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Das grobmaschige Netz - Roman

Das grobmaschige Netz - Roman

Titel: Das grobmaschige Netz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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oft?«
    »So einmal im Monat vielleicht ... nein, noch seltener. Vielleicht zehn bis zwölf Mal während dieser zwei Jahre.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Wenn wir uns getroffen haben? Ach, allerlei ... manchmal waren wir einfach bei ihr oder bei mir zu Hause, manchmal sind wir auch ins Kino oder Essen gegangen.«
    »Und Tanzen?«
    »Nein, nie.«
    »Hatten Sie eine ... vertrauliche Beziehung?«
    »Ja, das würde ich schon sagen... aber eben doch nicht ganz eng.«
    »Wissen Sie, ob Eva Ringmar noch andere Freundinnen oder eine bestimmte Freundin hatte, der sie alles anvertraute?«
    »Nein, ich bin ziemlich sicher, dass das nicht der Fall war. Sie war gern allein.«
    »Warum?«
    »Ich glaube, das hing damit zusammen, was sie durchgemacht hatte ... dem Unglück mit ihrem Sohn... ja, das wissen Sie doch sicher?«
    »Ja. Sie meinen, sie hatte sich zu einem ziemlich einsamen Leben entschlossen?«
    »Vielleicht nicht einsam, sie hatte einfach kein so großes Bedürfnis nach anderen Menschen. Ja, so etwas hat sie auch manchmal gesagt.«
    »Was war mit Männern?«
    »Ich glaube nicht, dass sie welche hatte ... vor Mitter, meine ich.«
    »Sie glauben?«
    »Ich bin ziemlich sicher.«
    »Sie hat niemals einen erwähnt?«
    »Nein.«
    »Aber Sie haben doch sicher über Männer gesprochen?«

    »Ab und zu ... aber es gibt interessantere Themen.«
    »Wirklich? Nun ja... wenn Sie sich getroffen haben, in diesen zehn oder zwölf Fällen, haben Sie da irgendwelche Anzeichen für ein Verhältnis bemerkt?«
    »Nein.«
    »Und glauben Sie, Sie hätten es gemerkt, wenn es einen anderen Mann gegeben hätte?«
    »Ja. Sie hätte das sicher auch erwähnt ...«
    »Ach?«
    »Ja, sie hat ja auch über Herrn Mitter gesprochen.«
    »Wann war das?«
    »Im Mai, so um den 10. herum, wenn ich mich nicht irre. Ich wollte mit ihr ins Kino gehen, aber sie hatte keine Zeit. Weil sie einen Mann kennen gelernt hatte, sagte sie.«
    »Hat sie seinen Namen genannt?«
    »Sicher.«
    »Haben Sie seither mit ihr gesprochen oder sie getroffen?«
    »Ja, sie hat Mitte September angerufen. Und erzählt, sie habe geheiratet. Und sie wollte sich mit mir treffen.«
    »Ist das passiert?«
    »Ich war gerade auf dem Sprung zu einem zwei Wochen langen Kurs in Linz, deshalb habe ich versprochen, mich nach meiner Rückkehr zu melden.«
    »Aber da war es zu spät?«
    »Ja.«
    »Was für einen Eindruck hatten Sie, als Sie im September mit ihr telefoniert haben?«
    »Was für einen Eindruck?«
    »Ja, ist Ihnen irgendetwas aufgefallen? Kam sie Ihnen froh ... oder nervös oder irgendwie anders vor?«
    »Nein ... nein, mir ist nichts aufgefallen.«
    »Hat Sie ihre Heirat überrascht?«
    »Ja, das schon ...«
    Kurze Pause. Ferrati blätterte in seinen Unterlagen. Die
Schmeißfliege erwachte nach vier Tagen aus ihrem Schlummer. Begab sich auf brummenden Erkundungsflug über die Versammlung, fand aber nichts Interessantes und kehrte an die Decke zurück. Richter Havel beobachtete sie eine Weile und wischte sich dabei mit einem bunten Taschentuch den Nacken.
    »Frau Lingen«, sagte nun Ferrati. »In den beiden Jahren, in denen Sie mit Eva Ringmar zu tun hatten, hatten Sie da jemals Grund zu der Annahme, dass sie sich außer mit Janek Mitter noch mit einem anderen Mann traf?«
    »Nein.«
    »Hatte sie vielleicht ... Feinde?«
    »Feinde? Nein, wieso hätte sie Feinde haben sollen?«
    »Danke, Frau Lingen. Ich habe keine weiteren Fragen.«
     
    Rüger blieb auch jetzt sitzen.
    »Frau Lingen, sagt Ihnen der Name Eduard Caen irgendetwas?«
    »Nein.«
    »Nichts?«
    »Nein, nichts.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    Rüger erhob sich. Zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Tasche und reichte es Havel.
    »Euer Ehren, ich bitte darum, dem Gericht eine Liste der Daten überreichen zu dürfen, an denen Eva Ringmar sich zwischen dem 15. Oktober 1990 und dem 20. Februar 1992 mit Eduard Caen getroffen hat ... insgesamt vierzehn Mal. Die Daten sind chronologisch geordnet und von Herrn Caen bestätigt worden. Ich habe keine weiteren Fragen an die Zeugin.«

17
    Er erwachte um zwanzig nach fünf.
    Blieb eine Weile liegen und versuchte, wieder einzuschlafen, aber das gelang ihm nicht. Alte Bilder und Erinnerungen an alles Mögliche brachen über ihn herein, und nach einer halben Stunde stand er auf. Zog Hemd und Hose über den Schlafanzug und ging in die Küche. Durch das Fenster sah er, dass der Kiosk unten auf dem Platz noch nicht geöffnet hatte, und setzte sich zum Warten an den

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