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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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sei gescheitert.«
    »Meiner Treue, nein.«
    »Sie lügen.«
    »Ich schwöre Ihnen, nein!«
    »Das ist gut, denn wenn Sie gesprochen hätten, so würden Sie eine schöne Geldsumme verloren haben.«
    »Wie so?« rief der Commandeur ganz erstaunt.
    »Sie begreifen wohl, daß wir drei allein das Geheimniß wissen.«
    »Das ist wahr.«
    »Daß wir drei folglich die hundert und achttausend Livres behalten, da Alle glauben, Böhmer und Bossange haben sie mit fortgenommen.«
    »Alle Wetter!« rief der Commandeur, von Freude ergriffen, »das ist wahr.«
    »Dreiunddreißigtausend dreihundert und drei und dreißig Franken und sechs Sou für Jeden,« sagte Manoel.
    »Mehr! mehr!« rief der Commandeur, »es ist dabei ein Bruch von achttausend Livres.«
    »Ganz richtig,« sagte Beausire, »Sie nehmen es an?«
    »Ob ich es annehme!« versetzte der Kammerdiener sich die Hände reibend. »Ah! schön, das heiße ich sprechen.«
    »Das heiße ich sprechen wie ein Schurke,« rief Beausire mit einer Donnerstimme; »ich sagte Ihnen ja, Sie seien nur ein Schuft. »Auf, Don Manoel, Sie, der Sie stark sind, packen Sie mir diesen Burschen und überliefern wir ihn unsern Verbündeten in seiner wahren Eigenschaft.«
    »Gnade! Gnade!« rief der Unglückliche, »ich wollte nur scherzen.«
    »Vorwärts!« sprach Beausire, »in die schwarze Stube, bis auf weitere Justiz.«
    »Gnade!« rief abermals der Commandeur.
    »Nehmen Sie sich in Acht,« sagte Beausire zu Don Manoel, der den treulosen Commandeur kräftig würgte, »nehmen Sie sich in Acht, daß Herr Ducorneau nichts hört.«
    »Wenn Ihr mich nicht loslaßt, zeige ich Euch Alle an,« rief der Commandeur.
    »Und ich erdroßle Dich,« sprach Don Manoel mit zorniger Stimme, indem er den Kammerdiener in ein nahes Ankleidecabinet fortschob.
    »Schicken Sie Herrn Ducorneau weg,« flüsterte er Beausire zu.
    Dieser ließ sich dieß nicht zweimal sagen. Er ging rasch in die an das Zimmer des Gesandten stoßende Stube, während der Letztere den Kammerdiener in dem für ihn bestimmten dumpfen Gefängniß einschloß.
    Es verging eine Minute, Beausire kam nicht zurück. Don Manoel hatte einen Gedanken; er fühlte sich allein, die Casse war nur zehn Schritte entfernt: um sie zu öffnen und die hunderttausend Livres in Billets daraus zu nehmen, durch ein Fenster zu entspringen und durch den Garten mit der Beute davon zu laufen, dazu brauchte jeder wohl organisirte Räuber nur zwei Minuten.
    Don Manoel berechnete, daß Beausire, um Ducorneau wegzuschicken und in das Zimmer zurückzukehren, wenigstens fünf Minuten verlieren würde.
    Er eilte nach der Thüre des Zimmers, worin die Casse war. Man hatte diese Thüre mit einem Riegel verschlossen. Don Manoel war stark, geschickt, ei hätte ein Stadtthor mit einem Uhrenschlüssel geöffnet.
    »Beausire hat mir mißtraut, weil ich allein den Schlüssel habe,« dachte er; »er hat den Riegel vorgeschoben, das ist in der Ordnung.«
    Mit seinem Degen sprengte er den Riegel.
    Er kam zur Casse und stieß einen furchtbaren Schrei aus. Die Casse sperrte den Mund weit und völlig leer auf. Nichts in ihren gähnenden Tiefen.
    Beausire, der einen zweiten Schlüssel hatte, war durch die andere Thüre hineingegangen und hatte die Summe zusammengerafft.
    Don Manoel lief wie ein Wahnsinniger bis zur Loge des Portier, der ein Liebchen sang.
    Beausire hatte fünf Minuten voraus.
    Als der Portugiese durch sein Geschrei und durch sein Wehklagen das ganze Haus von dem Abenteuer unterrichtet, als er, um sich durch ein Zeugniß zu unterstützen, den Commandeur in Freiheit gesetzt hatte, fand er nur Ungläubige und Wüthende. Man beschuldigte ihn, er habe dieses Complott mit Beausire angezettelt, der ihm voranlaufe und ihm die Hälfte des Diebstahles aufbewahren müsse.
    Keine Masken, keine Geheimnisse mehr, der ehrliche Herr Ducorneau begriff nicht mehr, mit was für Leuten er in Verbindung stand. Er wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als er sah, wie diese Diplomaten sich anschickten, Don Manoel, der nicht an dem Vorfall schuldig war, unter einem Wagenschoppen zu hängen.
    »Herrn von Suza hängen!« rief der Kanzler, »das ist ein Verbrechen beleidigter Majestät; nehmen Sie sich in Acht!«
    Man beschloß, ihn in einen Keller zu werfen, doch schrie zu stark.
    Drei Schläge, feierlich an die Thüre gethan, machten die Verbündeten beben.
    Es wurde wieder stille unter ihnen«
    Die drei Schlage wiederholten sich.
    Dann rief eine spitzige Stimme in portugiesischer Sprache:
    »Oeffnen

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