Das große GodmodeTrader-Handbuch: Die besten Strategien der Toptrader (German Edition)
Longeinstieg suchen, unterhalb des gleitenden Durchschnittes bieten sich hingegen Shortpositionen an.
Retracements – Unterstützungen und Widerstände
Starke Trendbewegungen werden, wenn der Kaufdruck erschöpft ist, mehr oder weniger stark korrigiert. Im Falle einer vorangegangenen Aufwärtsbewegung bildet der Markt die folgenden Zwischentiefs häufig auf markanten Kursniveaus aus, die sich im Bezug zur letzten Aufwärtsbewegung ermitteln lassen. Die im Folgenden genannten wichtigsten Retracement-Niveaus liegen bei 23,6 Prozent, 38,2 Prozent, 50,0 Prozent und 61,8 Prozent der vorangegangenen Bewegung und sind in Abbildung 3 dargestellt.
Abbildung 3: Retracement-Schema nach einer Aufwärtsbewegung
Eine Hinterlegung des Kursverlaufes mit diesen Retracements ist in den meisten gängigen Chartprogrammen problemlos möglich und soll hier am Beispiel des 38,2-Prozent-Retracements erläutert werden. Maßgebend im Fall einer Aufwärtsbewegung ist die Differenz zwischen dem markanten Hochpunkt (0 Prozent) und dem markanten Tiefpunkt (100 Prozent) der betrachteten Trendbewegung. Diese Differenz wird mit 0,382 multipliziert und die sich ergebende Kursspanne wird vom Hochpunkt der Bewegung (0 Prozent) nach unten abgetragen. Im Falle einer vorangegangenen Abwärtsbewegung ist spiegelbildlich die 38,2-Prozent-Spanne über dem Tiefpunkt zu addieren. Sie können diese Retracement-Niveaus im weiteren Verlauf der Kursentwicklung dann aber nicht als feste horizontale Unterstützungen betrachten. Es bietet sich an, diese nur in Bezug zur betrachteten trendierenden Bewegung zu setzen, um mögliche Reaktionspunkte für die folgende Korrektur zu sondieren. Dabei kommt den hier benannten Retracements im Zusammenhang mit der Betrachtung eines Trends eine jeweils unterschiedliche Bedeutung zu.
Wenn starke Bewegungen bis in den Bereich des 38,2-Prozent-Retracements korrigiert werden und der Markt hier Unterstützung findet, sind ein folgender Test des vorangegangenen Hochs der Bewegung sowie ein Ausbruch darüber sehr wahrscheinlich. Eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein zumindest nochmaliges Erreichen des Hochs der Bewegung ist auch gegeben, wenn der Markt sich auf dem 50-Prozent-Retracement fangen kann. Diese Wahrscheinlichkeit nimmt hingegen bei einer Reaktion vom 61,8-Prozent-Retracement deutlich ab. Wenn der Markt sich auch hier nicht stabilisieren kann, wird eine baldige Wiederaufnahme der vorangegangenen Aufwärtsbewegung unwahrscheinlich und es deutet sich eine vollständige 100-Prozent-Korrektur zurück zum markanten Tief an. Wenn sich der Kursverlauf bereits auf dem 23,6-Prozent-Retracement fangen kann und hier nach oben dreht, kann der Trader von einer noch starken intakten Trendbewegung ausgehen, die bald auf neue Hochs fortgesetzt werden dürfte.
Grundlegende klassische charttechnische Formationen
Innerhalb des Kursverlaufs kommt es häufig zu erkennbaren charttechnischen Formationen, die Hinweise auf eine bevorstehende trendierende Bewegung bieten oder einen Richtungswechsel des vorherrschenden Trends anzeigen. Diese Formationen, wie auch die bisher dargestellten Trendlinien, Trendkanäle und gleitenden Durchschnitte, sind darüber hinaus in jeder Zeiteinstellung zu finden. Eine Trendwendeformation in einem 10-Minuten-Chart hat dabei aber nicht die entscheidende Aussagekraft für einen mittelfristig orientierten Trader. Hier bietet es sich an, auf Tages-oder Wochencharts zurückzugreifen. Im Folgenden geht es um Dreiecke, Doppelböden und Doppeltops sowie sich daraus erschließende kurzfristige Formationen innerhalb bestehender Trends.
Dreiecksformationen
Dreiecke bilden Konsolidierungsformationen innerhalb der übergeordneten Trendbewegungen. Diese können Hinweise auf eine Fortsetzung der übergeordneten Bewegung bieten, aber auch einen bevorstehenden Trendwechsel ankündigen. In Abbildung 4 ist ein steigendes Dreieck dargestellt.
Abbildung 4: Prinzip einer steigenden Dreiecksformation mit Varianten der Einstiegs-und Ausstiegspunkte
Hier erreicht der Kursverlauf innerhalb einer Aufwärtsbewegung einen Hochpunkt und geht in eine Konsolidierung über. Nach einem Zwischentief reicht der aufgebaute Kaufdruck nicht mehr aus, um das vorherige Hoch zu überwinden, und der Kursverlauf prallt daran nach unten ab. Kann während der folgenden Konsolidierung ein markantes Zwischentief gebildet werden, das sich oberhalb des Vorgängertiefs befindet, ist das steigende Dreieck definiert. Spekulieren kann der Trader dann
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