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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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Cardinal seufzte.
    »Buckingham hätte etwas Anderes verlangt, nachdem er seine Perlen auf dem Boden des königlichen Gemaches ausgestreut.«
    »Was Buckingham bekommen hat, Gräfin, will ich mir nicht einmal wünschen, und wäre es im Traum.«
    »Sie werden sich hierüber mit der Königin erklären, denn sie hat mir Befehl gegeben, Ihnen zu verkündigen, Monseigneur, sie würde Sie mit Vergnügen in Versailles sehen.«
    Die Unvorsichtige batte nicht so bald dieses Wort ausgesprochen, als der Cardinal weiß wurde wie ein Jüngling unter dem ersten Liebeskuß, Er tappte wie ein Betrunkener nach dem Lehnstuhl, der in seinem Bereiche stand. »Ah! ah!« dachte Jeanne, »das ist noch ernster, als ich glaubte. Ich hatte von der Herzogswürde, von der Pairie, von hunderttausend Livres Einkünfte geträumt, ich werde bis zum Fürstentitel, bis zur halben Million gelangen, denn Herr von Rohan handelt weder aus Ehrfucht, noch aus Geiz, sondern aus Liebe.«
    Herr von Rohan erholte sich schnell. Die Freude ist keine Krankheit, welche lange währt, und da er ein starker Geist war, so hielt er es für geeignet, mit Jeanne von den Angelegenheiten zu reden, um sie vergessen zu machen, daß er mit ihr von der Liebe gesprochen.
    Sie ließ ihn gewähren.
    »Meine Freundin,« sagte er, indem er Jeanne in die Arme schloß, »was gedenkt die Königin bei dem Anlehen zu thun, das Sie ihr unterbreitet haben?«
    »Sie fragen mich das, weil man glaubt, die Königin habe kein Geld?«
    »Ganz richtig.«
    »Wohl! sie verlangt sie zu bezahlen, als ob sie Böhmer bezahlte, nur mit dem Unterschied, daß, wenn sie von Böhmer gekauft hätte, ganz Paris es erführe, was seit dem berühmten Worte mit dem Schiff unmöglich ist, und daß, wenn sie den König das Maul hängen machte, ganz Frankreich Grimassen schneiden würde. Die Königin will also die Diamanten im Einzelnen haben und sie im Einzelnen bezahlen. Sie liefern ihr die Gelegenheit dazu; Sie sind ihr ein verschwiegener Cassier, ein zahlungsfähiger Cassier, falls sie in Verlegenheit käme; sie ist glücklich und sie bezahlt; verlangen Sie nicht mehr.«
    »Sie bezahlt! Wie?«
    »Die Königin, eine Frau, welche Alles begreift, weiß Wohl, daß Sie Schulden haben, Herr Cardinal, und dann ist sie stolz; es ist keine Freundin, welche Geschenke annimmt...Als ich ihr sagte, Sie haben zweimal hundert und fünfzigtausend Livres vorausbezahlt...«
    »Sie haben ihr das gesagt?«
    »Warum nicht?«
    »Das hieß ihr die Sache sogleich unmöglich machen.«
    »Das hieß ihr das Mittel, den Grund der Annahme verschaffen. Nichts für Nichts, das ist der Wahlspruch der Konigin.«
    »Mein Gott!«
    Jeanne steckte ruhig die Hand in ihre Tasche und zog bann das Portefeuille Ihrer Majestät hervor.
    »Was ist das?« fragte Herr von Rohan.
    »Ein Portefeuille, welches für zweimal hundert und fünfzigtausend Livres Cassenbillets enthält.«
    »Wahrhaftig?«
    »Und die Königin schickt sie Ihnen mit einem schönen Gruß.«
    »Oh!«
    »Das Geld ist darin, ich habe es gezählt.«
    »Es handelt sich wohl hierum!«
    »Doch nach was schauen Sie?«
    »Ich schaue dieses Portefeuille, von dem ich nicht wußte, daß Sie es besaßen.«
    »Es gefällt Ihnen, obgleich es weder schön, noch reich ist.«
    »Es gefällt mir, ich weiß nicht, warum.«
    »Sie haben einen guten Geschmack.«
    »Sie spotten meiner? In welcher Hinsicht sagen Sie, ich habe einen guten Geschmack.«
    »Allerdings, da Sie denselben Geschmack haben, wie die Königin.«
    »Dieses Portefeuille ...«
    »Gehörte der Königin, Monseigneur.«
    »Ist Ihnen daran gelegen?«
    »Oh! viel.«
    Herr von Rohan seufzte.
    »Das begreift sich,« sagte er.
    »Wenn es Ihnen jedoch Vergnügen machen würde,« versetzte die Gräfin mit einem Lächeln, das die Heiligen in's Verderben führt.
    »Zweifeln Sie nicht daran, Gräfin; doch ich will Sie nicht berauben.«
    »Nehmen Sie es.«
    »Gräfin!« rief der Cardinal, fortgerissen von seiner Freude,
    »Sie sind die kostbarste Freundin, Sie sind die, geistreichste Freundin, die...«
    »Ja. ja.«
    »Und es ist unter uns...«
    »Auf Leben und Tod! man sagt das immer. Nein, ich habe nur ein einziges Verdienst.«
    »Welches?«
    »Das, Ihre Angelegenheiten mit ziemlich viel Glück und mit großem Eifer betrieben zu haben.«
    »Wenn Sie nur dieses Glück hätten, meine Freundin, so würde ich sagen, ich komme Ihnen an Werth beinahe gleich, insofern ich, während Sie nach Versailles gingen, arme Theure, auch für Sie gearbeitet

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