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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Mal, daß. Ender nach einem ganzen Nachmittag Arbeit zu einem Training kam. Er war müde.
    »Jetzt bist du in einer richtigen Armee«, sagte Alai, »Du mußt nicht mehr mit uns üben.«
    »Von euch kann ich Sachen lernen, die niemand kennt«, sagte Ender.
    »Dink Meeker ist der beste. Ich höre, er ist dein Zugführer.«
    »Dann laßt uns anfangen. Ich werde euch beibringen, was ich heute von ihm gelernt habe.«
    Er ließ Alai und zwei Dutzend andere die gleichen Übungen absolvieren, die ihn den ganzen Nachmittag über ermüdet hatten. Aber er fügte den Formationen neue Akzente hinzu, ließ die Jungen die Manöver mit einem eingefrorenen Bein versuchen, mit zwei eingeforenen Beinen, oder benutzte eingefrorene Jungen zwecks Hebelwirkung, um die Richtung zu ändern.
    Nach der Hälfte des Trainings bemerkte Ender Petra und Dink, die zusammen in der Tür standen und zusahen. Später, als er wieder hinschaute, waren sie verschwunden.
    Also beobachten sie mich, und was wir machen, ist bekannt. Er wußte nicht, ob Dink sein Freund war; er glaubte, daß Petra es war, aber nichts konnte sicher sein. Vielleicht waren sie wütend, daß er tat, was eigentlich nur Kommandanten und Zugführer tun sollten - Soldaten zu drillen und auszubilden. Vielleicht nahmen sie Anstoß daran, daß ein Soldat so vertraulichen Umgang mit Startis pflegte. Es bereitete ihm ein ungutes Gefühl, daß ältere Kinder zusahen.
    »Ich dachte, ich hätte dir befohlen, dein Pult nicht zu benutzen.« Rose die Nase stand neben Enders Koje.
    Ender schaute nicht auf. »Ich mache nur die Trigonometrieaufgaben für morgen zu Ende.«
    Rose stieß mit dem Knie gegen Enders Pult. »Ich habe dir gesagt, es nicht zu benutzen.«
    Ender stellte das Pult auf seine Koje und stand auf. »Ich brauche Trigonometrie nötiger als dich.«
    Rose war wenigstens vierzig Zentimeter größer als Ender. Aber Ender sorgte sich nicht übermäßig. Es würde nicht zu körperlichen Gewalttätigkeiten kommen, und wenn doch, dann glaubte Ender sich behaupten zu können. Rose war faul, und hatte keine Ahnung vom Nahkampf.
    »Du gehst in der Rangliste nach unten, Junge«, sagte Rose.
    »Damit rechne ich. Ich habe die Liste nur aufgrund der idiotischen Art angeführt, wie der Salamandertrupp mich eingesetzt hat.«
    »Idiotisch? Bonzos Strategie hat eine Reihe von Schlüsselspielen gewonnen.«
    »Bonzos Strategie würde keine Salatschüssel gewinnen. Ich habe jedesmal die Befehle mißachtet, als ich meine Pistole abfeuerte.«
    Das hatte Rose nicht gewußt. Es machte ihn wütend. »Also war alles, was Bonzo über dich gesagt hat, eine Lüge. Du bist nicht nur klein und unfähig, du bist auch noch aufsässig.«
    »Aber ich habe eine Niederlage in ein Unentschieden verwandelt, ganz allein.«
    »Wir werden sehen, wie du dich beim nächstenmal schlägst, ganz allein.« Rose ging davon.
    Einer von Enders Zugkameraden schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich dumm wie Bohnenstroh.«
    Ender sah zu Dink hinüber, der gedankenverloren auf seinem Pult spielte. Dink schaute unverwandt zurück. Kein Ausdruck. Nichts. Okay, dachte Ender. Ich kann für mich selber sorgen.
    Der Kampf kam zwei Tage später. Es war das erste Mal, daß Ender als Teil eines Zuges kämpfte; er war nervös. Dinks Zug reihte sich längs der rechten Korridorwand auf, und Ender achtete sehr sorgfältig darauf, sich nicht anzulehnen, sein Gewicht nach keiner Seite verrutschen zu lassen. Ausbalanciert zu bleiben.
    »Wiggin!« rief Rose die Nase.
    Ender spürte, wie Schrecken ihn von der Kehle bis zur Leistengegend überfiel, ein Prickeln der Angst, das ihn erschauern ließ. Rose sah es.
    »Du zitterst? Du bebst? Mach dir nicht die Hose naß, kleiner Starti.« Rose hakte einen Finger über den Kolben von Enders Pistole und zog ihn zu dem Kraftfeld, das den Kampfraum vor ihren Blicken verbarg. »Wir werden sehen, wie gut du dich jetzt machst, Ender. Sobald diese Tür aufgeht, springst du hindurch und gehst direkt gegen die Tür des Feindes vor.«
    Selbstmord. Sinn- und zwecklose Selbstzerstörung. Aber er mußte jetzt den Befehlen gehorchen, dies war ein Kampf, nicht die Schule. Einen Augenblick lang kochte Ender innerlich; dann beruhigte er sich. »Hervorragend, Sir«, sagte er. »Die Richtung, in die ich meine Pistole abfeuere, ist die Richtung ihrer Hauptstreitmacht.«
    Rose lachte. »Du wirst keine Zeit haben, irgend etwas abzufeuern, Schrumpelschwanz.«
    Die Wand verschwand. Ender sprang auf, packte die Handgriffe an der Decke und

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