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Das Gutachten

Das Gutachten

Titel: Das Gutachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Cartier
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kommen, doch
im Moment war sein Kumpel, der das für ihn regelte, im Urlaub und so mussten
sie bis zur offiziellen Öffnungszeit warten.
    Da sie also den
Early-Bird-Vorteil am heutigen Tag nicht nutzen konnten, beschlossen Sandra und
Chris, erst zur Mittagspause in die Messe zu fahren, da sie vorher
wahrscheinlich eh nicht viel erreichen konnten.
    Und so bestellten sie ein
Taxi für 12 Uhr und machten sich gemeinsam auf den Weg.

Kapitel 12
     
    »Wenn das hier eine kleine
Messe ist, frage ich mich, was erst bei einer großen Veranstaltung los ist.«
Klaus Mahlmann stand mit Theo Berg an einem Stehtisch und schlürfte seinen
dritten Kaffee an diesem Morgen. Seit kurz vor acht waren er und seine Kollegen
vor Ort gewesen, doch nichts hatte sich getan.
    Die weiblichen Besucher
waren zwar deutlich in der Minderheit, doch insgesamt strömten im Laufe des
Vormittags so viele Menschen durch die engen Messegänge, dass er sich
schwerlich vorstellen konnte, hier jemanden zu finden, mit dem man nicht einen
konkreten Treffpunkt verabredet hatte.
    Es wurden für die
‚it.solutions‘ zwar nicht alle verfügbaren Messehallen genutzt, aber dafür
drängten sich die Besucher im Ausstellungsbereich umso mehr. Inzwischen war es
bereits früher Nachmittag und bei Mahlmann und Theo Berg setzte eine Mischung
aus Müdigkeit und Resignation ein.
    »Die Nadel im Heuhaufen
ist wahrscheinlich einfacher zu finden, da kann man wenigstens Magnete oder
Metalldetektoren einsetzen.« Auch Theo Berg zweifelte inzwischen an seinem
optimistischen Plan. »Und bei anderen Personensuchen haben wir
Wärmebildkameras.«
    Klaus Mahlmann zuckte
zusammen: »Was hast du gerade gesagt?«
    »Mein Gott, ich hab doch
nur vor mich hin gelabert, weil ich auch ein wenig frustriert bin.« antwortete
Berg gereizt.
    »Nein, nein, nein. Du hast
gesagt: ‚Kameras‘. Kann es sein, dass wir uns hier gerade total blamieren? Ich
meine, geschätzte 120 Jahre Berufserfahrung und wir streifen hier durch die
Gänge wie zu Beginn unserer Ausbildung.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach.« Klaus
Mahlmann wies mit einer Kopfbewegung auf eine Empore, von der nur eine
Fensterfront zu sehen war. »Hier gibt es doch jede Menge
Überwachungsmöglichkeiten, nutzen wir sie doch.«
    Tatsächlich hatten
Kalthoff und Berg ursprünglich eine Überwachungseinheit auf die Messe schicken
wollen, dann aber den Plan verworfen, weil sie das bürokratische Prozedere
gescheut hatten und so wenig Aufsehen wie möglich erregen wollten.
    »Das hatten wir auch
überlegt, aber da können wir nicht so ohne weiteres mit unserem Ausweis winkend
reinmarschieren und deren Zentrale nutzen. Dafür gibt es den offiziellen
Dienstweg und den konnten wir in diesem Fall einfach noch nicht gehen.« Theo
Berg schüttelte den Kopf und trank einen Schluck aus seiner Cola.
    »Einen Versuch ist es
wert. Darf ich?« Mahlmann schaute beinahe flehend seinen Vorgesetzten an.
    »Du weißt, dass ich dir
das nicht erlauben kann.« Theo Berg hatte eine strenge Miene aufgesetzt. Ein
bisschen zu streng, um wirklich ernst gemeint zu sein. Er zwinkerte und
lächelte dann: »Ich habe weder deinen Vorschlag, noch deine Frage gehört.
Allerdings werden wir die Teams neu zusammenstellen.«
    Klaus Mahlmann grinste
breit, als Berg nach seinem Handy griff: »Stefan, ich möchte dich bitten, in
Halle 3, Sektor C zu kommen. Wir werden zu zweit weitersuchen und Klaus geht
alleine.«
    Berg legte auf und sah
seinen Beamten nun doch ehrlich ernst an: »Einen Versuch, nur einen. Denk dir
etwas total Harmloses aus oder verwickle die Jungs da oben in ein belangloses
Gespräch. Wenn auch nur der geringste Verdacht entsteht, wir würden hier
irgendeine Ermittlung durchführen ...«
    Mahlmann unterbrach ihn:
»Klar, Chef. Ich weiß, was sich gehört und wo die Grenze ist. Auch wenn ich mir
nicht sicher bin, dass sie anbeißen, habe ich eine Idee. Bis später!«
    Er drehte sich auf dem
Absatz um und ging in Richtung Treppenhaus. Wenige Augenblicke später kam
Stefan Herkenrath durch den Eingang und beide machten sich erneut auf den
schier endlosen Weg durch die Messehallen.
    Natürlich bekam Klaus
Mahlmann mithilfe seines Dienstausweises ohne Probleme den Zugang zur
Sicherheitsabteilung gezeigt. Dort oben angekommen warteten allerdings härtere
Brocken auf ihn, das wusste er. Private oder halböffentliche Sicherheitsdienste
waren im Normalfall nicht für ihre Kooperationsbereitschaft bekannt, wenn man
versuchte, den korrekten Dienstweg zu

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