Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
anrennen, der Panzer und Krallen und …«
    »Woher wissen Sie, daß er Panzer und Krallen besitzt? Haben Sie ihn selbst gesehen?«
    »Nein, aber das weiß doch jeder!«
    »Hmmm. Schön, Alain, Sie dürfen jetzt gehen. Sobald ich den Drachen erlegt habe, bekommen Sie Gelegenheit, ihn auszumessen – wenn Sie nicht zuviel Angst vor ihm haben.«
    »Angst, was?« Graf Alain war außer sich vor Wut. »Jedenfalls habe ich keine Angst davor, Ihnen kräftig das Fell zu gerben!«
    »Graf Alain!« sagte Adoranne scharf. »Besinnen Sie sich auf Ihre Manieren, Sir!«
    »Meine Manieren!« Alain starrte O'Leary an. »Dieser Kerl hat die Manieren eines Schweinehirten! Und die gleichen kriegerischen Fähigkeiten, möchte ich wetten!«
    »Oh, ich weiß nicht, Al«, erwiderte Lafayette ungerührt. »Ich habe erst vergangene Woche ein Buch über die edle Kunst des Fechtens gelesen. Sie wissen schon – dabei kommt es mehr auf die Spitze als auf die Schneide an, und der …«
    »Das weiß ich allerdings«, unterbrach Alain ihn wütend. »Ich würde Ihnen gern Unterricht darin erteilen.«
    Lafayette lächelte gönnerhaft. »Sie wollen mir etwas beibringen? Al, wenn Sie wüßten, wie lächerlich das klingt!«
    »Vielleicht wäre Sir Niemand dann bereit, mich zu unterrichten?«
    »Alain!« mahnte die Prinzessin.
    »Schon gut, Adoranne«, sagte O'Leary. »Das ist bestimmt ganz amüsant. Wie wäre es mit morgen nachmittag?«
    »Morgen? Ha! Damit Sie nachts heimlich das Weite suchen können! Kommt nicht in Frage! Der Innenhof ist mondhell! Wir können gleich mit dem Unterricht anfangen!«
    Nicodaeus tauchte neben Lafayette auf. »Ah, Graf Alain«, sagte er beruhigend, »darf ich…«
    »Sie dürfen nicht!« Alain sah zu O'Leary hinüber. »Ich erwarte Sie im Innenhof.« Er verbeugte sich vor der Prinzessin und eilte davon; die Zuschauer folgten ihm auf den Fersen.
    »Soviel Aufregung wegen einer Fechtstunde«, murmelte O'Leary verblüfft. »Diese Leute sind echte Sportfans.«
    »Lafayette, wie gelassen Sie der Gefahr ins Auge sehen!« sagte die Prinzessin atemlos. »Ich bitte Sie nur, seien Sie ihm gegenüber großmütig.« Damit verschwand sie.
    »Adoranne…«, begann Lafayette. Er spürte eine Hand auf seinem Arm.
    «Lafayette», sagte Nicodaeus neben ihm. »Wissen Sie eigentlich, was Sie tun? Alain ist der beste Fechter des Wachregiments!«
    »Ich gebe ihm nur einige Tips und …«
    »Tips? Er ficht meisterhaft! Er sticht Sie ab, bevor Sie Sam Katzman sagen können!«
    »Unsinn. Alles ist doch nur Spaß.«
    »Spaß? Der Mann sieht vor Wut rot«, versicherte Nicodaeus ihm. »Bisher hatte er bei Adoranne keine Konkurrenz – aber dann sind Sie aufgetaucht und haben ihn kaltgestellt.«
    »Eifersüchtig, was? Wenn der Arme wüßte …«
    »Was sollte er wissen?« fragte Nicodaeus.
    »Nichts.« Lafayette schlug ihm auf die Schulter. »Wir sehen uns die Kunsstücke des wilden Mannes an.«

 
5
     
    Der Innenhof des Palastes war ein großes Rechteck zwischen grauen Mauern, die im Mondschein eisig glänzten. Es war kälter geworden, aber selbst der Wind konnte die Zuschauer nicht abschrecken, die frierend in Dreierreihen um die improvisierte Arena standen und sich leise unterhielten. O'Leary stellte fest, daß die Wetten zwei zu eins gegen ihn standen.
    »Ich halte Ihr Jackett«, sagte Nicodaeus. Lafayette zog es aus und zitterte im kalten Wind. Graf Alain stand zehn Meter von ihm entfernt und sprach mit seinen Sekundanten; er nickte O'Leary kurz zu und ignorierte ihn dann.
    »Ah, der Wundarzt ist auch zur Stelle«, fuhr Nicodaeus fort. »Aber er hat bestimmt nichts zu tun. Graf Alain zielt immer aufs Herz.«
    Der Graf nahm seine Klinge aus der Hand eines Sekundanten entgegen, bog sie prüfend und ließ sie durch die Luft pfeifen.
    »Ich muß mich ebenfalls aufwärmen«, meinte Lafayette. Er zog seinen Degen und betrachtete ihn stirnrunzelnd. »Ziemlich lang, was?«
    »Hoffentlich haben Sie einen guten Fechtmeister gehabt«, warf Nicodaeus ein.
    »Oh, ich übe lieber allein.« O'Leary versuchte einen Ausfall und hätte fast das Gleichgewicht verloren. »Das Ding ist aber schwer!« stellte er fest. »Ich bin leichtere Waffen gewöhnt.«
    »Seien Sie für das Gewicht dankbar; Graf Alain würde eine leichte Waffe wie ein Stück Holz zur Seite schlagen.«
    »He!« Lafayette stieß Nicodaeus in die Rippen. »Dort drüben im schwarzen Umhang mit Kapuze. Ist das nicht…?«
    »Allerdings«, erwiderte Nicodaeus. »Starren Sie nicht so auffällig

Weitere Kostenlose Bücher