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Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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sänd wärklich sähr domm. Dä häben äne so schäne Wohnong ond so än Zoberboch gär nächt värdänt.«
    Ja. Wuschel hatte recht. Die Wawuschels hätten den frechen Mamoffel hinauswerfen sollen. Und wenn es nicht wegen Wischel gewesen wäre   …
    Aber weil es nun einmal um Wischel ging, gab sich die Wawuschelgroßmutter alle Mühe, den Zauberspruch auswendig zu lernen.
    Schließlich war es so weit. Die Zauberei konnte losgehen.
    »Här mosst do dän Fänger droflägen«, krächzte der Mamoffel und zeigte auf die Stelle im Zauberbuch, wo der Spruch geschrieben stand. Dabei hielt er selbst das Zauberbuch mit beiden Zottelhänden fest und ließ es auch nicht los, als die Wawuschelgroßmutter ihren Finger auf den Zauberspruch legte. Sie wunderte sich darüber, aber sie wagte nicht, den Mamoffel zu fragen.
    Sie sollte es ohnehin gleich erfahren. Denn kaum hatte sie den Zauberspruch gepiepst   –
    Huschdipuschdi fliege fort,
    fliege fort von hier nach dort,
    fliege fort mit Schuh und Kleid,
    huschdipuschdi fliege weit   –
    kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen, da wurde es plötzlich kohlrabenschwarze Nacht. Nicht einmal die grünen Wawuschelhaare leuchteten mehr. Es rauschte, pfiff und sauste ein bisschen   – und als es wieder hell wurde, saß die Wawuschelgroßmutter mit den anderen Wawuschels nicht mehr in ihrer Wawuschelwohnung, sondern oben auf einem hohen Berg. Um sie herumbreitete sich eine grüne Wiese mit blauem Enzian aus und das war alles. Kein Haus war zu sehen, kein Baum, nicht einmal ein Strauch.
    »Wo sind wir denn nun auf einmal?«, jammerte die Wawuschelmutter.
    »Was ist denn passiert?«, fragte der Wawuschelvater ratlos.
    »Ich hab ja gesagt, ich will nie mehr zaubern«, piepste die Wawuschelgroßmutter.
    »Wo ist meine Tabakspfeife?«, grunzte der Wawuschelonkel.
    Nur Wuschel schwieg still. Er hatte sich gleich gedacht, dass der zottelige Mamoffel etwas Böses im Schilde führte. Aber er traute sich nicht, auch nur ein einziges Wort zu sagen. Denn schließlich war er und kein anderer an dem ganzen Unglück schuld.
    Allmählich begriffen die Wawuschels, was ihnen der heimtückische Mamoffel angetan hatte. Er hatte ihnen den falschen Vers gesagt! Keinen Zauberspruch, um die verschwundene Wischel wieder herbeizuzaubern, sondern einen, mit dem sich die Wawuschelfamilie selbst fortgezaubert hatte.
    Die Wawuschelgroßmutter dachte nach. Dann piepste sie:
    »Jetzt erinnere ich mich wieder! Es gibt so einen Zauber. In früheren Zeiten haben sich die Wawuschels immer dann selbst fortgezaubert, wenn Feinde kamen und sie sich vor ihnen verstecken wollten. Aber natürlich haben sie das Zauberbuch mitgenommen, damit sie sich wieder zurückzaubern konnten. Jetzt weiß ich, warum der Mamoffel das Zauberbuch mit beiden Händen festgehalten hat. Ojemine, ojemine, oje, oje.«

    »Oje, oje, oje«, jammerte auch die Wawuschelmutter.
    »Oje, oje, oje«, sagte der Wawuschelvater.
    »Oje, oje, oje«, grunzte der Wawuschelonkel und auch Wuschel machte: »Oje, oje, oje.«
    Dann sagten sie gar nichts mehr. Sie hockten oben auf dem Berg und sahen die Wiesen und den blauen Enzian an. Sie dachten, dass sie nun wohl hier oben verhungern müssten, und Wuschel dachte außerdem: »Nur gut, dass Wischel nicht auch noch hier oben sitzt. Da braucht wenigstens sie nicht zu verhungern.«

9.   Kapitel
Wischel zaubert wunderbar
    Wischel hatte mit dem Menschenmädchen ausgiebig und lange gefrühstückt   – Apfelgelee natürlich, eine Menge Apfelgelee. Sie hatte sogar ein Bröckchen Semmel dazu probiert. Aber Semmel schmeckte ihr nicht besonders. Sie aß das Apfelgelee am liebsten ohne Brot. Dann, nach dem Frühstück, machten Wischel und das Menschenmädchen sich auf den Weg. Wischel war so vergnügt wie seit Langem nicht, vor allem, weil es nun endlich wieder nach Hause gehen sollte. Außerdem freute sie sich, dass sie Lesen gelernt hatte, und dann fand sie es herrlich, dass sie nicht laufen musste. Wischel hatte sich nämlich oben auf die rechte Schulter des Menschenmädchens gesetzt, hielt sich an einem gelben Zopf fest und sah sich die Gegend an. Bisher hatte Wischel immer ihre eigenen Beine benutzen müssen, um vorwärtszukommen. Jetzt merkte sie, dass es viel mehr Spaß macht, wenn man sich dabei nicht anzustrengen braucht.
    »Ihr müsstet ein Auto haben«, meinte das Menschenmädchen.
    »Was ist das, ein Otau?«
    »Auto! Au-to! Das hat Räder und einen Motor.«
    »Einen Tomtor? Was ist das?«
    Das

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