Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
ängeläden hät?«
    »Sie ist verschwunden«, jammerte die Wawuschelmutter, »in der großen Menschenhöhle. Einfach verschwunden. Es ist schrecklich.«
    »Schrecklich«, wiederholte der Wawuschelvater.
    »Schrecklich«, piepste die Wawuschelgroßmutter.
    »Schrecklich«, grunzte der Wawuschelonkel.
    Der Mamoffel versuchte, ein trauriges und mitleidiges Gesicht zu machen.
    »Wärklich schräckläch«, krächzte er.
    Dabei freute er sich diebisch, dass Wischel verschwunden war. Denn er hatte sofort eine Idee. Eine gute Idee. Eine echte Mamoffelidee.
    »Ähr häbt doch än Zoberboch?«, krächzte er, »kännt ähr däs Wäwoschelmädchen nächt wäder härzobern?«
    Die Wawuschels schüttelten die Köpfe.
    »Wir können doch nicht lesen. Wer nicht in dem Zauberbuch lesen kann, kann auch nicht zaubern.«
    Der Mamoffel patschte mitfühlend in seine Zottelhände.
    »Wä schräckläch! Wä troräg! Dä häbt ähr än Zoberboch änd kännt nächt dämät zobern.«
    Die Wawuschels nickten. Da hatte der Mamoffel recht. Es war sehr traurig.
    Der Mamoffel sah von einem zum anderen und versuchte, seinZottelgesicht in mitfühlende Falten zu legen.
    »Dä häbt ähr äber Glöck, däss äch gekommen bän«, krächzte er scheinheilig, »äch känn nämläch läsen. Älle Mämoffelmänner häben läsen können ond äch, där lätzte Mämoffel, känn och läsen. Gäbt mär mäl däs Zoberboch.«
    Die Wawuschels zögerten. Vor allem die Wawuschelgroßmutter piepste sofort, dass sie ihr Zauberbuch ganz gewiss keinem Mamoffel in die Hand geben würde, und der Wawuschelonkel nickte grunzend dazu.
    Der Wawuschelvater dachte eine Weile nach. Dann nahm er die Wawuschelgroßmutter beiseite.
    »Ein Mamoffel kann mit einem Wawuschelzauberbuch ohnehin nicht zaubern«, sagte er, »aber vielleicht kann er uns wirklich helfen, Wischel wiederzuholen. Vielleicht kann er uns den richtigen Spruch zeigen. Wer weiß, wo Wischel steckt. Wenn sie sich nun furchtbar fürchtet und darauf wartet, dass wir sie befreien? Ich glaube, Großmutter, wir müssen es versuchen.«
    Die Wawuschelgroßmutter piepste zwar aufgeregt und schlug die Hände über dem Kopf zusammen, aber schließlichholte sie doch das Zauberbuch. Denn auch sie wollte Wischel helfen, das war klar.
    Der Mamoffel grabschte sofort mit seinen Zottelhänden nach dem Buch und fing an, gierig darin herumzublättern.
    »Wär mössen änen Zobersproch fänden, mät däm wär däs kläne Wäwoschelmädchen zoröckzobern können«, krächzte er, »wartet än bässchen, gläch häb äch äs.«
    Er blätterte und suchte und das Grinsen in seinem Zottelgesicht wurde dabei immer scheußlicher. Den Wawuschels war gar nicht wohl zumute. Aber was sollten sie tun? Der Mamoffel war der Einzige weit und breit, der lesen konnte.
    »Här!«, krächzte er und patschte in seine Zottelhände vor Vergnügen. »Här! Jätzt häbe äch dän rächtägen Zobersproch gäfonden!
    Hoschdäposchdä fläge fort,
    fläge fort von här nach dort,
    fläge fort mät Schoh ond Kläd,
    hoschdäposchdä fläge wät.«
    Also, das war ein merkwürdiger Spruch, um jemanden zurückzuzaubern:
    Huschdipuschdi fliege fort,
    fliege fort von hier nach dort,
    fliege fort mit Schuh und Kleid,
    huschdipuschdi fliege weit.
    Mit diesem Spruch sollte Wischel wieder in die Wawuschelwohnung gezaubert werden? Die Wawuschels konnten sich nicht vorstellen, dass es der richtige sei. Der Mamoffel tat jedoch sehr beleidigt.
    »Här oben stäht: ›Zoröckzobern änes verschwondenen Wäwoschels.‹ Ond wänn ähr mär nächt globt, dänn känn däs kläne Wäwoschelmädchen dä bläben, wo äs äst.«
    Nein, nein, dass wollten die Wawuschels auf keinen Fall.
    »Hilf uns bitte beim Zaubern«, jammerte die Wawuschelmutter, »wir wollen unsere Wischel wiederhaben.«
    »Unbedingt«, sagte auch der Wawuschelvater.
    »Auf jeden Fall«, piepste die Wawuschelgroßmutter.
    »Wischel soll wiederkommen«, grunzte der Wawuschelonkel.
    Nur Wuschel schwieg still. Ihm war die Sache unheimlich. Am liebsten hätte er den zottigen Mamoffel aus dem Berg hinausgejagt. Aber er traute sich nicht, etwas zu sagen.
    Es war auch ohnehin schon zu spät. Der Mamoffel war bereits dabei, der Wawuschelgroßmutter den Zauberspruch vorzukrächzen, so lange, bis sie ihn auswendig wusste. Das dauerte seine Zeit und der Mamoffel konnte es kaum abwarten. Immer wieder rieb er sich die Zottelhände und krächzte:
    »Häst do äs noch nächt gälärnt? Däs äst doch gänz änfoch. Dä Wäwoschels

Weitere Kostenlose Bücher