Das Gutachten
waren. Schon bei der
Begrüßung umarmten die Jungs mich etwas enger als sonst. Da ich ja das
Geburtstagskind war, fiel das ihren Begleiterinnen gar nicht auf.
Thomas, der in der Runde
so etwas wie der zweite Mann hinter Chris war, fasste mich direkt an den
Hintern, als er mich begrüßte und grinste frech. Die Mädels waren gut gelaunt
und nach dem dritten Cocktail verschwanden sie auf der Tanzfläche. Ich wollte
eigentlich mitgehen, doch Chris hielt mich am Arm und zog mich auf seinen
Schoß. Er küsste mich lange auf den Mund und ich wehrte mich natürlich nicht.
Ich setzte mich wieder auf
die Bank und spürte eine Hand auf meinem Oberschenkel, die nicht zu Chris
gehören konnte. Es war erneut Thomas, der ganz nah herangerutscht war. Ich
schmiegte mich an Chris und er legte seinen Arm um mich, so dass Thomas sich
zurückzog.
Als die Freundinnen vom
Tanzen zurückkamen und die nächste Runde Cocktails gebracht wurde, rief Thomas
durch die laute Musik hindurch ‚Auf dich, Sandra!‘ und prostete mir zu. Seine
Hand hatte er auf die Brust seiner Freundin gelegt und er griente diabolisch in
meine Richtung. Natürlich echoten die anderen es wieder und wieder. Bei fast
jedem Schluck wurde der Trinkspruch wiederholt und ich sank immer tiefer in
meinen Sitz.
Die Mädels wussten ja
nicht, was daran so komisch für ihre Freunde war und machten eifrig mit.
Außerdem waren sie bereits ziemlich angeschickert von den vielen Cocktails und
kicherten die ganze Zeit.
Es war so peinlich, und
obwohl ich meine Lieblingsklamotten anhatte, fühlte ich mich völlig nackt und
schutzlos in der Runde. Als ob die Jungs durch meine Anziehsachen hindurchsehen
könnten, spürte ich ihre Blicke unmittelbar auf meiner Haut.
Ich hab es dann ebenfalls
mit Alkohol probiert und jede Menge wild durcheinander getrunken. So konnte ich
später auch mitlachen und mitfeiern und irgendwann waren die Ereignisse vom
Vorabend endlich weggespült.«
Ohne es zu bemerken hatte
Sandra, seit sie von ihren Handschellen befreit war, mit den Fingernägeln auf
ihren Schenkeln gekratzt. Eine zartrosa Linie gereizter Haut war deutlich zu
sehen, doch sie schien es nicht zu spüren.
»Am nächsten Morgen, als
ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, sprach ich mit Chris. Ich hatte
mir lange überlegt, was ich ihm sagen würde und zum Glück hatte er gute Laune
und mich verstanden.«
»Was hast du ihm gesagt?«
»Ich wollte, dass mich
seine Freunde in Ruhe lassen. Auch wenn man den Abend nicht rückgängig machen
könnte, wollte ich nicht, dass sie irgendwelche Ansprüche an mich stellten.
Immerhin war ich doch seine Freundin und mir gefiel die Art und Weise, wie sie
mich jetzt anschauten und anfassten, überhaupt nicht.
Tatsächlich ging er darauf
sofort ein und wollte mit ihnen reden, obwohl er den Eindruck gehabt hätte,
dass ich doch mit großem Spaß dabei gewesen wäre und gestöhnt hatte wie schon
lange nicht mehr.
Die anderen hielten sich
dann auch zurück, nur in die Augen sehen konnte ich sie für lange Zeit nicht
mehr.«
Die Geschichte war zu Ende
und Sandra blickte gedankenverloren auf ihr Lieblingsbild, das im Raum hing.
Dr. Renn stand auf und reichte ihr die Anziehsachen, die auf dem Boden lagen.
»Nächste Woche ist unsere
– vorerst – letzte Sitzung und ich muss dann mein Gutachten schreiben. Daher
möchte ich dir dieses Mal eine etwas ausführlichere Aufgabe geben. Sie wird dir
nicht gefallen, aber ich verlange von dir, dass du dir allergrößte Mühe dabei
gibst.
Versuch bitte, dich einmal
in die Lage von Thomas zu versetzen und schildere den Gangbang aus seiner
Sicht. Natürlich musst du dir dafür vieles einfach ausdenken, weil du ja selber
die Augen verbunden hattest. Aber ich möchte eine sehr detaillierte
Beschreibung aus seinem Blickwinkel. Beschreib die ganze Situation, die du mir
soeben erzählt hast, genauso facettenreich und denk dich dabei in die
Gefühlswelt eines der Typen hinein, die mitgemacht haben.
Da Thomas offensichtlich
besonders aktiv war - immerhin war er der Einzige, den du namentlich erwähnt
hast - legen wir einfach fest, dass er es war, dessen Sperma du geschluckt
hast. Ob es sich damals wirklich genauso zugetragen hatte, spielt für die
Aufgabe an sich keine Rolle.
Schreib in der ersten
Person und verwende sehr viel Präsenz, es soll sich nicht wie ein
kontrollierter Tagebucheintrag lesen, eher wie aufgefangene Gedankensplitter.
Hast du die Vorgaben
verstanden, Sandra?«
»Jawohl, Herr Doktor.«
Ihre
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