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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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schönen Schlamassel“, sagte Cecilia. „Und alles wegen mir!“
    Ihre Blicke trafen sich.
    Sie hielten inne. Einen Herzschlag lang lasen sie ihre Gefühle füreinander. Ein Moment, der ewig zu währen schien.
    Er wird nie wieder als Anwalt arbeiten können, erkannte Cecilia. Die Polizei sucht ihn. Wenn nicht ein Wunder geschieht, wandert er für Jahre in den Kerker. Und warum das alles? Weil er ein Hitzkopf ist, ein Mann, der Ungerechtigkeiten hasst, ein guter Mann, der mich ...
    Cecilia wandte den Blick ab.
    Stanley stand auf, kam um den kleinen Tisch herum zum Sofa und setzte sich auf die Kante. Seine Finger strichen über ihr Haar. „Verzeihen Sie“, flüsterte er.
    Cecilia schloß ihre Augen.
    Lieber Gott, laß mich das richtige tun!, dachte sie. Wir sind müde, überreizt und vielleicht spielen uns unsere Nerven Streiche.
    Sie spürte seinen Atem an ihrer Wange. Sanft strichen seine Lippen über ihre Haut. „Verzeihen Sie“, flüsterte er erneut. „Ich möchte die Situation nicht ausnutzen, wirklich nicht.“
    Sie drehte ihm ihre Lippen zu. „Aber das machst du doch schon.“
    Er nahm ihr Angebot noch nicht an.
    „ Es ziemt sich nicht, aber schon als ich das erste Mal mit Ihnen sprach, als Sie mir gegenüber saßen, in dieser häßlichen Zelle, als ich die Verbitterung in Ihren Augen las, als dieser Woodrobe Sie verurteilte, als ich ...“
    Sie verschloss seine Lippen mit einem Kuß. Vorsichtig ertasteten sich ihre Zungenspitzen. Sein Kuß war weich und fordernd gleichermaßen. Seine Haut roch nach einem milden Rasierwasser und seine Stoppeln kitzelten Cecilia.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende, und ihre Hände zausten sein volles schwarzes Haar. Sein Mantel rutschte ihr von den Schultern und gab ihre Brüste frei. Die Hitze des Kamins und die Hitze ihrer Gefühle mischten sich und strömten in ihre Adern, und sie stieß ein kehliges Stöhnen aus. Seine Hände waren auf ihrem Rücken, liebkosten ihre Haut, wanderten hinab und verharrten. Immer und immer wieder fanden sich ihre Lippen, seine Zungenspitze liebkoste ihren Hals. Er verbarg sein Gesicht im Meer ihrer blonden Haare.
    „ Ich liebe dich“, murmelte er an ihre Haut. „Seitdem ich dich sah, liebe ich dich. Für dich hätte ich Bookerhole mit bloßen Händen eingerissen. Oh, meine Liebe ...“
    Cecilia seufzte und ließ sich zurückfallen. Die harten Spitzen ihrer Brüste reckten sich ihm entgegen und er beugte seinen Kopf darüber. Er hielt inne, lauschte, lächelte schräg, nahm den Mantel und verdeckte sie damit bis zum Kinn.
    In diesem Moment öffnete sich die Küchentür und Mom Hard trat ein. Sie humpelte durch den Wohnraum, riss die Tür zum Baderaum auf und rief: „Das Wasser ist bereit. Das Feuer ist schon wieder aus!“ Bumms, war die Tür wieder zu. Sie drehte sich um, warf Cecilia und Stanley einen Seitenblick zu, schüttete sich ein Gläschen nach, trank es in einem Zug aus und zog die Küchentür hinter sich zu.
    „ Woher wußtest du ...?“ Cecilia hatte den Atem angehalten. Nun kicherte sie unbeherrscht.
    „ Ich habe zwanzig Jahre hier gelebt, da kennt man jedes Knarren der Dielen!“ Stanley grinste und zog sie wieder an sich.
    Sie schauten sich an, ein endloser Augenblick wortloser Hingabe.
    „ Ein Wunder ist geschehen“, flüsterte Stanley.
    Verwirrt über ihre Gefühle, über das, was so unversehens geschehen war, schloß Cecilia ihre Augen und überließ sich seinen Küssen.
    Als sich die Küchentür erneut öffnete, zog sie den Mantel um sich und ging in den Baderaum.
     
     
     
    Das Essen war wundervoll.
    Mom Hard hatte Stanley angewiesen, zwei gigantische Platten aus der Küche zu holen. Dampfende Hühnerkeulen, mit Honig benetzt, Melonenstücke, mit gebratenem Speck überbackene Äpfel, frisches Brot und herzhafte Kräuterbutter. Dazu gab es Tee mit Kandis und Brandy.
    Cecilia lehnte sich zurück und strich sich über das Männerhemd. Sie lobte das Mahl ausgiebig und Mom Hard strahlte.
    „ Du siehst bezaubernd aus.“ sagte Stanley kauend. „Zuletzt habe ich diese Dinge als Junge getragen. Mom hat diese Hose und das Hemd mindestens hundertmal genäht und gestopft.“
    Mutter Hard blinzelte unter verhangenen Augen hervor und hob das Brandyglas an die Lippen. „Er war ein Wildfang. Prügelte sich immerzu mit anderen Jungen. Sein Vater starb, als er neun war und ich hatte die ganze Erziehung am Hals. Er würd‘ ‘n Halodrie werden, dacht‘ ich ‘ne Zeitlang,

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