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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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sich auf die Zehenspitzen.
    »Mit solchen Tricks ist die Prinzessin nicht zu beeindrucken«, sagte Nicodaeus. »Heute abend kommt sie nicht wieder, mein Junge.«
    Lafayette seufzte. »Wahrscheinlich haben Sie recht. Na, vielleicht kann ich ihr morgen alles erklären.«
    »Versuchen Sie es lieber gar nicht erst«, riet ihm der Hofzauberer.
    Lafayette sah trübselig zu Boden. »Ich muß noch üben, bevor ich weitere gute Taten versuche. Aber wenn ich jetzt…«
    »Machen Sie sich nichts draus, mein Junge. Sie bleibt nicht ewig zornig. Gehen Sie zu Bett und ruhen Sie sich aus. Ich habe morgen einiges mit Ihnen zu besprechen.«
    Lafayette zog sich bei Kerzenschein aus, löschte das Licht und kletterte mit einem dankbaren Seufzer ins Bett. Etwas Warmes schmiegte sich weich an ihn. Er stieß einen erstickten Schrei aus, richtete sich auf und erkannte Daphnes Gesicht.
    »Graf Alain hat Ihnen schrecklich zugesetzt, nicht wahr, Sir? Kommen Sie, ich massiere Ihnen den Rücken.«
    »Äh, vielen Dank für deine freundliche Hilfe«, begann O'Leary, »aber…«
    »Bitte, nichts zu danken«, unterbrach Daphne ihn. »Ihr armer Rücken…«
    »Alles nur halb so schlimm«, versicherte Lafayette ihr. »Aber was tust du hier?«
    Sie lächelte schelmisch. »Wohin hätte ich sonst fliehen sollen, Mylord?«
    »Nun…« O'Leary erstarrte, weil er ein leises Knarren gehört hatte; er dachte an sein Schwert, das im Kleiderschrank hing.
    »Pssst!« warnte eine Stimme aus der Dunkelheit. »Sir Lafayette, kommen Sie rasch! Es geht um die Prinzessin. Keinen Laut! Alles muß geheim bleiben!«
    »Wer sind Sie?« fragte O'Leary. »Wie kommen Sie hierher?«
    »Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen! Beeilen Sie sich!« Die Stimme war ihm unbekannt. »Wir dürfen keine Sekunde verlieren!«
    »Schon gut, aber ich muß mich erst anziehen…» Lafayette zog in der Dunkelheit Hemd, Hosen und Stiefel an und ging dann auf den Unbekannten zu. Als er am Bett vorbeikam, hielt Daphne ihn zurück.
    »Lafayette«, flüsterte sie ihm ins Ohr, »du darfst nicht gehen! Vielleicht ist es ein Trick!«
    »Wer war das?« fragte die Stimme scharf. »Mit wem haben Sie eben gesprochen?«
    »Mit niemand.« Lafayette riß sich los. »Das ist eine Angewohnheit von mir – ich führe oft Selbstgespräche. Hören Sie, wie geht es der Prinzessin?«
    »Das sehen Sie gleich.«
    In der Wand vor Lafayette öffnete sich eine niedrige Geheimtür; eine vermummte Gestalt winkte ihn von der Schwelle aus zu sich heran. O'Leary stolperte hinter dem Unbekannten her durch dunkle Gänge, stieß mit dem Kopf an einen Balken und wischte sich fluchend Spinnweben aus dem Gesicht. Schon nach kurzer Zeit hatte er völlig die Orientierung verloren und wußte nur, daß er sich irgendwo im zweiten oder dritten Stock des Palastes befinden mußte.
    Sein Führer blieb stehen, öffnete behutsam eine Tür und drückte Lafayette einen Leinenbeutel in die Hand… einen schweren Beutel, in dem etwas klimperte und klirrte.
    »He, was …«, begann O'Leary, als er nach vorn gestoßen wurde, einen Teppich unter den Füßen spürte und ein zartes Parfüm roch. Er warf sich herum, hörte die Tür zuknallen und suchte vergebens nach einer Klinke. Hinter ihm ertönte ein leiser Schreckensschrei. O'Leary versuchte sich unsichtbar zu machen, als von draußen Schritte näherkamen. Die Tür des Zimmers wurde aufgerissen, und eine dickliche Hofdame im Nachthemd, Morgenrock und Schlafhaube erschien mit einer Kerze auf der Schwelle.
    »Prinzessin! Sie haben gerufen!«
    Lafayette stand wie erstarrt und gaffte Adoranne an, die drei Meter von ihm entfernt mit bloßen Schultern in ihrem riesigen Himmelbett saß und ihn verwundert betrachtete. Die Dicke folgte ihrem Blick, sah Lafayette und kreischte laut.
    »Pssst! Sie brauchen keine Angst zu haben!« Lafayette versuchte sie zu beruhigen, aber die Frau wich gegen das Bett zurück und kreischte noch lauter.
    »Zurück, Schurke!« rief sie atemlos. »Weiche, Unhold! Ihrer Hoheit soll kein Haar …«
    »Alles ist nur ein Versehen.« O'Leary zeigte auf die Wand, aus der er getreten war. »Jemand ist in mein Zimmer gekommen und hat mirerzählt…«
    Draußen näherten sich rasche Schritte und Waffengeklirr. Zwei muskulöse Wachen in blitzender Rüstung stürmten herein und starrten die Prinzessin verblüfft an, bis sie die Decke hochzog.
    »Da!« kreischte die fette Hofdame und wies auf Lafayette. »Ein Mörder! Ein SittlichkeitsVerbrecher! Ein Dieb in der Nacht!«
    »Ich kann

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