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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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kakerlakenförmige UFOs über Tôkyô schweben oder kleine, schwarzbezopfte Schulmädchen mit ihren telekinetischen Fähigkeiten Häuser versetzen, gehört das zum Alltag. Trotzdem gibt es manchmal Dinge, über die man sich wundern muss. Vater kommt heiter und ausgeruht von der Arbeit nach Hause. Man bekommt ein Lob von der chronisch übellaunigen Lehrerin. Oder der kleine Bruder überlässt einem den delikaten Nachtisch.
    Eigenartig. Bizarr. Befremdend.

    Am einfachsten wundert man sich, indem man eines dieser Wörter ausstößt. Hen bedeutet „seltsam“, okashii „komisch“, fushigi ist „merkwürdig“ und ayashii „verdächtig“. Die vier Wörter bedeuten also fast das gleiche.
    Mit hen oder okashii wird ausgedrückt, dass man es mit etwas Ungewöhnlichem zu tun hat, das man nicht recht einordnen kann. Oft spricht nicht nur Ratlosigkeit aus diesen Wörtern, sondern auch Spott. Wenn der Rektor mit roten Hosen und grünem Hemd in die Schule kommt, ist das höchst okashii .
    Fushigi klingt eher nach etwas Wundersamem, Phantastischem, und dahinter verbirgt sich meist etwas Faszinierendes. Phantastische Geschichten heißen daher fushigi na hanashi und machen neugierig. Hen na hanashi wäre eher eine merkwürdige Geschichte/Sache, aus der man nicht ganz schlau wird.
    Ayashii weist auf eine Lüge oder einen Betrug hin. Irgendetwas ist faul, „fishy“, wie die Engländer sagen würden. Man traut der Sache nicht ganz, bleibt misstrauisch und versucht, die Angelegenheit zu durchschauen. Wenn der Polizist, der einen gerade beim Einbrechen erwischt hat, sich plötzlich kumpelhaft gibt und sogar eine Belohnung verspricht, wenn man wieder abzieht, ohne Fragen zu stellen, ist das höchst ayashii .
    In seltenen Fällen kann ayashii auch begeistert gemeint sein. Man muss sich vorstellen, man presst gerade seine Nase gegen das Schaufenster des Fantasy-Ladens, auf der Suche nach einer neuen Modellfigur – und da entdeckt man einen Ork mit Metallica-T-Shirt und Bierkrug, der auf einer dreischwänzigen Rieseneidechse reitet. „ Ayashii !“, ruft man aufgeregt und hastet in den Laden, um das bizarre Teil seiner Sammlung einzuverleiben.
    Natürlich können diese Wörter auch in Sätzen auftauchen. Hen da ne – „das ist aber seltsam“, hen ja nai? – „ist das nicht eigenartig?“, oder ayashii yo – „hey, das ist nicht astrein!“ wären Beispiele dafür.

    Chotto bedeutet eigentlich „ein bisschen“. Es wird aber auch im Sinne von „Moment mal!“ gebraucht. Wenn eine Sache allzu undurchsichtig ist, braucht man Abstand dazu. Und man darf nicht vorschnell handeln. Chotto matte heißt „warte mal“ und geht in die gleiche Richtung: „Augenblick. Da geht’s nicht mit rechten Dingen zu …“

    Nanka kann man mit „irgendwie“ übersetzen. Das Wort drückt Zögern aus, und Unsicherheit. Manchmal plappert man es einfach nur so dahin, wenn man gerade nicht weiß, wie man etwas ausdrücken soll. Aber wenn man es betont und danach eine vielsagende Pause macht, ist eines klar: nämlich, dass nichts klar ist.
    Yoku wakaranai bedeutet „ich verstehe nicht ganz“, und wake ga wakaranai heißt „ich blicke überhaupt nicht mehr durch“. Beides klingt ziemlich ratlos …
    Da fällt mir noch ein schöner Satz ein: nani ga nan da ka wakaranai . Ich weiß nicht, ob sich das jemand auf Anhieb merken kann, aber das bedeutet wörtlich „Ich verstehe nicht, was was ist.“ Totale Hilflosigkeit!
Was tun, sprach Zeus

    Vor schwierige Entscheidungen und Probleme gestellt, sagt der Japaner dô shiyô? Das heißt „Wie soll ich es machen?“ Die höfliche Form davon wäre dô shimashô? In Momenten größter Bedrängnis allerdings greift man nur selten zur Höflichkeitssprache. Eine Variante ist dô shitara ii?
    Dann hat die japanische Sprache ein Wort auf Lager, das „Probleme haben“ bedeutet, oder „in Bedrängnis geraten“: komaru . Die Vergangenheitsform davon heißt komatta . Beides hört man oft, und die Unterschiede sind minimal. Komaru bezieht sich auf etwas Zukünftiges, komatta eher auf etwas, das schon passiert ist.
    Nehmen wir an, ein Außerirdischer fragt uns, ob er sein Raumschiff (einen kleinen, etwas angerosteten Gleiter) in unserem Hinterhof parken darf. Wir antworten mit einem zögernden komaru , denn so gerne wir auch zur intergalaktischen Völkerverständigung beitragen würden – das Schiff würde Schatten auf das Grundstück unseres Nachbarn werfen, und der Mann hat fünf Rechtsanwälte an der

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