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Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Sayvers machten Professor Hardenberg Vorhaltungen, weil er sich in ein Gefecht gegen den betrügerischen Mr Kolschok gestürzt hatte, ohne ihnen Bescheid zu sagen.
    »Aber ich habe Ihnen doch ständig Mitteilungen zukommen lassen«, rechtfertigte sich Professor Hardenberg. »Nachdem ich Kolschoks Mordanschlag entgangen war und mich entschlossen hatte, selber als Störenfried Mr Nin aufzutreten, habe ich Ihnen unzählige Einladungen zu einem geheimen Treffen unter der Tür durchgeschoben.«
    »Werter Herr Kollege«, beschwerte sich Dr. Sayvers. »Das waren Briefe, die in einer kryptischen Geheimschrift abgefasst waren. Wir hielten das für einen schlechten Scherz der Nachbarskinder!«
    »Sie haben sich alle kindisch benommen«, kritisierte Professor Fox seine Kollegen. »Sie hätten doch erkennen müssen, dass Dr. Baldurixi Sie hinters Licht führt und die Altstain-Energie für okkultistische Experimente nutzt. Von Kolschok ganz zu schweigen.«
    Bei der Erwähnung seines Namens kam der Justizsenator wieder zu sich, wurde aber von Beethoven mit einem Schlag auf den Kopf erneut ins Reich der Träume geschickt.
    »Meine Herren, ich muss Sie bitten, nicht ständig an meiner Schulter zu rütteln«, sagte Professor Hardenberg. »Wir stürzen sonst ab.«
    Tatsächlich war der Gleiter immer wieder ins Schlingern geraten und drohte seinen Halt an dem Eisenträger zu verlieren.
    »Was machen wir denn jetzt?«, rief Max. Er konnte nicht glauben, dass die Wissenschaftler lieber miteinander diskutierten, als möglichst schnell einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage zu finden.
    »Wir müssen irgendetwas unternehmen!«, rief nun auch Tom. »Wir können doch nicht zulassen, dass die ganze Stadt einstürzt.«
    »Ich fürchte, dass unsere Möglichkeiten der Einflussnahme in diesem Fall recht begrenzt sind«, sagte Mrs Fox und machte Mrs Sayvers auf eine Laufmasche an ihrem Strumpf aufmerksam.
    »Es gäbe nur noch eine Sache, die wir machen könnten «, sagte Professor Hardenberg und holte tief Luft. »Aber leider habe ich in dieser Hinsicht versagt. Und das wird wohl nicht nur das Ende von Atlantic Haven sein, sondern das Ende der ganzen Welt. Zumindest so, wie wir sie kennen.«
    »Wieso das denn?«, fragte Mafalda. »Wegen des Monsters?« An ihrer Leidenschaft für Ungeheuer hatten weder die ereignisreichen letzten Stunden noch die Angriffe der Mutanten etwas geändert.
    »Ich fürchte, ja«, sagten Professor Hardenberg und Professor Fox gleichzeitig, wobei Letzterer sich ebenfalls aufgeregt die Hände rieb, weil er die Leidenschaft seiner Tochter für Monster teilte, obwohl er das nicht gern zugab.
    »Wenn ich den Text aus Baldurixis Tagebuch richtig übersetzt habe, dann wird in wenigen Minuten ein Wesen von unermesslicher Größe, Kraft und Bosheit aus der Tiefseespalte auftauchen. Ein Leviathan, der sich die Meere und die Länder untertan machen wird. Baldurixi und Kolschok wollten das Wesen mithilfe einer okkulten Maschine heranzüchten und steuern, aber aus dem zweiten Programmpunkt wird nun wohl leider nichts. Erstens hat Baldurixi seine eigene Maschine nicht richtig im Griff gehabt und außerdem ist sie in die Luft geflogen.«
    »Moment«, sagte Professor Hardenberg und bremste das schwebende Baumhaus so plötzlich ab, dass die Insassen übereinanderpurzelten wie Kegel. Mrs Fox beschwerte sich, Tom bekam Nasenbluten und Mr Kolschok wurde zum zweiten Mal wach und konnte nur mit Mühe und Not von Beethoven, Maxwell und Henriette am Boden gehalten werden – aber der Professor hatte nur noch Augen für seinen Kollegen.
    »Moment«, sagte er ein zweites Mal und packte Professor Fox an der Krawatte. »Wenn Sie Baldurixis Tagebuch lesen konnten, dann müssen Sie im Besitz des Eucalypticons sein. Der alte Spinner hat doch alles in einer Geheimschrift verfasst, die man nur mit dem Eucalypticon entziffern kann.«
    »Allerdings«, sagte Professor Fox. »Ich habe es in einer Bibliothek im Altstain-Turm gefunden. In einem Geheimfach, das durch einen, äh, Greifarmangriff geöffnet wurde.«
    »Haben Sie es noch?« Professor Hardenberg war jetzt so aufgeregt, dass seine Hände zitterten. Auch die anderen beiden Wissenschaftler fuhren sich nervös durch die Haare und fummelten an ihren Kragenknöpfen herum.
    »Ja«, sagte Professor Fox. »Hier ist es.«
    Er holte das alte Buch mit dem giftgrünen Einband aus seinem Jackett hervor, und Max fragte sich nicht zum ersten Mal, in welchen Taschen sein Vater die ganzen Sachen immer verschwinden

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