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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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ausdruckslos.
    „Jessica, lass es. Es hat keinen Sinn.”
    „Aber warum? Ich verstehe es nicht. Alles war gut, wir...“
    „Nichts war gut. Wir haben für kurze Zeit in einem Traum gelebt und geglaubt, wir könnten die Welt aussperren, aber die Welt ist noch immer da und in ihr gibt es keinen Platz für eine Beziehung wie unsere.“
    „Das ist doch Unsinn. Wir könnten es wenigstens versuchen.“
    „Nein.“ Das Wort fuhr wie ein Messer zwischen sie. Jessica wich einen Schritt zurück.
    „Habe ich etwas falsch gemacht? Sag mir, wenn ich dir zu nahe gekommen bin. Ich kann mich...“
    Wieder ließ er sie nicht aussprechen. „Es liegt nicht an dir. Du bist wundervoll. Ich bin derjenige, der sich davor fürchtet, was aus uns werden kann.“
    „Was meinst Du?“
    „Noch bist du verliebt. Noch siehst du nur, was du sehen willst, aber das wird nicht immer so bleiben. Irgendwann einmal bin ich auch für dich, was ich für alle anderen Menschen jetzt schon bin. Ein Monster. Ein zerbrochenes Wesen, voll gestopft mit Ängsten und Problemen.“ Er beugte sich vor, bis er ihrem Gesicht ganz nahe war. „Möchtest du wirklich nachts aus dem Schlaf schrecken, weil ich im Traum geschrien habe? Willst du dich täglich mit meinen Ängsten auseinandersetzen, die es mir unmöglich machen, ein normales Leben zu führen? Möchtest du auf der Straße angestarrt werden? Das Tuscheln der Leute hören, wenn wir vorbeigehen? Ihre Blicke in deinem Rücken spüren?“ Daniel schüttelte den Kopf. „Glaub mir, all das möchtest du nicht.“
    „Dann entscheidest du also für mich? Du lässt mich keine eigene Wahl treffen, sondern stellst mich vor vollendete Tatsachen. Und wenn mir all das nichts ausmacht? Wenn mich das Getuschel und die Blicke nicht stören?“
    „Jetzt noch nicht, aber auch deine Kraft reicht nicht ewig und sie reicht nicht für uns beide, denn ich kann es nicht ertragen.“
    Jessica öffnete ihre beiden Hände, so als läge ihre ganz Liebe darin, damit er sie sehen könne.
    „Bitte lass es mich versuchen.“
    „Nein, Jessica. Man hat mich einmal gefragt, was Angst für mich sei. Ich sagte ‚Schwarze Schwingen’.“
    Er sah ihr direkt in die Augen und sie kannte die Antwort, bevor er die Worte aussprach.
    „Und jetzt möchtest du auf diesen Schwingen fliegen.“
    Es gab nichts mehr zu sagen. Jessica wandte sich um und verließ das Leben von dem sie geträumt hatte.
     
     
    Daniel sah ihr nach und es tat weh, sie gehen zu sehen. Sein Inneres verbrannte bei dem Gedanken, dass er sie für immer verloren hatte.
    Was hätte ich sonst tun können?, fragte er sich stumm. Er kannte die Antwort. Nichts. Seine Sehnsucht nach ihrer Nähe, seine Liebe zu ihr, waren keine Rechtfertigung ihr all die Dinge anzutun, die geschehen würden, wenn sie zusammenblieben.
    Ich kann nicht zulassen, dass sie leidet, nur weil ich leide, brüllte es in ihm. Lieben heißt, das Wohl und das Glück des anderen über die eigenen Wünsche zu stellen. Und genau das tue ich.
    Aber er wusste auch, dies war nur die halbe Wahrheit. Seine Furcht, ihre Liebe eines Tages zu verlieren und in ein Leben voller Einsamkeit zurückgestoßen zu werden, war mehr, als er ertragen konnte. Er konnte ein Dasein in Einsamkeit leben, aber ein Leben in Angst vor der Einsamkeit konnte er nicht verbringen.
    Ich habe keine Kraft und ich habe keinen Mut mehr. Nur noch Hass ist in mir. Hass lässt mich all dies erdulden, aber dieser Hass fordert einen Preis. Er will gelebt werden. Also werde ich mich ihm ausliefern, nehmen, was er mir gibt und am Ende wird sich zeigen, wie viel von Daniel Fischer übrig bleibt.
    Ich bin das Licht und die Dunkelheit. Adams Worte. Sie dröhnten in seinem Geist. Riefen nach ihm.
    Auch ich werde zum Licht und zur Dunkelheit werden, dachte Daniel. Und dann werden wir gemeinsam in deinem Schmerz versinken.
     
     
    Adam saß in der Dunkelheit einer kleinen Höhle. Obwohl kein Lichtschein diesen Ort erhellte, waren seine Augen geöffnet, aber sein Blick war nach innen gerichtet.
    Fünfhundert Jahre, wisperte sein Geist. Wir haben fünfhundert Jahre auf dich gewartet und bald wirst du uns zu neuer Größe führen.
    Ja, dachte Adam. Ich will ein Werkzeug deines Willens sein. Ein Gefäß für deine von Ewigkeit zu Ewigkeit wandernde Seele.
    Aber werde ich es richtig machen? Werde ich alles richtig machen?
    Der große Tag stand kurz bevor und Zweifel plagten Adam. Ein Gefühl der Unzulänglichkeit hat sich seiner bemächtigt und er wusste nicht, wie

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