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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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Gespräch nicht zu wechseln: zwei Worte mehr über den Gegenstand,, den wir so eben verhandelten, und wir hätten uns verständigt.«
    »In der That, mein Herr, Sie sprechen eine Sprache, die ich nicht verstehe; ich bitte, lassen Sie uns zum Französischen zurückkehren. Wo ist das Halsband, das ich den Juwelieren zurückgegeben habe?«
    »Das Halsband, das Sie zurückgegeben haben?« rief Herr von Rohan.
    »Ja, was haben Sie damit gemacht?«
    »Ich! ei ich weiß nicht, Madame ...«
    »Hören Sie, Eines ist da ganz einfach ... Frau von La Mothe hat das Halsband genommen, sie hat es in meinem Namen zurückgegeben. Die Juweliere behaupten, sie haben es nicht zurückerhalten. Ich habe in meinen Händen einen Empfangschein, der das Gegentheil beweist; die Juweliere sagen, der Schein sei falsch. Frau von La Mothe könnte mit einem Worte Alles aufklären ... sie findet sich nicht; nun denn! lassen Sie mich Muthmaßungen an die Stelle dunkler Thatsachen setzen: Frau von La Mothe hat das Halsband zurückgeben wollen. Sie, dessen ohne Zweifel wohlwollende Manie es immer war, mich zum Ankauf des Halsbandes zu veranlassen, Sie, der Sie es mir brachten, mit dem Anerbieten, für mich zu bezahlen, einem Anerbieten ...«
    »Das Eure Majestät sehr hart ausgeschlagen hat,« fiel der Cardinal mit einem Seufzer ein.
    »Nun wohl! ja, Sie beharrten bei der fixen Idee, daß ich im Besitze des Halsbandes bleiben sollte, und werden es den Juwelieren nicht zurückgegeben haben, in der Absicht, es mir bei irgend einer Gelegenheit wieder in die Hand zu spielen. Frau von La Mothe war schwach, während sie mein Widerstreben, die Unmöglichkeit, in der ich mich in Betreff des Bezahlens befand, und meinen unerschütterlichen Entschluß, das Halsband mir nicht ohne Geld zu erwerben, kannte; Frau von La Mothe hat aus Eifer für mich mit Ihnen conspirirt, und heute fürchtet sie meinen Zorn und zeigt sich nicht. Ist es so? habe ich die Sache mitten in der Finsternis wiederaufgebaut? sagen Sie ja. Lassen Sie mich Ihnen diesen Leichtsinn, diesen Ungehorsam gegen meine förmlichen Befehle vorwerfen, Sie werden mit einem Verweise davon kommen, und Alles ist dann abgethan. Ich thue mehr, ich verspreche Ihnen Verzeihung für Frau von La Mothe, sie trete aus ihrer Reue hervor. Doch ich bitte, Klarheit, mein Herr, ich will nicht, daß in diesem Augenblick ein Schatten über meinem Leben schwebe, ich will das nicht, hören Sie wohl!«
    Die Königin hatte diese Worte mit einer solchen Lebhaftigkeit gesprochen, sie hatte sie so kräftig betont, daß der Cardinal sie weder unterbrechen konnte noch wollte; aber sobald sie aufgehört, sagte er, einen Seufzer unterdrückend:
    »Madame, ich will alle Ihre Muthmaßungen erwidern. Nein, ich beharrte nicht bei der Idee, Sie müßten das Halsband bekommen, in Betracht, daß ich der festen Ueberzeugung lebte, es sei in Ihren Händen. Nein, ich habe durchaus nicht mit Frau von La Mothe in Betreff dieses Halsbands conspirirt; nein, ich habe es ebenso wenig als die Juweliere es haben, als wie Sie sagen, Sie selbst es haben.«
    »Das ist nicht möglich,« rief die Königin ganz erstaunt: »Sie haben das Halsband nicht?«
    »Nein, Madame.«
    »Sie haben Frau von La Mothe nicht gerathen, sich fern zu halten?«
    »Nein, Madame.«
    »Sie verbergen sie nicht?«
    »Nein. Madame.«
    »Sie wissen nicht, was aus ihr geworden ist?«
    »Ebenso wenig als Sie, Madame.«
    »Aber wie erklären Sie sich dann das, was geschieht?«
    »Madame, ich bin genöthigt, zu gestehen, daß ich es mir nicht erklären kann. Ueberdieß ist das nicht das erste Mal, daß ich mich bei der Königin beklage, nicht von ihr verstanden worden zu sein.«
    »Wann ist dieß schon vorgekommen? Ich erinnere mich nicht.«
    »Madame, haben Sie die Gnade, in Gedanken noch einmal meine Briefe zu durchlesen.«
    »Ihre Briefe!« rief die Königin erstaunt. »Sie haben mir geschrieben?«
    »Zu selten Madame, für Alles, was ich im Herzen hatte.«
    Die Königin erhob sich und sprach:
    »Mir scheint, wir täuschen uns Beide; endigen wir rasch diesen Scherz. Was sprechen Sie von Briefen, und was haben Sie auf dem Herzen oder im Herzen, ich weiß nicht genau, wie Sie das so eben gesagt haben?«
    »Mein Gott! Madame, ich habe mich vielleicht hinreißen lassen, das Geheimniß meiner Seele zu laut auszusprechen.«
    »Welches Geheimniß? Sind Sie denn bei gesundem Verstand, Herr Cardinal?«
    »Madame!«
    »Oh! lassen wir die Ausflüchte ... Sie sprechen wie ein Mensch, der mir eine

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