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Das Großelternbuch

Das Großelternbuch

Titel: Das Großelternbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Meinerts
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den Kindern anbieten, bei den Großeltern etwas zu arbeiten und sich damit Geld zu verdienen, zum Beispiel indem sie das Auto waschen, den Rasen mähen, den Garten für den Winter fertig machen, beim Renovieren helfen, die Garage aufräumen. Es ist nicht unüblich, dass solche Dienste entlohnt werden. Die Großeltern sollten die Sache aber nicht sentimental, sondern eher professionell anpacken, sich nicht mit schlecht gemachter Arbeit zufrieden geben und nicht mehr oder weniger zahlen, als gerechtfertigt ist.
    Weihnachtsmänner und Osterhasen
     
    Wer bringt eigentlich die Geschenke?
     
    Nicht immer hat der Weihnachtsmann die Geschenke gebracht, auch das Christkind nicht, sondern eher schon der heilige Nikolaus mit seinem Knecht Ruprecht. Als Kind schwirrte mir der Kopf, nachdem ich das Gedicht »Von drauß, vom Walde komm ich her« auswendig gelernt hatte, denn darin arbeitet Knecht Ruprecht auf Anweisung des Christkinds und soll feststellen, welche Kinder gut und welche böse gewesen sind. Vergeblich versuchte ich, mir die Ordnung dieser himmlischen Verhältnisse klar zu machen. Heute kommt noch der englisch-amerikanische Santa Claus dazu, der mit seinen Rentieren unter Schellengeläut vom Nordpol her angefahren kommt und Geschenke durch den Kamin wirft. Die meisten aufgeweckten Schulkinder merken, dass da etwas nicht stimmen kann, und fragen schließlich geradeheraus, ob es denn wirklich einen Weihnachtsmann gibt. Da muss man mit der Wahrheit heraus und kann vielleicht sagen, dass das alte Geschichten sind und dass sie uns, wie das ganze Weihnachtsfest, an die Liebe Gottes erinnern sollen. Die Geschenke, wird man vielleicht sagen, erinnern uns an die Gaben, die die Weisen aus dem Morgenland dem Jesuskind brachten.

     
    Wenn man die Enkelkinder nicht oft sieht, kann man sich jedes Jahr bei den Eltern der Kinder erkundigen, wie es um den Glauben an den Weihnachtsmann und das Christkind steht, um ihn weder zu zerstören noch töricht daran festzuhalten, wenn er gerade »abgeschafft« worden ist.
     
    Auch der Osterhase gehört dazu
     
    Diese alten Figuren wie auch der Osterhase gehören in das »magische Alter« der Kinder, in jene Jahre, in denen sie uns die tollsten Geschichten erzählen, weil sie zwischen Fantasie und Realität noch nicht zu unterscheiden gelernt haben. Sie nehmen die Weihnachts-und Osterfiguren hinein in ihre Fantasiewelt, und wir sollten das respektieren. Etwa mit dem Beginn des Schulalters lässt das Kind diese Phase hinter sich, es entwickelt einen wahren Heißhunger darauf, die Wirklichkeit zu erkunden, und trennt sich darum vom Osterhasen und Weihnachtsmann, wenn auch mit leiser Wehmut.
     
    Verwirrung wie beim himmlischen Weihnachtspersonal herrscht auch zu Ostern, wenn der Osterhase die Eier bringt, auf dem Osterfrühstückstisch aber eine Hühnerfigur über den bunten Eiern sitzt, wenn die grünenden Zweige mit bunten Federn geschmückt sind und kleine gelbe Watteküken einen künstlich gezogenen grünen Rasen bevölkern. Viele heidnische Frühlings-und Fruchtbarkeitssymbole haben im Umkreis des christlichen Osterfestes überlebt und sich unentwirrbar verknotet. Die realistischen Schulkinder stellen fest, dass die Geschichte vom Eier legenden, Eier bringenden Osterhasen nicht stimmen kann. Man muss ihnen die Wahrheit sagen und sie auf die Bedeutung des Osterfestes hinweisen, das ebenso sehr das Fest der Auferstehung Jesu wie ein altes Frühlingsfest ist. Der Hase, der sich so schnell vermehrt, symbolisiert Fruchtbarkeit, das Ei steht für das neue Leben in der erwachenden Natur.

     
    Es macht Kindern Spaß, mit Geschenken zu überraschen
     
    Die Heimlichkeiten, die mit dem Vorbereiten der Geschenke zusammenhängen, werden bei kleinen und großen Kindern ernst genommen. Bei den Großeltern werden die Geschenke für Eltern und Geschwister gebastelt und versteckt, und es gibt viel Gewisper und viel Aufregung darum. Das gehört zu Weihnachten, Ostern und anderen Festen, zu ihrem unvergänglichen Zauber.
     
    Die Kinder brauchen die alten Feste
     
    Die großen Feste werden oft gar nicht mehr im Familienkreis gefeiert, sondern man verreist über Ostern und Weihnachten. Die Kinder verlieren damit meines Erachtens mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Das kann man auch bei dem Psychologen Bruno Bettelheim nachlesen: Für Kinder sei es wichtig, Feste zu feiern, die ihren Ursprung in einer Geburt haben: zu Weihnachten die Geburt Jesu, zu Ostern die Wiedergeburt der Natur, schließlich

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