Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gutachten

Das Gutachten

Titel: Das Gutachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sina Cartier
Vom Netzwerk:
waren, konnte Steffi nicht sagen, aber
unmittelbar danach kam sie. Der Orgasmus erlöste sie mit einem Schlag von der
Spannung der letzten Minuten und ihr Körper sackte leicht in sich zusammen. Wäre
sie nicht noch immer an den Ast gefesselt gewesen, hätten ihre Beine womöglich
nicht standgehalten.
    Chris wartete nicht mehr
und kniff seine Augen fest zusammen, als er in ihr explodierte. Zu Steffis
Enttäuschung zog er sich sofort zurück. Wie gern hätte sie nur noch einen
kleinen Moment mit Chris zusammen dort gestanden, eng an ihn gepresst.
    Doch den Gefallen tat er
ihr nicht, sondern öffnete seinen Gürtel, so dass ihre Arme wieder frei waren.
Steffi wusste nicht, was sie sagen wollte und kam sich plötzlich sehr unsicher
vor. Sie grinste unbeholfen und ging zwei Schritte von dem Baum weg, um ihre
Klamotten zu richten.
    Fragend blickte sie ihn
an, streckte ihre Hand aus und kicherte: »Gibst du mir meine Wäsche wieder?«
    Sein Grinsen wurde wieder
unverschämt breit: »Nein.«
    »Hör mal, ich wollte jetzt
auf die Party zurückgehen!«
    »Ich auch.« Lässig steckte
Chris seine Hand in die Hosentasche und machte eine übertrieben langsame
Bewegung in Richtung Haus.
    »Chris. Ich fand es ja
auch total geil und es war eine ganz neue Erfahrung für mich, hier ohne BH und
Slip langzugehen, aber jetzt auf der Party hätte ich meine Wäsche schon gerne
wieder.«
    »Und ich hätte gerne eine
... Erinnerung an diesen Abend.« Bei dem Wort ‚Erinnerung‘ hatte er kurz
gezögert. Er wusste, die meisten Mädels hatten insgeheim eine romantische Ader
und bei dem Ausdruck ‚Erinnerung‘ fühlten sie sich in der Regel geschmeichelt.
    Im Sprachgebrauch seiner
Kumpels hieß es allerdings ‚Skalp‘. Es gab eine lange Tradition in der Clique,
von denen die jeweiligen Freundinnen natürlich nichts wussten. Wer auf einer
Party ein anderes Mädchen vögelte und den Slip, BH oder sogar beides als
Trophäe behielt, wurde beim nächsten gemeinsamen Abend von den anderen
freigehalten.
    Doch darum ging es Chris
gar nicht, Freibier interessiert ihn nicht. Für ihn war es eine Frage der Ehre,
die meisten Skalps zu gewinnen, nur das allein zählte.
    Er lächelte besänftigend
zu ihr rüber »Du siehst toll aus, deine festen Brüste brauchen gar keinen BH,
und dass du unter deinem Rock blank bist, wissen ja nur wir beide.«
    Zwinkernd kniff er ihr in
den Hintern und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zurück zu den anderen.
    Seit diesem Abend trafen
sie sich regelmäßig, um miteinander Sex zu haben. Die unerfreuliche Begegnung
mit Sandra hatte daran nichts geändert. Die Freundschaft zu ihr war für Steffi
sowieso nicht mehr so wichtig, seit sie die Affäre mit Chris auslebte. Sollte
Sandra doch ein wenig schmollen, letztlich war es ihr egal.
    Auch wenn sie wusste, dass
Chris bei Sandra bleiben würde, machten ihr die Treffen Spaß und er gab ihr das
Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein. Er war einfach ein zu toller Typ, um
ihn von der Bettkante zu stoßen und da sie zurzeit niemanden hatte, der
eifersüchtig werden würde, hatte sie auch kein schlechtes Gewissen.
    Steffi freute sich jedes
Mal, wenn Chris sie anrief und genoss das pikante Spiel mit dem Feuer. Manchmal
planten sie ihre Verabredungen, sobald sie wussten, dass Sandra unterwegs sein
würde. Oft meldete er sich aber auch spontan, so wie an diesem Nachmittag auf
dem Rückweg von der Messe.
    Und fröhlich pfeifend ging
sie zu ihm nach oben.

Kapitel 16
     
    Georg Altmüller war noch
einen kurzen Moment in dem Taxi sitzen geblieben, mit dem er den Verdächtigen
von der Messe bis hierhin verfolgt hatte. Er wollte keine Aufmerksamkeit
erregen und hielt sich daher in sicherem Abstand zu dem Haus, in das der junge
Mann eben gegangen war.
    Kurze Zeit später fuhr
eine junge Frau mit dem Fahrrad vor, klingelte und verschwand in dem
Hauseingang. Altmüller schätzte die Frau auf Anfang zwanzig. Auch wenn er sie
vorher noch nicht gesehen hatte, machte er sich ein paar Notizen.
    Sie war etwa im gleichen
Alter wie die beiden Tatverdächtigen und ebenfalls eine sehr attraktive
Erscheinung. Da sie geklingelt hatte, wohnte sie offensichtlich nicht in dem
Haus. Und sie war kurz nach dem jungen Mann angekommen.
    Ein Zusammenhang zwischen
den Personen war zumindest möglich und Altmüller wollte auf Nummer sicher
gehen. Er rief Roland Kalthoff auf dem Polizeirevier an, der von seinem Platz
aus mögliche Hilfestellung geben wollte.
    Altmüller schilderte
seinem obersten Chef den

Weitere Kostenlose Bücher