Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Stimme. Dann wandte er sich ab und verschwand durch die nächste Tür.
    O'Leary lächelte wohlwollend. »Netter Bursche«, meinte er. »Gut mit Ihnen befreundet?«
    »Er war schon in frühester Jugend einer meiner liebsten Gefährten.«
    Lafayette äußerte sich nicht dazu. »Möchten Sie tanzen?« fragte er statt dessen.
    Die Hofdamen der Prinzessin, die bisher im Hintergrund gewartet hatten, traten vor. Adoranne warf O'Leary einen nachdenklichen Blick zu. »Ich höre keine Musik«, sagte sie.
    Lafayette sah zu den Topfpalmen hinüber und stellte sich eine Fünfmanncombo dahinter vor. Die Noten lagen bereit, die Musiker warteten nur noch auf den Einsatz… Er spürte den leichten Ruck.
    »Darf ich?« Lafayette streckte die Hand aus, als die ersten Takte des Royal Garden Blues erklangen. Adoranne lächelte, gab der nächsten Hofdame die Tigerleine und nahm Lafayettes Hand. »Ich zeige Ihnen, wie man bei uns zu Hause tanzt«, versprach er ihr.
    Sie folgte ohne größere Schwierigkeiten, als er einen der Tanzschritte versuchte, die er so oft mit dem Buch in der Hand in seinem schäbigen Zimmer geübt hatte. »Sie tanzen ausgezeichnet«, sagte O'Leary. »Aber das ist wohl zu erwarten.«
    »Natürlich; es gehört zur Erziehung einer Prinzessin. Aber erzählen Sie mir doch, weshalb Sie gegen Lods Untier kämpfen wollen.«
    »Oh, ich weiß nicht recht. Vielleicht wollte ich nur verhindern, daß Ihr Papa seine glühenden Eisen an mir ausprobiert.«
    »Sie scherzen, Sir!«
    »Klar.«
    »Haben Sie geschworen, eine Heldentat zu vollbringen?«
    »Nun…«
    »Und Sie dürfen nicht davon sprechen.« Die Prinzessin nickte zufrieden. »Sagen Sie, wer sind Sie eigentlich? Verbirgt sich hinter dem Namen Sir Lafayette ein edlerer Titel in Ihrem Land?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie betragen sich nicht wie einer, der es gewöhnt ist, das Knie zu beugen«, stellte Adoranne fest und sah ihn erwartungsvoll an.
    «Nun, in meiner Heimat muß ich vor keinem Menschen einen Kniefall machen.«
    Adoranne war entzückt. »Das habe ich geahnt! Wie aufregend! Sagen Sie, wo liegt eigentlich Ihr Land, Lafayette? Nicht im Osten, denn dort gibt es nur Wasser, und im Westen beginnt die Wüste, in der Lod haust.«
    »Lassen Sie mir doch meine kleinen Geheimnisse«, bat Lafayette. »Es macht mehr Spaß, wenn ich mysteriös bleibe.«
    Die Prinzessin kicherte. »Lafayette, Sie drücken alles so hübsch aus!«
    »Das macht den Aufenthalt hier um so netter«, gab er zu. »Normalerweise habe ich kein Talent für leichte Konversation.«
    »Lafayette, Sie spotten! Ich möchte wetten, daß Sie nie um Worte verlegen sind!«
    »Oh, das passiert gelegentlich. Als die Musketiere mich zum Beispiel verhafteten, hatte ich ein paar Gläser mit dem Roten Stier geleert und…«
    Adoranne fuhr zusammen. »Sie meinen den berüchtigten Straßenräuber und Schmuggler?«
    »Er schien jedenfalls einige ungesetzliche Ideen zu haben«, gab Lafayette zu.
    »Und Sie sind verhaftet worden!« Adoranne kicherte. »Sie hätten im Kerker landen können!«
    »Oh, es ist mir schon schlimmer gegangen.«
    »Welche spannenden Abenteuer Sie schon erlebt haben müssen! Ein Prinz, der inkognito …«
    Die Musik hörte plötzlich auf. Die Zuhörer klatschten. Graf Alain drängte sich an O'Leary vorbei und nickte der Prinzessin zu.
    »Adoranne, darf ich um die Ehre des nächsten Tanzes bitten?«
    »Tut mir leid, Al, sie ist bestellt.« Lafayette wollte mit der Prinzessin an ihm vorbeigehen.
    Der Graf drehte sich nach ihm um. »Was haben Sie hier zu schwatzen? Verschwinden Sie, bevor ich die Geduld verliere!«
    »Hören Sie, Al, diese Unterbrechungen werden allmählich langweilig«, beschwerte O'Leary sich.
    »Verschwinden Sie!« forderte der Graf ihn so laut auf, daß die Leute sich erstaunt nach ihnen umdrehten.
    «Alain!« Adoranne starrte ihn empört an. »So spricht man nicht mit einem … einem Gast!«
    »Gast? Ein geldgieriger Abenteurer! Wie kann er es wagen, eine Prinzessin zu berühren!«
    »Alain, warum vertragt ihr euch nicht?« wollte Adoranne wissen. »Schließlich will Sir Lafayette der Krone einen großen Dienst erweisen.«
    »Er und seinesgleichen schwatzen gern yon Heldentaten«, knurrte der Graf, »aber wenn es dann soweit ist…«
    »Sie haben sich offenbar nicht freiwillig gemeldet, AL«, warf O'Leary ein. »Dabei sind Sie doch groß und stark…«
    »Stark genug, um Ihnen den Schädel einzuschlagen. Und was den Drachen betrifft – kein Mensch kann gegen einen Berg

Weitere Kostenlose Bücher