Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
Unruhestifter es darauf abgesehen haben, unsere wunderbare Stadt zu zerstören«, sagte der Butler und goss etwas Tee nach.
    »Das wäre alles, Butler«, sagte Mrs Fox. Ihre Stimme klang so eisig, dass Max für einen Moment überlegte, ob er mit seinen Fragen an den Butler zu weit gegangen war – aber völlig unerwartet bekam er Schützenhilfe von seinem Vater. Sobald der elektrische Hausdiener die Tür hinter sich geschlossen hatte, klatschte sich der Professor begeistert auf den Oberschenkel. »Gut gemacht, Max!«
    »Kein Wunder, dass die Kinder nur Flausen im Kopf haben, wenn du sie auch noch ermutigst«, beschwerte sich Mrs Fox.
    »Die Kinder haben jede Menge graue Zellen im Kopf«, entgegnete Professor Fox. »Ganz genau wie du, meine Liebe.«
    Er senkte die Stimme, und alle rückten ein wenig vor, sodass ihre Köpfe über dem Tischchen fast zusammenstießen. »Ihr habt es vorhin ja selbst gesagt. Wenn jemand eine Stadt wie Atlantic Haven errichten lässt und danach nicht sämtliche Zeitungen zusammentrommelt, damit sie seine Errungenschaften in die Welt hinausposaunen, dann ist er entweder sehr bescheiden oder hat etwas zu verbergen. Und ich glaube, bei Mr Crimer ist Letzteres der Fall. Der Mann gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte Max.
    »Und mir gefällt es nicht, dass du unsere Kinder dazu anstachelst, hier Detektiv zu spielen.« Mrs Fox funkelte ihren Mann ärgerlich an. »Wir sollten zusehen, dass wir so schnell wie möglich wieder nach New York zurückkommen.«
    »Ganz so schnell wird das nicht gehen«, gab der Professor zu bedenken. »Und wenn wir es sowieso noch eine Weile hier aushalten müssen, sollten wir die Gelegenheit nutzen und so viel wie möglich über das Geheimnis der Unterwasserstadt herausfinden.«
    » Das Geheimnis der Unterwasserstadt «, wiederholte Mafalda beinahe ehrfürchtig. »Das klingt nach einem echt tollen Abenteuerroman.«
    Professor Fox lächelte. Er hatte wie seine Kinder eine Schwäche für Merkwürdigkeiten aller Art, auch wenn er in den Gräbern, die er bislang gefunden und erforscht hatte, nur staubige Mumien und verkrustete Schrifttafeln entdeckt hatte.
    »Ich schlage vor, dass wir jetzt erst einmal schlafen gehen«, sagte er und klopfte seine Pfeife in dem Aschenbecher auf dem Tisch aus. »Morgen werden wir weitersehen.« Er leerte seine Tasse und stand auf.
    Mrs Fox seufzte theatralisch und nickte ihren beiden Kindern zu. »Dann ab nach oben mit euch.«
    Max und Mafalda wechselten einen Blick und grinsten. Es sah ganz so aus, als würde ihre Mutter diesmal klein beigeben.
    Im selben Augenblick rollte der Butler mit einem Tablett voller Sandwiches in den Salon. Max schnappte es sich und brachte es vor Mafalda in Sicherheit, indem er die Brote auf dem Weg zu den Schlafräumen so hoch wie möglich über seinem Kopf balancierte. Schließlich ließ er sich aber doch erweichen und teilte mit ihr.
    Da Professor Fox schnarchte, bekam er von seiner Frau ein Einzelzimmer zugewiesen, während Maxwell und Mafalda in dem großen französischen Bett von Professor Hardenberg untergebracht wurden. Mrs Fox richtete sich in dem zweiten Gästezimmer ein.
    »Irgendwie unheimlich«, sagte Mafalda, nachdem sie mit ihrem Bruder zwei Oberhemden aus dem Kleiderschrank zu Pyjamas umfunktioniert hatte und die beiden ins Bett gekrochen waren.
    »Was meinst du?« Max war plötzlich so müde, dass er nicht einmal mehr das letzte Sandwich mit Ei und Schinken aufessen konnte.
    »In dem Bett von jemandem zu liegen, der eliminiert wurde«, wiederholte Mafalda den Ausdruck, den der Bürgermeister verwendet hatte.
    »Hm«, murmelte Max. »Ich finde es viel unheimlicher, in einem Bett zu liegen, das sich zig Meter unter der Meeresoberfläche befindet.«
    »Vielleicht wachen wir ja morgen auf und es war alles nur ein Traum«, flüsterte Mafalda.
    Dann waren die Fox-Geschwister eingeschlafen und im Haus von Professor Hardenberg hörte man nur noch Mr Fox' Schnarchen und das leise Surren des elektrischen Dieners, der die Küche aufräumte und den Frühstückstisch für den kommenden Tag deckte.
    Am nächsten Morgen stellte Max fest, dass sie nicht geträumt hatten und dass ihr Butler fantastisches Rührei machen konnte. Er versuchte, so viel wie möglich davon zu ergattern, und da sich Mafalda gerade mit einem Hörnchen und seine Mutter sich mit ihrer Frisur beschäftigte, war das eine ganze Menge.
    Plötzlich klingelte die Türglocke und alle Mitglieder der Familie Fox fuhren vor Schreck von

Weitere Kostenlose Bücher