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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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nach meldeten sich auch die anderen drei Kliniken. Auch sie hatten keine Hinweise auf Adam gefunden.
    Fischer war enttäuscht. Glück und Pech lagen so dicht beieinander. Alle Kliniken, bis auf das Porphyria-Zentrum in Aachen, hatten ihre Dateien durchforstet. Keiner der Angestellten hatte zum Hörer gegriffen und seine Vorgesetzten informiert. Und trotzdem war alles umsonst gewesen. Er hatte viel riskiert und nichts gewonnen. Frustriert räumte er den Schreibtisch auf und schaltete den Computer ab. Als er gerade gehen wollte, klingelte das Telefon erneut. Fischer hob ab.
    „Landespolizeidirektion Lichtenfels, Daniel Fischer“.
    „Nathalie Seedorf, Porphyria-Zentrum Aachen“, meldete sich eine bekannte Stimme.
    Daniels Herz begann zu rasen. Dieser Anruf konnte nur Ärger bedeuten.
    „Guten Tag.“
    „Es tut mir leid, dass ich vorhin einfach aufgelegt habe, aber es schien mir der einzige Weg Ihrem Drängen die Luft abzuschneiden.“
    Fischer schwieg.
    „Ich nehme an, Sie haben Ihr Glück auch bei anderen Kliniken versucht. Hatten Sie Erfolg?“
    „Nein.“
    „Wir wissen beide, dass Ihre Anfrage illegal ist und nicht der üblichen Vorgehensweise entspricht.“
    Warum sagt sie mir das, dachte Fischer. Wird das eine Moralpredigt? Verlangt Sie als nächstes den Direktionsleiter oder soll ich vor ihr zu Kreuze kriechen, damit sie den Mund hält?
    „Es ist nicht illegal. Ich wollte die Sache nur verkürzen“, versuchte er sich herauszureden.
    Die junge Frau lachte glucksend. „So kann man es auch sehen. Aber nun gut, ich habe eine Frage?“
    „Welche?“, antwortete Fischer verblüfft.
    „Ich war im Internet und habe mir den Fall angesehen.“
    „Und?“
    „Sind Sie wirklich Daniel Fischer? Sind Sie der Beamte, der so schwer verletzt wurde?“
    „Ja“, gestand Daniel leise ein.
    „Dann habe ich etwas für Sie. Gleich vorweg, in unserer Datei ist der Mann nicht, aber...“ Sie machte eine Pause. „... ich habe eine interessante Namensähnlichkeit entdeckt.“
    „Ganz ehrlich, ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen.“
    „Es ist kein Mann auf den ich gestoßen bin, sondern eine Patientin. Ihr Name ist Tepes.“
    „Vielleicht ein Zufall“, wandte Fischer ein.
    „Dachte ich auch im ersten Augenblick, aber dann fielen mir ein paar wichtige Dinge ein. Zunächst einmal, Porphyria erythropoetica congenita ist extrem selten. In unserer Datei befinden sich nur elf Patienten, die an dieser Krankheit leiden. Es ist eine genetische Krankheit. Sie wird also vererbt und kommt aus dem slawischen Raum.“
    In Daniels Kopf begannen die Gedanken zu wirbeln. Adam, Tepes, eine erbliche Krankheit.
    „Wie alt ist diese Frau?“, fragte Fischer heiser vor Aufregung.
    Natalie Seedorf senkte ihre Stimme. „Alt genug, um seine Mutter zu sein.“
    Daniel wagte kaum die nächste Frage zu stellen. „Haben Sie ihre Adresse?“
    „Ja, aber ich will Ihnen nicht allzu viel Hoffnung machen. Die Frau war vor beinahe zwanzig Jahren bei uns in Behandlung. Sie kann inzwischen weiß Gott wo hingezogen sein. Ich gebe Ihnen die Daten.“
    In Fischer brannte die Sucht nach Rache, als er langsam die Buchstaben niederschrieb. Bei jedem Wort fragte er nach, ob er es richtig verstanden hatte. Schließlich stand dort der Name, der ihn zu Adam bringen sollte. Und er hatte eine komplette Adresse.
    „Ich danke Ihnen vielmals“, sagte Daniel.
    „Das habe ich gern getan.“
    „Warum haben Sie mir geholfen, wenn Sie wissen...“
    „Ich denke, ich verstehe Sie.“
    „Nochmals vielen Dank.“
    „Tun Sie mir einen Gefallen?“
    „Jeden.“
    „Wenn Sie diesen Mann finden, sparen Sie dem Steuerzahler einen teueren Gerichtsprozess und die Kosten für eine lebenslange Haftstrafe.“
    Fischers Stimme war ein heiseres Flüstern, als er antwortete: „Ich werde es versuchen.“
     
     
    Daniels Herz schien aus der Brust springen zu wollen, als er den Computer wieder hochfuhr und sich beim Einwohnermeldeamt einloggte. Die Suche dauerte keine zwei Minuten.
     
    Irina Tepes, geboren 06.07.1949 in Sinaia/ Rumänien, gestorben 27.11.1991 in Bresnach/ Bayern, Staatsangehörigkeit: deutsch, eingebürgert 22.01.1956
    Letzte Anschrift: Herderweg 1, Bresnach, Bayern
     
    Nikolai Tepes, geboren 23.03.1946 in Sinaia/ Rumänien, gestorben 27.11.1991 in Bresnach/ Bayern, Staatsangehörigkeit: deutsch, eingebürgert 13.04.1953
    Letzte Anschrift: Herderweg 1, Bresnach, Bayern
     
    Adam Tepes, geboren 15.08.1969 in Kleinwestdorf, Bayern,
    Staatsangehörigkeit:

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