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Das große Buch vom Räuber Grapsch

Das große Buch vom Räuber Grapsch

Titel: Das große Buch vom Räuber Grapsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Pausewang
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er.
    „Schimpf nicht, sondern hilf mir", ächzte Olli. „Wo denn, wie denn?", stotterte Grapsch. „Hier ist Nummer zwei", flüsterte Olli matt. Und dann kam noch eins. Und noch eins. Und noch eins. Und noch eins. Und dann das letzte. Olli lag schlapp zwischen Kindern und Radieschen, nun wieder dünn, und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Sieben Mädchen. Siebenlinge: drei Rotschöpfe, vier Schwarzschöpfe.
    „Ach du meine Güte!", sagte Grapsch fassungslos. „Schalt das Radio ab", sagte Olli. „Jetzt gibt's Lärm genug."

Die Polizei -Grapschs Freund und Helfer

    Grapsch hatte sich vom Anblick seiner sieben neuen Töchter noch nicht erholt, da hörte er ein Knistern und Flüstern hinter dem Sumpf. Und schon quäkte der Lautsprecher herüber: „Ergeben Sie sich, Räuber Grapsch! Wir wissen, dass Sie hier sind! Widerstand ist zwecklos. Kommen Sie mit erhobenen Händen über den Sumpf!"
    Den Räuber ergriff Panik. Mit ein paar Sprüngen war er am Rand des Sumpfes und brüllte mit Donnerstimme hinüber: „Heute passt mir's nicht! Meine Frau hat eben sieben Kinder gekriegt!"
    „Ha-ha-ha!", tönte es hämisch zurück.
    „Dann schickt doch einen herüber, damit er sich's mit eigenen Augen ansieht!", brüllte Grapsch.
    „Soll er im Sumpf versinken ?", schimpfte Hauptmann Stolzenrück.
    Aus der Ferne näherte sich das Tatütata der Feuerwehr, die bei jeder Grapsch-Fahndung die Polizisten aus dem Morast zu ziehen hatte. „Da ist Max dabei!", rief Olli. „Ich brauch eine Hebamme, Tassilo. Lauf und hol ihn herüber!"
    „Max der Feuerwehrmann soll's sein!", brüllte Grapsch hinüber. „Ich komm und hol ihn!"
    Grapsch rannte und holte Max auf den Schultern im Galopp über den Sumpf. Max war jetzt so schwer, dass Grapsch fast unter ihm zusammenbrach. Zähneknirschend sahen die Polizisten den Räuber kommen und wieder gehen. „Jetzt hätten wir ihn so schön schnappen können", maulten sie.
    Aber Hauptmann Stolzenrück sagte: „Grapsch ist ein schlimmer Kerl. Nur: Gelogen hat er noch nie. Und ich bin kein Unmensch."
    „Sieben Kinder auf einmal - das gibt's doch gar nicht", sagte ein Polizist. Es war einer von denen, die Grapsch am Nikolausabend durchs Rathausfenster in den Schnee geworfen hatte. „Bei Grapsch ist nichts unmöglich", seufzte Stolzenrück.
    Als Max Olli mit ihren sieben taufrischen Töchtern im Möhrenwäldchen zu sehen bekam, blieb er überwältigt stehen und flüsterte: „Aber daran ist die Meerschweinchenmilch nun nicht schuld!" Und dann meldete er Hauptmann Stolzenrück durch sein Sprechfunkgerät: „Alles pure Wahrheit, Herr Hauptmann! Akuter Notstand. Sofort Oma Lisbeth aus Juck am See herholen! Ende."
    „Oh Max, du guter Mensch von Juckenau!", rief ihm Olli gerührt entgegen.
    Max strahlte. „Gratuliere, Olli. Das macht dir so leicht keiner nach. Und alle gesund!"
    Und schon machte er sich daran, Olli und die sieben Kleinen zu versorgen. Er schickte Grapsch in den Keller, wo er Wasser im Waschkessel erwärmen sollte.
    Drüben, jenseits des Sumpfes, hörte man Hauptmann Stolzenrück kommandieren: „Abrücken! Die Fahndungsaktion Grapsch wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben!" Polizei- und Feuer wehr sirenen verhallten in der Ferne. Max sammelte alle sieben Kinder ein, trug sie in den Keller, badete sie im Waschkessel und brachte sie ins Kämmerchen, wo er sie nebeneinander in Heu bettete. Inzwischen schöpfte Grapsch den Kessel aus, goss frisches Wasser hinein und heizte, dass die Funken stoben.
    Als das Wasser warm genug war, trug er Olli aus dem Garten herein und setzte sie behutsam in den Kessel. Wie lieb ihr Gesicht aus dem dampfenden Wasser schaute! Er konnte nicht anders, er musste zu ihr in den Kessel springen.
    „Nicht doch, Tassilo", sagte Olli streng. „Stör mich nicht, ich muss nachdenken. Namen brauchen wir - sieben Mädchennamen!" Grapsch war dafür, gemeinsam nachzudenken. Und sie beschlossen, sieben Namen nur aus Buchstaben zu komponieren, die in dem Wort Tassilolli vorkamen. Grapsch fand Sisal schön. „Das ist doch eine Pflanze", sagte Olli. „Daraus werden Taue und Fußmatten gemacht."
    „Also was Haltbares", sagte Grapsch. „Meine Tochter soll auch haltbar sein. Es bleibt also bei Sisal. Jetzt bist du dran." „Ottilia ", sagte Olli. „So hieß meine Mutter. Jetzt wieder du!" „Iltis", sagte Grapsch nach kurzem Überlegen. „Aber nein", rief Olli, „das ist doch ein Tier!"
    „Weiß ich", sagte Grapsch. „Eine Iltisfamilie hat mal eine

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