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Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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ihren Stühlen hoch.
    »Vielleicht ist das dieser Mr Nin, der den Nachfolger von Professor Hardenberg auch gleich um die Ecke bringen will«, überlegte Mafalda laut.
    »Höchstwahrscheinlich ist das eher diese schieläugige Mrs Crimer, die mich zum Tee einladen will. Sehr unangenehm, das alles. Ich habe ja nicht einmal etwas zum Anziehen.« Mrs Fox gab einen ungehaltenen Seufzer von sich.
    »Könnte auch Crimer persönlich sein«, warf der Professor ein. »Vielleicht möchte er unsere Besprechung schon jetzt stattfinden lassen. Das würde mir natürlich gar nicht passen, denn bevor ich so tun kann, als sei ich ein Physiker und nicht Archäologe, müsste ich meine Nase wenigstens einmal in die Bücher von diesem Hardenberg stecken.«
    »Master Tom ist an der Tür«, verkündete ihr Butler, der eben aus der Halle ins Esszimmer zurückrollte. »Er fragt, ob Master Maxwell zum Spielen rauskommen möchte.«
    »Na, so was!«, rief Max und sprang auf. »Woher weiß der denn, dass ich hier bin, dieser Master Tom? Und wer ist das überhaupt?«
    Bevor seine Eltern etwas sagen konnten, war Max auch schon an dem elektrischen Diener vorbeigelaufen und erreichte sogar noch vor ihm die Haustür. Dort wartete ein rothaariger Junge, dessen grüne Augen in dem grellen elektrischen Licht funkelten wie Smaragde. Max erkannte ihn sofort wieder: Er war es gewesen, den er bei seiner Ankunft in Dunham Hall auf der Straße gesehen hatte.
    »Hallo«, sagte der Junge und zwinkerte Maxwell zu. »Ich bin Tom.«
    »Hi!« Max grinste und blickte gespannt in Toms sommersprossiges Gesicht.
    »Kommst du mit mir raus in den Garten? Ein bisschen Baseball spielen?«, fragte Tom und wackelte dabei mit seinen Segelohren. »Ich wohne im Nachbarhaus und zwischen unseren Grundstücken gibt es keinen Zaun …« Er zwinkerte Max wieder zu und irgendetwas an diesem Blinzeln war äußerst merkwürdig. Fast so, als ob Tom ihm zu verstehen geben wollte, dass das mit dem Baseball nur ein Vorwand war, um … Ja, um was?
    Max spürte, wie sein Herz schneller schlug.
    »Klar, Baseball ist immer gut!«, erwiderte er und schaute Tom fragend an, doch statt einer Antwort blinzelte der Junge erneut.
    Für einen Moment sagte keiner der beiden etwas. Tom machte ein Gesicht, als würde er angestrengt nachdenken. »Ich habe einen Schläger und einen Ball im Garten, wir könnten uns abwechseln«, schlug er dann vor.
    »Okay«, sagte Max.
    »Bin in einer Stunde wieder zurück!«, rief er dem Butler über die Schulter zu.
    Der Diener deutete mit einem leichten Kopfschütteln an, dass er mit Maxwells Verhalten nicht einverstanden war, es ihm aber nicht zustand, darüber auch nur ein Wort zu verlieren.
    Die beiden Jungen liefen in den Garten.
    »Weiß eigentlich die ganze Stadt über unsere Ankunft Bescheid?«, wollte Max von Tom wissen, kaum dass sie aus der Haustür heraus waren. »Also ich meine, dass wir hier in die Villa von Professor Hardenberg eingezogen sind?«
    Tom antwortete nicht. Stattdessen griff er nach Maxwells Ärmel und zog ihn mit sich nach draußen. Die beiden Jungen rannten die Stufen vor dem Eingang hinunter und bogen schweigend nach rechts in den Garten ein.
    Auf dem gepflasterten Weg sah Max sich begeistert um. Gestern Abend hatte er gar nicht wahrgenommen, wie riesig und verwachsen das Grundstück von Dunham Hall tatsächlich war: Neben knorrigen Apfel- und Birnbäumen zum Klettern gab es jede Menge Ginster- und Haselnusshecken, um sich zu verstecken, und dazwischen lagen weite Rasenflächen, die wie gemacht zum Baseballspielen schienen. Es war einfach perfekt! Doch als Maxwells Blick über die Baumwipfel und das Dach des Nachbarhauses nach oben schweifte, zuckte er unwillkürlich zusammen – ein riesiger Schwarm Haie durchquerte den flaschengrünen Himmel! Max hatte schon wieder völlig vergessen, dass sie sich in einer Stadt am Meeresboden befanden. Vorsichtig schielte er zu Tom. Ob der fremde Junge seine Reaktion bemerkt hatte? Sein Erstaunen über die Besonderheiten von Atlantic Haven konnte verräterisch sein. Die Kinder des echten Professor Spencer hätte man sicherlich auf ihre Reise und die wundersame Stadt im Meer vorbereitet. Bei diesem Gedanken fiel es Max plötzlich wie Schuppen von den Augen: Wo war denn eigentlich dieser Professor Spencer geblieben? Und was würde passieren, wenn er plötzlich doch noch hier auftauchte?
    Tom bekam von Maxwells Überlegungen offensichtlich nichts mit, denn er führte ihn seelenruhig an der Längsseite des

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