Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
no (Feld, Wiese), ki (Baum), hayashi (Wäldchen), mori (Wald), mura (Dorf), machi (Stadt), hashi (Brücke), matsu (Kiefer), i (Brunnen), shima (Insel), ike (Teich), ishi (Stein), saka (Hang), take (Bambus), hama (Strand) und fuku (Glück).
Dazu kommen solche Wörter wie ue (oben), shita (unten), mae (vorne), naka (in, innen), moto (Ursprung), sowie die Vorsilben o- oder ko- (klein) und ô- (groß).
Aus Kombinationen entstehen Namen wie Yamamura (Bergdorf), Ishikawa (Steinfluss), Ômori (Großwald) oder Maeda (Vorfeld). John Lennons Witweträgt den Familiennamen Ono (Kleines Feld), und die bekannte Firma „Mazda“ heißt eigentlich Matsuda (Kiefernfeld). Daneben gibt es einige Namen, die auf die chinesischen Lesungen der verwendeten Zeichen zurückgreifen. Das sind Namen wie Satô , Itô oder Kondô . Sehr kurze, aus einem Symbolzeichen bestehende Familiennamen wie in China oder Korea gibt es in Japan nur sehr selten. Wenn jemand also Chô, Ba oder Kin (Kim) heißt, deutet das oft auf chinesische oder koreanische Herkunft oder Abstammung hin.
Viele Städtenamen sind ähnlich aufgebaut wie Familiennamen. So gibt es Städte wie Matsuyama („Kiefernberg“) oder Fukushima („Glücksinsel“), aber auch Namen, die den chinesischen Lesungen folgen, wie Tôkyô („östliche Hauptstadt“) oder Kôchi („hohes Wissen“).
Bei den Vornamen ist die Sache etwas komplizierter. Während es in Japan ca. 7000 Familiennamen gibt (weniger als bei uns), ist die Zahl der Vornamen quasi unendlich. Die Eltern schöpfen bei der Namensgebung nicht aus einem vorgegebenen Topf, sondern können sich die Namen selbst ausdenken. Bedingung ist natürlich, dass die Vornamen sich auf Japanisch aussprechen und schreiben lassen müssen. Außerdem sollen sie das Geschlecht erahnen lassen und den Träger des Namens nicht verunglimpfen. So wollte vor einigen Jahren ein Ehepaar seinen Sohn Akuma (Teufel) nennen. Nach einem langen Prozess und viel Medienrummel wurde der Name von den Behörden endgültig abgelehnt. Der Name Juon (ein Phantasiewort, geschrieben mit den Zeichen für „Fluch“ und „Groll“) allerdings wurde genehmigt – der große Erfolg des gleichnamigen Horrorfilms hat offenbar einige Eltern dazu inspiriert, ihrem Filius diesen Namen mit auf den Lebensweg zu geben.
Kommen wir zu weniger bizarren Namen: Bei den Vornamen spielen oft wichtige Tugenden oder Eigenschaften eine Rolle. Am deutlichsten erkennt man das bei Männernamen wie Isamu („Mut bekommen“), Makoto („Wahrheit“) Mamoru („beschützen“) oder Satoshi („Ermahnung“). Hier werden bestehende Vokabeln direkt als Namen verwendet, ein bisschen wie unser deutscher „Ernst“.
Meistens aber verstecken sich die Bedeutungen der Namen gut. Manche Jungen haben relativ kurze, knackige Namen wie Yô , Jun , Sô oder Ryô , andere heißen Kenta , Taizô , Hayato oder Ikki , und wieder andere tragen viersilbige Namen wie Masatoshi , Takanori , Mitsunari oder Tomoaki – für uns besonders schwer zu merken. (Ich kann mich an einen Jungen erinnern, der über einen Austausch der Sportjugend nach Deutschland kam und den Namen Terumasa hatte. Da sich die deutschen Gastgeber schwertaten, seinen Namen zu behalten, wurde der arme Tropf bald nur noch Tiramisu gerufen …) In all diesen Fällen kann man nicht auf Anhieb sagen, welche Bedeutung sich hinter den Namen versteckt. Es gibt zum Beispiel mehr als 50 Kanji-Zeichen, die Yô gelesen werden. Auch wenn einige davon häufiger in Namen verwendet werden als andere, ist es unmöglich zu sagen, für welche Variante sich die Eltern entschieden haben, solange man den Namen nur hört. Wenn man also irgendwo eine Liste japanischer Namen sieht, in der steht: „Der japanische Name Yô bedeutet ‚Ozean’“, dann darf man skeptisch sein, denn Yô könnte auch mit dem Zeichen für „Sonne“, „Laub“, „notwendig“, „tanzen“ oder vielen anderen Zeichen geschrieben sein. Die Bedeutung eines Namens kann man erst erkennen, wenn man das benutzte Symbolzeichen gesehen hat.
Im Mittelalter endeten die Männernamen häufig auf -mon . Dabei entstanden Namen wie Monzaemon oder Goemon . In der heutigen Generation der Väter und Großväter gibt es extrem viele Leute, die Tarô , Kôtarô , Shôtarô , Kintarô oder ähnlich heißen. Solche Namen auf -tarô (ungefähr: „starker Bursche“) sind auch heute noch in Gebrauch, aber seltener geworden. Ähnliches gilt für die Namen auf -suke („Helfer“), wie Daisuke , Sôsuke ,
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