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das gutenberg-komplott

das gutenberg-komplott

Titel: das gutenberg-komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: born
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Gerät? Wuchtige Teile bildeten einen rechteckigen Rahmen, ähnlich wie bei einer Tür. Aus dem ob e ren Teil schaute etwas hervor, das eine Stange oder Spindel sein mochte und am unteren Ende von einer Platte abgeschlossen wurde. Das Bild löste eine Assoziation bei ihr aus, einen A n klang an etwas Bekanntes, Alltägliches. Wurden beim Keltern von Wein und beim Pressen von Wäsche nicht ähnliche Geräte verwendet?
    Katharina legte den Plan aufs Bett, wobei er sich von selbst wieder zusammenrollte. Dann machte sie sich an die langwier i ge und schwierige Arbeit, die anderen Holzkugeln zu entfernen. Sie entdeckte drei weitere Verstecke, ebenfalls mit Papierrollen darin.

14.
     
    D
    er Ort, an dem er auf die Frau wartete, lag nicht weit von der Stelle, an der man Friedrich Metz überfallen hatte. Das Haus war klein und verfallen und gehörte zur ehem a ligen Ziegelei; im Dach klaffte ein Loch und die beiden Öf f nungen, die als Fenster gedient hatten, starrten wie Augenhö h len. Er stand im Erdgeschoss und schaute nach draußen. Er musste nicht lange warten. Die Frau kam langsam, ein w e nig ängstlich, aus dem Nebel auf das Haus zu. Er taxierte sie von weitem. Das könnte die Ric h tige sein, dachte er. Sie hat eine gute Figur, sie wird ihm gefa l len.
    Bologna jedenfalls gefiel sie, obwohl er in der Dunkelheit nicht gar zu viel sah. Er war seit langem mit keiner Frau z u sammen gewesen. Jene, zu denen er ging und die schweigen konnten, musste er teuer bezahlen. Oft verfluchte er das Zölibat. Ihre Kleidung taugte nichts, aber sie würde von ihm neue b e kommen. Was Hübsches, eng Anliegendes, überlegte er, mit we i tem Ausschnitt. Dann würde der Richter nicht Nein sagen. Sie stand direkt vor dem ehemaligen Fenster, und er sah in dem w e nigen Mondschein, der den Nebel durchdrang, dass sie einen ü p pigen Busen hatte und jung war. Genau darauf kam es ihm an. Er musste sie nur richtig instruieren, dann würde es schon klappen.
    Sie war nur noch wenige Schritte vom Haus entfernt und blieb stehen. »Ist da jemand?«, fragte sie leise.
    »Komm rein!«, antwortete Bologna. Vor allem neue Kle i dung, dachte er. Und die Frisur. Ich muss nur aufpassen, dass ich es nicht übertreibe, denn sonst schöpft er Verdacht. Es muss innerhalb der Grenzen ihres Standes bleiben, um glaubwürdig zu sein. Aber das zerschlissene, alte Zeug, das sie trägt, geht auf keinen Fall.
    Eine Tür gab es nicht, und die Frau betrat das Gebäude. Sie befanden sich in einem Raum, der früher als Küche gedient ha t te. Das Mobiliar und die einstige Feuerstelle waren geplündert worden. Die junge Frau stand im Eingang, ihre Figur zeichnete sich als Silhouette ab, und sie schaute hin und her, weil sie nichts sah. »Komm hierher!«, sagte er. Sie ging auf ihn zu und blieb in kurzer Entfernung von ihm stehen.
    »Ich habe gehört, dass du Arbeit suchst. Bei wem bist du zurzeit beschäftigt?«
    »Ich habe für einen Arzt gearbeitet, habe den Haushalt g e führt. Aber er ist mit seiner Familie weggezogen. Sie brauchten mich nicht mehr.«
    »Was hat dir der Arzt gezahlt?«
    »Nichts. Ich hatte Unterkunft und Verpflegung frei.«
    »Du kannst bei mir viel Geld verdienen. Du kannst sogar e i nen doppelten Verdienst haben.«
    »Was heißt das?«
    »Ich möchte, dass du eine Stelle antrittst beim neuen Richter! Er lebt allein und hatte bisher keine Zeit, sich um eine Hilfe für den Haushalt zu kümmern. Biete ihm deine Dienste an. Sag ihm, dass du für ihn kochen wirst, wenn er abends nach Hause kommt. Zähle ihm alle Vorteile auf: Wäsche waschen, Wo h nung putzen, Einkäufe erledigen. Und vielleicht ist er noch an anderen Dingen interessiert. – Stimmt es, dass du schreiben und lesen kannst?«
    »Ja.«
    »Du bekommst von mir neue Kleidung. Ich möchte, dass du ihm gefällst. Zeig dich von deiner besten Seite!«
    »Nehmen wir an, er stellt mich ein …«
    »Dann hast du die größte Hürde schon genommen«, sagte Bologna.
    »Und was habt Ihr davon?«
    »Es ist wichtig, dass du nicht nur bei ihm arbeitest, sondern auch bei ihm wohnst. Wo bist du momentan?«
    »Ich habe eine Dachkammer bei einem Schmied.«
    »Mach dem Richter klar, dass du bei ihm wohnen möc h test. Das ist üblich. Dann berichtest du mir über das, was du siehst und hörst. Am besten fängst du ein Verhältnis mit ihm an. So erfährst du mehr; Dinge, die er sonst für sich behält.«
    »Er hat mir nichts getan.«
    Bologna zog einen Beutel hervor und kramte nach Gel d münzen. »Das ist

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