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Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition)

Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition)

Titel: Das große Los: Wie ich bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und einfach losfuhr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Winnemuth
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Und auf all die anderen Städte verzichten? Wirklich?
    Am Ende siegte, wie so oft, die Neugier, die Lust auf das Unbekannte. Die Fliehkraft ist eben doch stärker als die Schwerkraft. Noch. Und ich kann ja wiederkommen.
    A big hug von Deiner Meike

10 Dinge, die ich in San Francisco gelernt habe
    1. Mich selbst zu beschenken. Mit mir selbst zu feiern. Mir selbst beste Gesellschaft zu sein.
    2. Zeit nicht immer nur unter dem Aspekt des Mangels zu sehen. Jede Minute zu genießen, die kann nämlich ganz schön lang sein. Der Juni ist zwar schnell vergangen, weil mir die Stadt so gut gefiel, aber ich habe ihn bewusster erlebt als viele Monate zuvor. Vielleicht, weil ich nicht müde, sondern wach werde vom Reisen. Zwischenstand: Nach einem halben Jahr Reisen ist das Glas halb voll, nicht halb leer.
    3. Wieder mal: Wie sehr meine Befindlichkeit von meiner Umgebung beeinflusst wird. Eben noch in Honolulu gliederschwere Faulheit, jetzt in San Francisco kribblige Neugier. Als ob ein guter Strom durch mich fließt. Eine ermutigende Umgebung wirkt wie Dünger.
    4. Immer erhellend: die Dinge mal ganz anders zu sehen. Das Knoblauch-Restaurant » The Stinking Rose« wirbt mit » Wir würzen unseren Knoblauch mit Essen.« Anderes Beispiel: Ein Mitglied des Laufclubs Hash House Harriers, der eines Abends in roten Kleidern (auch die Männer) in der Bar Vesuvio einfiel, erklärte mir seinen Verein als » drinking club with a running problem«. Gute Ideen sind oft das genaue Gegenteil des Gültigen & Gängigen. Perspektiv- und Prioritätenwechsel– genau darum geht es in diesem Jahr.
    5. Manchmal sind die Erinnerungen an Bücher toller als die Bücher selbst. Dachte ich mir so beim Wiederlesen von Armistead Maupins Stadtgeschichten . Vielleicht gilt das ja auch für Erinnerungen allgemein. Und deshalb ist so ein Reisejahr möglicherweise doch wie der Garten, den ich derzeit so vermisse: Die Erlebnisse von heute werde ich eines Tages als Erinnerungen ernten.
    6. Überhaupt: Ich habe vor einigen Jahren verstanden, dass man etwas für seine Erinnerungen tun muss. Dass man sie sich verschaffen muss. Und habe mir seitdem geschworen, jedes Jahr etwas zu tun, was selbst mir mit meinem schlechten Gedächtnis unvergesslich ist. Es hilft manchmal, das Leben von hinten her zu denken: Worauf möchte ich mal zurückblicken können, was möchte ich getan haben? Und es dann zu tun, so schnell es geht.
    7. Jugend ist keine Frage des Alters. Hat mir ein 87-jähriger beigebracht. Aber auch andere Menschen haben mir vorgelebt: Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen. Wenn das alte Leben nicht mehr taugt, hat man jederzeit das Recht auf ein anderes. It ain’t over till it’s over.
    8. Bestes Essen der Welt für Alleinesser: ein Dutzend Kumamoto-Austern im Swan Oyster Depot mitten in der Woche gegen 15 Uhr– ohnehin der einzige Zeitpunkt, wo man dort einen freien Schemel findet.
    9. Beste Touristenattraktion der Welt, von der ich geschworen hätte, dass sie stinklangweilig ist: Alcatraz an einem Regentag. Die phantastische Audiotour wird von ehemaligen Insassen und Wärtern erzählt, der Knast entsteht im eigenen Kopf. Sensationell gut.
    10. Beste Einsicht aus dem Alcatraz-Besuch: Manchmal muss sogar ich zu meinem Glück gezwungen werden.





Juli
    London,
    Grossbritannien
    Dear Carl,
    was für ein merkwürdiges Gefühl, auf Deiner Londoner Terrasse zu sitzen, in den wunderschönen Privatpark hinter dem Haus zu blicken und dabei zu überlegen, ob Du wohl Ähnliches empfindest, wenn Du hier sitzt. Siehst Du das überhaupt noch, diese Pracht da vor Dir?

    Die alten Bäume, die blauen Hortensien? Die Nachbarin, die es sich mit Kissen, Buch und Thermoskanne auf einer der Bänke gemütlich gemacht hat, die herumlaufenden Kinder? Ich beginne jeden Tag auf dieser Terrasse mit einem Becher Tee, während Dein Küchenradio Haydn oder Brahms dazu spielt, beende ihn mit einem Glas Wein und beglückwünsche mich zu meinem unverschämten Glück.
    Was ich in diesem Jahr schon ein paarmal erlebt habe– für einen Monat in eine fremde Wohnung zu ziehen und damit in eine andere Existenz zu schlüpfen–, finde ich dieses Mal besonders spannend. Ich lebe mit der Kunst an Deinen Wänden, blättere durch die Bücher, staune über die Küchenschränke voller Gläser (Du musst ein paar legendäre Partys gefeiert haben auf dieser Terrasse) und fühle mich wie ein Zimmermädchen im » Haus am Eaton Place«, das es sich verbotenerweise im Salon gemütlich macht, während

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