, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. Es war für uns alle ein großer Schock, als er von Mr Nin und seiner Bande ausgeschaltet wurde.«
    »Warum haben die das bloß getan?«, fragte Max und betrachtete nachdenklich den Tee in seiner Tasse.
    »Das zuständige Ministerium ist der Ansicht, dass die

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