Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
Hand … Stellen wir am nächsten Morgen nach dem Gang auf die Toilette fest, dass der Außerirdische sich von unserer Ablehnung nicht beeindrucken ließ und sich zudem beim Parken so ungeschickt anstellte, dass er den Kirschbaum unseres Nachbarn geplättet hat, hauchen wir fassungslos: komatta …
Durch das geschickte Einsetzen von Partikeln können wir unserer Verzweiflung noch besser Ausdruck verleihen. Komatta naa macht uns nachdenklicher, komatta ne klingt emotionaler.
Ja, nein, weiß nicht
Vor vielen Jahren lernte ich ein junges deutsches Ehepaar kennen. Sie hatten ein kleines Kind, ich glaube, es war zwei Jahre alt. Wenn man dem Kind etwas Essbares in den Mund stopfte und es kurz darauf um eine persönliche Beurteilung bat, antwortete es entweder mit „Ja-gut“ oder mit „Nein-gut“. Die Pointe ist, dass der Vater des kleinen Wurms als Computertechniker arbeitete …
Nun ist das menschliche Leben eher eine analoge als eine digitale Angelegenheit. Wenn wir miteinander reden, ist das nicht einfach nur ein Wechsel aus Zustimmen oder Ablehnen, aus Ja und Nein, Schwarz und Weiß, Einsen und Nullen. Manchmal sprechen wir im Brustton der Überzeugung, wenn wir zustimmen, manchmal sind wir höfliche Ja-Sager oder nicken nur gelangweilt mit dem Kopf. Klar, dass man auch in Japan mehr als nur zwei Wörter zur Verfügung hat, um „Yes“ und „No“ zu sagen.
Hai ist das häufigste Wort für „Ja“. Es ist sogar so häufig, dass es einiges von seiner Bedeutung eingebüßt hat. Es ist schwach geworden, hat kein Rückgrat mehr, ist zu einem kraftlosen „M-hm“ verkommen, das gar nicht mehr als richtige Zustimmung wahrgenommen wird. Man sollte mal drauf achten, wenn Japaner telefonieren. Wenn der Gesprächspartner viel zu erzählen hat, ergeht sich der Telefonierende oft in einer endlosen Reihe von: Haihai – hai – haaai – haihaihai – haihai – haaaai – hai …
Westliche Geschäftsleute beklagen sich gerne, Japaner würden „Vielleicht“ meinen, wenn sie „Ja“ sagen. Das ist unvermeidlich, denn Englisch sprechende Japaner sagen (ihrem Sprachgefühl folgend) oft „Yes“, wenn sie sagen wollen: „Ich höre zu.“
Manchmal wird hai! mit militärischer Vehemenz ausgestoßen. Dann bedeutet es, dass ein Befehl oder ein Wunsch entgegengenommen wurde.
Auch ee bedeutet „Ja“, klingt aber weicher, persönlicher und wird nicht von Befehlsempfängern verwendet.
Sô da heißt „so ist es“ und ist eine stärkere Zustimmung als hai und ee . Die höfliche Form lautet sô desu , und oft hört man auch einfach nur sô . Dieses sô kann endlos oft wiederholt werden. Sôsôsô bringen Japanreisende manchmal als einzige Vokabel von der Reise mit – zufällig aufgeschnappt und intuitiv erfasst. Sôsôsô – „Ja, genau“.
Daneben gibt es viele Variationen mit verschiedenen Partikeln (zu den Partikeln siehe Kapitel 5. 2. ab Seite 86):
Sô desu ne (nachdenklich): „Tja, da haben Sie wohl Recht“.
Sô desu yo (betont): „Und ob das so ist!“.
Sô desu ka? (fragend): „Ach, ist das wirklich so?“
Unser gemurmeltes deutsches „M-hm“ heißt im Japanischen un . Es hört sich eher an wie ein einzelnes „n“ und wird in zwanglosen Situationen gebraucht. Kinder verwenden es sehr gerne. „Hände gewaschen?“ – „ Un. “
Wenn man betonen möchte, wie ausserordentlich Recht der andere hat, verwendet man diese Wörter. Sie bedeuten „ganz genau“, „vollkommen richtig“, „in der Tat“, „ganz meine Meinung“, usw. Sie kommen in verschiedenen Variationen vor, auch mit dem Wörten „ist“ ( da, desu ) am Ende:
sono tôori, sono tôri da, sono tôri desu, mattaku sono tôori desu, hontô, hontô da, hontô desu, tashika ni, go-mottomo, go-mottomo desu
Diese drei Wörter bedeuten „selbstverständlich, natürlich“. „Japaner können doch chinesische Schriftzeichen lesen, oder?“ – Atarimae. „In Japan gibt’s doch auch Kartoffelchips, nicht wahr?“ – Tôzen.
Mochiron kann man auch mit anderen Formen der Zustimmung kombinieren. Mochiron sono tôri desu – „aber selbstverständlich ist das richtig“.
Mochiron hontô desu – „natürlich ist das die Wahrheit“.
In der Umgangssprache gibt es die Begriffe seikai („Lösung“) und atari („Treffer“) – gab’s da nicht mal eine Computerfirma? Diese Wörter werden verwendet, wenn man den anderen für eine richtige Aussage loben möchte: atari! – „Der Kandidat hat hundert Punkte!“
Noch schöner geht
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