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Das große Doppelspiel

Das große Doppelspiel

Titel: Das große Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Zigaretten
zu finden.
    Craig sagte: »Entschuldigen Sie mich einen Moment, ich muß schnell mal mit Julie reden.«
    Er ging hinter die Theke und in die
Küche. Hare verzehrte seine Pastete mit sichtlichem Appetit.
Geneviève wurde sich bewußt, daß Edge sie vom Ende
der Theke her mit glänzenden Augen fixierte. Ihr wurde ein
bißchen unbehaglich.
    Hare sagte: »Mein Gott, das war lecker. Ich glaube, ich esse noch eine.«
    Er stand auf, und sie sagte: »Übrigens, ich
könnte etwas fri­ sche Luft gebrauchen. Ich mache einen
kleinen Spaziergang.«
    Sie merkte, daß Edge ihr mit dem Blick folgte,
als sie auf­ stand und hinausging. Sie war wütend, denn es
schien ganz so, als ob er sie vertrieben hätte, und ging mit
schnellen Schritten, den Boden vor sich betrachtend, den Weg zwischen
den Bäu­ men zum Kap hoch. Einen Augenblick später trat
Edge aus dem Pub und eilte ihr nach, nahm kurz darauf einen
schmale­ ren Pfad, der vom Weg abging, und fing an zu laufen.
    Martin Hare, der wieder am Tisch saß und sich
von Schmidt eine weitere Pastete servieren ließ, wandte sich in
diesem Au­ genblick zum Fenster und sah, wie Geneviève
zwischen den Bäumen verschwand und Edge ihr folgte. Er schob den
Teller zur Seite und stand auf.
    »Ich denke, ich werde das für später stehenlassen.«
    »Ich würde sagen, das ist eine gute Idee, Sir«, bemerkte Schmidt.
    Hare ging rasch hinaus und eilte im Laufschritt den Weg hinauf.

    Craig stand am Spülbecken und rauchte und sah zu, wie Julie Teig für weitere Pasteten ausrollte.
    »Du hast einen bestimmten Wunsch, ja?« fragte sie.
    »Ja«, sagte er. »Ein Dinner. Du,
ich, Martin, René, Geneviè­ ve. Ich meine, es ist ihr
letzter Abend. Ich glaube, es wäre sehr nett.«
    »Warum nicht?« sagte sie.
»Für dich tue ich alles. Ich hab’ noch etwas Lamm da, nur
ein bißchen, aber es wird reichen. Oh, und im Keller sind noch
drei Flaschen Champagner, ich glaube, Moët et Chandon.«
    »Was könnte besser sein?«
    »Und sei nett zu ihr, Craig.« Sie legte
ihm die Hand auf den Arm und bestäubte den Ärmel dabei mit
Mehl. »Das Mädchen mag dich.«
    In diesem Moment ging die Tür auf, und Schmidt kam her­ ein. »Entschuldigen Sie bitte.«
    »Was gibt’s?« fragte Craig.
    »Ich fürchte, da bahnt sich ein kleines
Drama an. Miss Tre­ vaunce macht einen Spaziergang auf dem Weg
durch den Wald. Dann sehen wir, wie Oberleutnant Edge hinter ihr her
läuft. Hm, Sir, das schien dem Kapitän nicht zu passen. Er
ist den beiden gefolgt.«
    »Und?« sagte Craig.
    »Um Himmels willen, Sir, wenn Sie den Ausdruck
entschul­ digen«, sagte Schmidt. »Er hat nur noch eine
intakte Lunge. Ich meine, wenn sie sich schlagen …« Aber
Craig war schon zur Hintertür hinausgerannt.

    Während Geneviève durch den Wald ging,
fing es an zu reg­ nen. Sie kam zu einer Lichtung und erblickte ein
zur Hälfte verfallenes Bauwerk, das im letzten Jahrhundert einmal
zur Schachtanlage der längst stillgelegten Zinngrube gehört
hatte. Sie ging zum Eingang und zögerte, trat dann aber ein. Es
war dunkel und geheimnisvoll, über ihrem Kopf war kehl Dach, nur
die Mauern eines Förderturms.
    Edge sagte: »Schmilz dahin, o Maid,
die du so sorglos hier verweilst.« Sie drehte sich um, sah ihn an
dem Türpfosten leh­ nen und wollte hastig an ihm vorbei. Er
streckte den Arm aus und versperrte ihr den Weg. »Was muß
ich tun, damit Sie ein klein wenig netter zu mir sind?«
    »Es gibt nichts, was bei Ihnen etwas nützen könnte.«
    Er packte sie an den Haaren, zog sie zu sich und griff
mit der anderen Hand zwischen ihre Schenkel. Sie schrie auf und schlug
ihn mit der Faust ins Gesicht. Er gab ihr eine Ohrfeige, und sie
taumelte zurück, stolperte über einen Stein und fiel hin. Er
ging blitzschnell in die Knie und setzte sich rittlings über sie.
»Denn man los«, sagte er. »Jetzt bring’ ich dir
anständige Manieren bei.«
    Martin Hare war die letzten hundert Meter gerannt,
wovor seine Ärzte ihn gewarnt hatten. Sein Herz hämmerte, und
er rang nach Atem, als er den alten Förderturm betrat. Er schaffte
es gerade noch, Edge an den Haaren zurückzureißen.
    Edge richtete sich auf, drehte sich mit einem
Wutschrei um und traf ihn mit der Faust auf der rechten Wange. Hare
ver­ suchte, die Arme zu heben, konnte jedoch plötzlich kaum
noch atmen. Er knickte ein, und Edge hob das Knie, um es ihm ins
Gesicht zu rammen, aber Geneviève ergriff ihn von hinten an der
Jacke. Er fluchte und schlug nach ihr, während Hare in die

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