Das Gutachten
öffnete. ‚Herzlichen Glückwunsch,
meine Große. Im doppelten Sinne, denn du warst gerade ganz großartig und ich
bin sehr stolz auf dich.‘ Ich brauchte einige Sekunden, um seine Worte wirklich
zu begreifen und versuchte, sein Lächeln zu erwidern.
Im Zimmer erkannte ich
drei seiner Kumpels, die sich wieder angezogen hatten und alle Champagnergläser
in der Hand hielten. Ich ertrug ihr wissendes Grinsen nicht und blickte schnell
wieder Chris an. Auch wenn sie sich alle Mühe gaben, konnten sie ihr Feixen,
das in ihren Augen blitzte, nicht unterdrücken.
Chris drückte mir einen
Kelch mit Schampus in die Hand und stieß mit mir an. ‚Auf dich, Sandra!‘ Die
anderen wiederholten die Worte und auf einmal bekam Thomas einen Lachanfall,
bei dem er fast seinen Champagner verschüttet hätte. Er echote noch einmal sehr
langsam ‚Auf dich, Sandra!‘ und bekam sich fast nicht mehr ein vor Lachen.
Da fiel auch bei den
anderen der Groschen und sie johlten vor Begeisterung über ihr eigenes
Wortspiel.«
Sandra schürzte angewidert
ihre Lippen, diese Erinnerung hatte sie sichtlich aufgewühlt.
»Naja, danach ist nichts
mehr passiert. Ich habe mir etwas übergezogen und so viel Champagner getrunken,
bis ich nicht mehr den ekligen Spermageschmack im Mund hatte, und bin dann ins
Bad. Keine Ahnung, wie lang ich geduscht habe, auf jeden Fall lang, sehr lang.
Ich ging ins Bett und der Schampus in Kombination mit der heißen Dusche
verfehlte seine Wirkung nicht, denn ich muss recht schnell eingeschlafen sein.
Chris hatte mit Sicherheit
noch einige Zeit nachgefeiert. Jedenfalls habe ich nicht bemerkt, wie er in der
Nacht ins Schlafzimmer gekommen war.«
Dr. Renn räusperte sich.
»Sandra, ich merke sehr deutlich, wie dich diese Geschichte mitgenommen hat.
Kannst du deine Gefühle im Nachhinein etwas klarer spezifizieren? Was genau
empfindest du, wenn du jetzt daran denkst? Oder weißt du noch, wie du am
nächsten Tag darüber gedacht hast?«
Dr. Renn war zu ihr
getreten, hatte die Handschellen gelöst und Sandra die Augenbinde abgenommen.
Sie blinzelte kurz, obwohl es recht schummrig in dem Zimmer war, und setzte
sich aufrecht hin. Sie zog ihre Beine an und lehnte sich auf ihre Knie.
»An den nächsten Tag
erinnere ich mich noch genau, immerhin war es mein Geburtstag. Wir haben lange
geschlafen und sind dann in ein Frühstückscafé zum Brunchen gefahren. Chris
hatte mir ein wahnsinnig teures Fahrrad zum Geburtstag geschenkt und das Wetter
war so gut, dass wir es direkt einweihen konnten.
Merkwürdig, aber wenn ich
jetzt darüber nachdenke, fällt mir ein, wie ich während der ganzen Fahrt daran
gedacht habe, dass es viel besser ist, mit dem Fahrrad als mit dem Auto
unterwegs zu sein. Wenn man radelt, muss man sich nicht gleichzeitig
unterhalten. Ich war einfach noch etwas ‚unentspannt‘ und daher nicht in der
Lage, gute Gespräche zu führen. Also hat Chris an dem Tag einfach etwas mehr
geredet und dann war es auch gut.
Ich hatte allerdings etwas
Angst vor dem Abend. Wir wollten mit der ganzen Clique ausgehen und feiern. Da
würde ich die Jungs wiedersehen und das bereitete mir echte Bauchschmerzen.
Chris schien das zu bemerken und nahm mich irgendwann, als wir uns für den Abend
fertigmachten in den Arm.
Nicht unbedingt tröstend,
sondern eher wie wenn man eindringlich mit einem Kind redet, das etwas
ausgefressen hat. Ich solle auf keinen Fall mit den Mädels sprechen, denn die
wüssten ja nichts von meiner ‚Geburtstagsüberraschung‘ und wir alle wollten ja
nicht, dass es an dem Abend zu einer schlechten Stimmung käme.
Er benutzte tatsächlich
das Wort ‚Geburtstagsüberraschung‘, das wie Hohn in meinen Ohren klang.
Es war gar nicht der
Gangbang an sich, der mich fertigmachte, selbst das Spermaschlucken war im
Nachhinein gar nicht mehr so schlimm. Ich muss ja auch zugeben, dass ich
zwischendurch sehr geil gekommen bin und wirklich total erregt war. Es war
definitiv der schärfste Sex, den ich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte.
Was mir aber so schwer
fiel ..., also es war eher die Situation, seinen Kumpels jetzt unter die Augen
zu treten. Ihnen die Hände zu schütteln, die noch vor wenigen Stunden meine
intimsten Stellen angefasst haben. Nicht zu wissen, wessen Sperma ich
geschluckt hatte. Ich fürchtete mich vor ihren Blicken, ihrem Lachen.
Und genauso lief der Abend
dann auch ab. Wir waren zu acht unterwegs, alle hatten ihre gutgelaunten
Freundinnen dabei, die natürlich vollkommen ahnungslos
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