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Das grobmaschige Netz - Roman

Das grobmaschige Netz - Roman

Titel: Das grobmaschige Netz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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geschrieben?«
    Münster wand sich.
    Jetzt hat er wieder irgendwelchen Blödsinn angestellt, dachte Van Veeteren. Der Teufel soll ihn holen, wenn er die Sache vergeigt hat.
    »Ich habe ihn gebeten, die Daten zu bestätigen und sich zu einem Telefongespräch bereit zu erklären ... mit dir, Herr Hauptkommissar. Wenn er das Fax beantwortet, kannst du ihn morgen früh anrufen.«
    Van Veeteren zog einen Zahnstocher aus der Tasche und musterte ihn eine Weile.
    »Gut gemacht, Münster«, sagte er schließlich.
    Münster wurde rot.
    Ein Heini von über vierzig sollte sich das Rotwerden abgewöhnt haben, dachte Van Veeteren. Erst recht, wenn er bei der Polizei ist.
    Aber egal. Van Veeteren erhob sich.
    »Jetzt fahren wir zum Badminton.«
    Er schoss einige Probebälle in die Luft.
    »Aber ...«
    »Kein aber! Schau bei Hiller vorbei und sag ihm, dass wir uns in der Sache mit dem Pyromanen den Arsch abarbeiten. Übrigens müssen wir kurz bei mir vorbeifahren. Muss nach dieser Töle schauen!«
    Münster seufzte diskret. Wenn der Hauptkommissar sich zu einem Scherz herabließ, konnte das alles Mögliche bedeuten ... nur nicht, dass Widerspruch hier erwünscht sei.
     
    »Was hast du von Andreas Berger für einen Eindruck?«, fragte Van Veeteren, als Münster versuchte, sie durch das Garagenlabyrinth des Polizeigebäudes zu lotsen.

    »Unschuldig, zweifellos.«
    »Wieso denn?«
    »Er hat für die ganze Nacht ein Alibi. Wohnt oben in Karpatz. . . mit einer neuen Frau und zwei Kindern, das dritte ist unterwegs. Sehr sympathisch, die Frau auch. Er hat nach der Tragödie versucht, Eva zu helfen, wollte noch einen Versuch machen ... sie hat auf der Scheidung bestanden.«
    »Das weiß ich ... war denn gar nichts faul?«
    »Faul?«
    »Ja, im Staate Dänemark ... er hat nicht versucht, dich hinters Licht zu führen, meine ich?«
    Münster zögerte kurz. »Hast du dir die Tonbandaufnahme denn nicht angehört?«
    »Klar doch! Ich wollte nur sichergehen ...«
    »Und kannst du mir nicht endlich erzählen, warum wir noch immer in diesem Fall herumstochern? Ich dachte, für dich steht Mitter schon längst als Täter fest!«
    »Nur Narren ändern nie ihre Meinung, Münster. Dieser ganze Fall läuft doch viel zu glatt, das ist das Problem. Ich halte nichts von Prozessen, die wie geschmiert laufen... Himmel, selbst die Zeugen der Verteidigung machen Mitter schlecht. Weiss, und wie hieß der andere noch gleich?«
    »Sigurdsen.«
    »Sigurdsen, ja. Und dieser bleichsüchtige Studiendirektor. Die sind seit fünfzehn Jahren seine Kollegen und bringen nichts Besseres über die Lippen, als dass sie bei ihm jedenfalls keine Gewalttendenzen bemerkt haben. Spitze, was? Wir haben nichts gesehen. Bei solchen Freunden braucht man keine Feinde, Münster. Verdammt, offenbar sind die Lehrer immer noch solche Kotzbrocken wie damals, als wir noch zur Schule gegangen sind. Einige sind ja ohnehin noch immer im Amt.«
    »Und was ist mit Bendiksen?«
    »Etwas besser, aber nicht einmal er will offenbar die Möglichkeit
ausschließen, dass Mitter es getan hat. Das ist ja gerade die Crux, Münster ... wirklich jeder Arsch, inklusive Mitter selber vielleicht, glaubt, dass er es war. Obwohl er bisher fast ohne Tadel gelebt hat. Zwei Ohrfeigen für die Exfrau, die sie sicher verdient hatte, und eine miese Sündenbockgeschichte auf einem Schulfest. Ich wette, dass dein eigenes Sündenregister zehnmal größer ist, Münster.«
    »Sag das nicht, Mann. Ich bin jedenfalls nie eingebuchtet worden.«
    Van Veeteren schnaubte.
    »Das wäre ja noch schöner. Du bist doch bei der Polizei! Polizisten werden nicht eingebuchtet!«
    Er schwieg eine Weile und beschäftigte sich mit seinem Zahnstocher.
    »Wie auch immer«, sagte er dann, »für Mitter spricht nun wirklich nichts, und das bedeutet, dass sie ihn verurteilen werden. Und sie werden schöne Worte über die Beweislage hier und die Beweislage da verlieren, bis ihnen Schimmel in der Fresse wächst. Die Anklage hat zwar keinen Dreck bewiesen. Aber Mitter kommt trotzdem hinter Gitter.«
    »Wegen Mordes?«
    »Würde mich nicht wundern... ja, ich glaube schon. Vielleicht stecken sie ihn auch in die Klapse, und das käme ja aufs selbe heraus. Der arme Teufel, der hat erst einmal nichts mehr zu lachen. Schade, er scheint ja ein lustiger Vogel zu sein... Stopp! Warum fährst du nicht geradeaus, Münster? Wir müssen doch erst noch zu mir.«
    »Einbahnstraße, Chef.«
    »Herrgott«, stöhnte Van Veeteren. »Dein Sündenregister darf

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