Das große Hörbe Buch
beisammengeblieben", berichtete Wur-zeldittrich. „Und Leubner hat zufällig hinter dem Alten Hüttenbach deine Zeichen entdeckt: die Kreuze am Boden - die Zweige, die du geknickt hast - die Steinhaufen."
„Jawohl!", rief der kleine Leubner. „Und wie wir dann hier zu dem Felsen gekommen sind, haben wir drüben die Rabenteiche gesehn - und die W-W-Worlitzer W-W-Wälder, in denen der P-P-Plampatsch ..."
„Nein!", unterbrach ihn Hörbe. „In denen der Plam-patsch nicht haust! Du brauchst nicht zu bibbern, Leubner, du brauchst nicht zu babbern: Es gibt nämlich überhaupt keinen Plampatsch dort!"
„Woher w-w-willst du das w-w-wissen, Hörbe?"
„Ganz einfach. Ich bin in den Worlitzer Wäldern gewesen, ziemlich weit drin sogar. Wenn dort der Plampatsch wirklich hauste, dann stünde ich jetzt nicht hier: Er hätte mich aufgefressen!"
„Da ist was dran", sagte Wurzeldittrich, und selbst der Nörgelseff musste ihm beipflichten.
„Übrigens kann ich euch leicht beweisen, dass alles stimmt, was ich sage", fuhr Hörbe fort. „Nicht umsonst hab ich aus den Worlitzer Wäldern jemanden mitgebracht, der das alles bezeugen kann. Dort steht er - mein doppelter Lebensretter und Freund: Zwottel Zottelschratz!"
Hörbe schwenkte die Fahne.
„Komm rauf, Zwottel, lass dich mit meinen werten Nachbarsleuten bekannt machen ..."
Der geborene Spaßmacher kam zu ihnen herauf. Und nachdem sie von Hörbe erfahren hatten, dass Zwottel von jetzt an bei ihnen bleiben wollte, hießen die Hutzelmänner ihn herzlich willkommen im Siebengiebelwald. Danach sagte Humpelkeil: „Und nun schlage ich vor, dass wir miteinander zu Mittag essen."
Er breitete auf dem Stein ein Tuch aus, dann legten sie
ihre Wanderbrote darauf, die mit allerlei guten Dingen bestrichen waren: die einen mit Brombeersirup, die andern mit Hagebuttenmark und dergleichen mehr.
Zwottel ließ sich nicht zweimal heißen, er hatte Hunger und langte gewaltig zu.
Nicht anders die Hutzelmänner.
Nun saßen sie alle sechs unter Hörbes geblümter Fahne im Kreise und aßen das Mittagsbrot.
Dem Zottelschratz aus den Worlitzer Wäldern schmeckten die Brote trefflich, man sah und man hörte es.
„Dass Hutzelmannsbrot was Feines ist, weiß ich ja schon seit vorgestern!", rief er. „Aber auf diesem Brot da, das ich gerade esse: Da ist noch was anderes drauf - was Rotes, Hörbe, was ganz-ganz Süßes ..."
„Das ist Preiselbeermarmelade."
„Preiselbeermirmulade?", Zwottel schleckte sich schmatzend die Lippen ab. „Kannst du mir vielleicht zufällig sagen, woraus solche Pri-Pra-Preiselbeermirmu-lade gemacht wird?"
„Aus Preiselbeeren natürlich!"
„Aha", meinte Zwottel. „Und wie sie gemacht wird -das kannst du mir zufällig auch verraten?"
„Zufällig auch", sagte Hörbe. „Wenn es dir recht ist, dann kochen wir morgen Preiselbeermarmelade ein!"
Wer mehr über Hörbe mit dem großen Hut wissen möchte, über seinen Freund Zwottel und über die Abenteuer, die sie gemeinsam im Siebengiebelwald erleben, der kann das gern nachlesen - und zwar in dem Buch
Hörbe und sein Freund Zwottel
Eine Hutzelgeschichte von Otfried Preußler
Mit Illustrationen vom Autor
144 Seiten ISBN 978-3-522-13590-3
Thienemann Verlag - Stuttgart 1983
„Dass solches nach Fortsetzung geradezu verlangt, leuchtet allen ein, die Hörbe kennengelernt hatten. Und Preußler enttäuscht seine jungen Leser nicht. Munter erzählt er im zweiten Band, was der kleine Zottelschratz mit Hörbe im Siebengiebelwald erlebt, denn dorthin ist er dem neuen Freund gefolgt. Die Illustrationen stammen auch im zweiten Band selbstverständlich von Otfried Preußler, der bekennt, dass ihm die Tuschezeichnungen ganz besonderen Spaß bereitet haben."
Stuttgarter Zeitung
HÖRBE und sein Freund ZWOTTEL
Noch eine Hutzelgeschichte -erzählt und gezeichnet von
Otfried Preußler
Thienemann
Dieses Buch wurde in folgende Sprachen übersetzt: Estnisch, Japanisch, Katalanisch, Koreanisch, Ladinisch, Lettisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Slowakisch, Spanisch (Kastilisch).
Die Hörproduktion zu diesem Buch ist bei Universal Family Entertainment, a division of Universal Music GmbH, erschienen.
Preußler, Otfried:
Hörbe und sein Freund Zwottel ISBN 978 3 522 13590 0
Gesamtausstattung: Otfried Preußler in Stephanskirchen
Schrift: Stempel Garamond
Satz: KCS GmbH, Buchholz/Hamburg
Reproduktion: Medienfabrik, Stuttgart
Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg
© 1983 by
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