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Das Grauen lauert in der Tiefe

Das Grauen lauert in der Tiefe

Titel: Das Grauen lauert in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Professor Hardenberg bekommen?«, erkundigte sich Philip, der Max im Laufen interessiert musterte.
    »Ja«, sagte er. »Woher weißt du, wie das Ding heißt?«
    »Mein Vater hat ihn entworfen und zusammen mit Hardenberg daran gearbeitet. Aber dann ist Mr Kolschok darauf aufmerksam geworden und wollte ihn für seine Polizeibeamten haben. Deshalb hat mein Vater die Arbeit an dem Projekt beendet.«
    »Hardenberg offenbar nicht«, sagte Mafalda.
    »Und das ist auch gut so«, schnaufte Max, dem in dem Anzug allmählich heiß wurde. »Sonst hätten wir Kolschok nicht schachmatt setzen können.«
    »Schachmatt? Kolschok?«, fragten Philip und Tom erstaunt.
    Max hatte keine Gelegenheit mehr, die Umstände seiner Rettung aus der Zahnarztpraxis zu erklären. Der Flur, durch den sie gerade liefen, schwankte dermaßen stark, dass alle bis auf Mrs Fox hinfielen. Erneut war das dumpfe Donnergrollen zu hören, diesmal so laut, dass es genauso viel Angst auslöste wie die Strahlung des Psychonautenanzugs. Wieder stürzten Teile der Decke herab und begruben mehrere Beamte unter sich, die in blinder Panik an den Kindern vorbeigelaufen waren.
    »Wir müssen ihnen helfen!«, rief Max, aber als eine Sekunde später das Licht ausging, war klar, dass sie genug damit zu tun haben würden, sich selbst zu helfen.
    Wieder schwankte der Boden und das Grollen schwoll weiter an.
    »Wir müssen uns an der Wand entlangtasten!«, schrie Max. »Ich glaube, die Zahnarztpraxis ist gleich hinter der nächsten Ecke.«
    »Was sollen wir denn da?«, brüllte Mafalda zurück.
    »Dort endet ein Belüftungsschacht, durch den uns Henriette nach oben ziehen kann!«, erklärte Max.
    »Das schaffen wir niemals!«, schrie Tom. »Nicht ohne Licht.«
    »Da ist ein Kippschalter unter dem Drehregler!«, rief Mr Sinclair ihnen von hinten zu. Er war durch die drängelnden Justizbeamten nicht ganz so schnell vorangekommen wie die anderen.
    »Was? Wie? Wo?« Max schaute sich hektisch um.
    »Am Anzug!«, brüllte Mr Sinclair gegen das Grollen an. Weitere Deckenteile stürzten herab. Toms Mutter wurde am Bein getroffen und warf sich entsetzt in die Arme ihres Mannes.
    »Ach so, na klar!« Nun fiel Max wieder ein, dass Philips Vater ja den Psychonautenanzug konstruiert hatte und sich damit natürlich auskannte. Er fand den Kippschalter und betätigte ihn. Sofort ging am Helm eine Lampe an, die so stark leuchtete wie dreißig Gaslampen zusammen.
    »Da vorn ist die Tür zur Zahnarztpraxis!«, rief er, nun langsam heiser. Mörtel bröckelte von der Decke und ein großer Riss tat sich genau in der Mitte des Flurs auf.
    Max wollte die Tür öffnen, aber sie klemmte. »Das kann ja wohl nicht wahr sein«, keuchte er wütend.
    »Wirf dich lieber dagegen, statt herumzumeckern!«, schrie seine Schwester. »Die Decke kracht gleich ein und dann sind wir geliefert.«
    Mit dem Mut der Verzweiflung warfen die Kinder sich gemeinsam gegen die Tür, die schließlich ihren Widerstand aufgab und sich mit einem Ruck öffnete. Die Fox-Geschwister, Tom und Philip stolperten in den Raum. Dort hatte es Mr Kolschok gerade geschafft, sich aufzurappeln, aber als er den Psychonautenanzug durch die Tür poltern sah, fiel er gleich wieder in Ohnmacht.
    »Da ist der Luftschacht!«, schrie Max unnötigerweise, denn der Rettungsweg war in dem hellen Licht seiner Helmlampe gut zu erkennen.
    Wieder gab es eine gewaltige Erschütterung, die alle zu Boden riss.
    »Meine Güte«, sagte Mrs Fox und klopfte sich etwas Staub aus dem Haar.
    Max half zuerst Tom und Philip und anschließend seiner Schwester in den Schacht.
    Mr Sinclair und Mr Sayvers hoben den ohnmächtigen Mr Kolschok vom Fußboden auf und hievten ihn gemeinsam nach oben, dann kletterte Max mit seinen Eltern hinterher. Die Röhre wackelte und schwankte wie ein Strohhalm im Wind, aber zum Glück gab es außer Henriettes Seil noch Sprossen in der Wand, an denen sie sich festhalten konnten.
    Mit einem Mal verstummte das Grollen und bis auf ihr eigenes Keuchen war es um sie herum unheimlich still geworden.
    »Warum schleppen Sie denn diesen Fiesling mit?«, wollte Mafalda von Toms Vater wissen.
    »Weil wir ihn vor Gericht stellen werden«, erklärte er. »Und sobald wir mit Professor Hardenberg gesprochen haben, werden wir Mr Crimer davon überzeugen, dass das Projekt Atlantic Haven gescheitert ist.«
    »Ich fürchte, davon können Sie ihn nicht mehr überzeugen«, schnaufte Max. »Er ist zusammen mit dem Altstain-Kraftwerk in die Luft geflogen. Oder

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