Das Großelternbuch
ganze Höhlensysteme mit vielen Ausgängen. Wer leise und unbeweglich die Ausgänge beobachtet, kann erleben, wie sie hervorkommen und das Gras in der Nähe abweiden.
Von diesem Streifzug können sie allerlei heimbringen: Moos, Flechten von den Baumstämmen, Wurzeln, Federn, Schneckenhäuser, Steine, einen Blumenstrauß und vielleicht auch ein paar Waldbeeren.
Ein Streifzug durch Felder und Wiesen
Zusätzlich zur Grundausrüstung sollten Sie in Feldern und Wiesen einen Ball mitnehmen.
Schonzeiten für die Wiese
Darf man auf die Wiese gehen oder nicht? Die Wiese ist für uns ein Pflanzen-, Blumen- und Tierparadies, für
den Landwirt ist sie ein Arbeitsfeld. Wenn wir darin herumlaufen, treten wir das Gras nieder, und es kann nicht mehr gut geschnitten werden. Deshalb geht man nicht auf eine Wiese, in der das Gras hoch steht, sondern bleibt am Rande und freut sich an dem, was dort wächst. Nach der Mahd, die je nach Landschaft zum ersten Mal Ende Mai erfolgt, dann noch einmal im Juli und vielleicht ein drittes Mal im September, ist die Wiese ja nicht tot! Zwischen den kurzen Stängeln entdeckt man Kleintiere, die sich nicht mehr so leicht verbergen können wie im hohen Gras, Insekten wimmeln herum, ein Grashüpfer springt auf, bei feuchtem Wetter kommen Schnecken hervor, man sieht Mäuse und Maulwurfsgänge und kann leere Schneckenhäuser einsammeln. Hier können die Kinder auch einmal toben.
Achtung vor Elektrozäunen!
Nicht jede Wiese ist eine »Wiese«; wenn sie eingezäunt ist und darauf die Nutztiere grasen, ist es eine Weide. Um die Weiden sind oft Elektrozäune gezogen, dünne Drähte, in denen man es ticken hört und bei deren Berührung man einen elektrischen Schlag bekommt. Er ist nicht gefährlich, aber unangenehm.
Die Pferde grasen auf einer Koppel. Neugierig kommen sie zum Zaun, sie sind daran gewöhnt, ein wenig frisches Gras auf der flachen Hand angeboten zu bekommen und am Hals getätschelt zu werden. Das können die Kinder normalerweise ruhig wagen, aber Sie kennen Ihre Enkel gut genug, um das einzuschätzen. Doch bringen Sie keinen Zucker oder sonstiges Futter für die Tiere mit; es sind meist hochgezüchtete Geschöpfe, die ihren eigenen »Diätplan« haben. Auch die Kühe kommen gern zum Zaun, sie nehmen aber das angebotene Gras nicht von der flachen Hand wie die Pferde, die es mit ihren weichen Lippen fassen, sondern greifen mit ihrer langen Zunge nach dem Grasbüschel. Schafe und Ziegen machen es genauso. Die Kinder können sie streicheln, sie haben aber auch Spaß, am Zaun entlangzurennen, die Tiere auf der anderen Seite des Zauns tun es ihnen nach.
Und wo kommt die Milch her? Auf einer Weide in der Nähe des Bauernhofes stehen die großen Milchkühe mit den prallen Eutern. Gegen Abend kommt der Bauer und öffnet die Gatter, die den Kühen den Weg zum Hof freigeben – sehen Sie diesen Weg? Er ist voller Kuhfladen. Die Kühe warten schon darauf, dort entlang nach Hause zu trotten, denn sie wollen gemolken werden und bekommen auch Futter. Im Stall schließt der Bauer die Euter an die Melkmaschine an, und die Milch fließt in den Kühltank in der Milchstube, aus dem sie der Milchwagen am anderen Tag herauspumpt. Früh am Morgen werden die Kühe wieder gemolken, und dann kehren sie auf die Weide zurück.
Sind die Weidetiere gefährlich oder nicht?
Die Tiere auf Weiden und Koppeln, sind sie gefährlich oder nicht? Jedes Tier kann gefährlich werden, wenn es gereizt wird oder Angst bekommt, deshalb müssen Sie allzu forsche Kinder bremsen und sie darauf hinweisen, sich den Tieren niemals von hinten zu nähern, wo sie von manchen mit den Hinterbeinen getreten werden können. Wirklich gefährlich sind Jungbullen, die auf einer eigenen Weide gehalten werden.
Auf dem Weg zwischen den Viehweiden haben Sie vielleicht noch Wolle vom Stacheldrahtzaun abgesammelt, die die Schafe verloren haben, genug für ein Puppenbettchen. So kommen Sie schließlich zu einer richtigen schönen bunten Wiese. Suchen Sie sich am Rande ein Plätzchen, breiten Sie die Decke aus, und lauschen Sie: Man hört die Geräusche der entfernten Straße, des Dorfes und die leisen Töne, die aus der Wiese kommen, das Summen von Bienen und Hummeln, das Zirpen der Grashüpfer, dazu den Gesang der Lerche in der Luft. Wie viele verschiedene Pflanzen vor Ihnen wachsen! Die Kinder können sich flach auf die Erde legen und aus der Käferperspektive durch die Gräser schauen.
Was man auf
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