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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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kann.«
    »Vernehmen Sie meine Gründe, Madame: Frau von La Mothe wohnte in der Rue Saint-Claude ...«
    »Ich weiß es, ich weiß es,« erwiderte die Königin erröthend.
    »Ja, Eure Majestät erwies dieser Frau die Ehre, wohlthätig gegen sie zu sein.«
    »Sie hat mich gut dafür belohnt, nicht wahr? ... Sie wohnte also in der Rue Samt-Claude?«
    »Und Herr von Cagliostro wohnt gerade gegenüber.«
    »Und Sie vermuthen?«
    »Daß, wenn ein Geheimniß für die Eine oder für den Andern von diesen beiden Nachbarn stattgefunden hat, dieses Geheimniß der Einen wie dem Andern gehören muß ... Doch verzeihen Sie, Madame, es ist bald die Stunde, zu der ich in Paris Herrn von Cagliostro erwarte, und um nichts in der Welt möchte ich diese Erklärungen verzögern.«
    »Gehen Sie, mein Herr, gehen Sie, und seien Sie noch einmal meiner Dankbarkeit versichert.«
    »Endlich,« rief sie ganz in Thränen, als Herr von Crosne weggegangen war, »endlich beginnt meine Rechtfertigung. Ich werde meinen Triumph auf allen Gesichtern lesen. Das des einzigen Freundes, welchem ich so gerne beweisen möchte, daß ich unschuldig bin, dieses allein werde ich nicht sehen!«
    Mittlerweile flog Herr von Crosne nach Paris und kam nach Hause, wo ihn Herr von Cagliostro erwartete.
    Dieser wußte Alles seit dem vorhergehenden Tag. Er ging zu Beausire, dessen Zufluchtsort er kannte, um ihn anzutreiben, Frankreich zu verlassen, als er ihn auf der Straße zwischen den zwei Agenten im Wagen erblickte. Oliva war ganz beschämt und ganz in Thränen zerfließend im Hintergrund verborgen.
    Beausire sah den Grafen, der sich in seiner Postchaise mit ihnen kreuzte, und erkannte ihn. Der Gedanke, dieser geheimnißvolle und mächtige Herr könnte ihm von einigem Nutzen sein, änderte plötzlich seinen Entschluß, Oliva nie zu verlassen.
    Er wiederholte den Agenten den Vorschlag einer Entweichung, die sie ihm gemacht. Sie nahmen hundert Louisd'or an und ließen ihn frei, trotz der Thränen Nicole's.
    Beausire umarmte indessen seine Geliebte und sagte ihr in's Ohr:
    »Hoffe ... ich will an Deiner Rettung arbeiten.«
    Und er enteilte mit kräftigen Schritten in der Richtung der Straße, welche Cagliostro verfolgte.
    Dieser hatte schon angehalten; er brauchte Beausire nicht mehr zu suchen, da Beausire zurückkam. Es war ihm dienlich, auf Beausire zu warten, wenn dieser zuweilen sich nachlaufen machte.
    Cagliostro wartete also seit einer halben Stunde an der Biegung der Straße, als er den unglücklichen Liebhaber bleich, athemlos, halb todt ankommen sah.
    Beim Anblick des stehenden Wagens stieß Beausire den Freudenschrei des Schiffbrüchigen aus, der ein Brett berührt,
    »Was gibt es, mein Junge?« sagte der Graf indem er ihm zu sich einsteigen half.
    Beausire erzählte ihm seine ganze klägliche Geschichte; Cagliostro hörte ihn stillschweigend an und sprach dann:
    »Sie ist verloren.«
    »Wie so?« rief Beausire.
    Cagliostro erzählte Beausire, was er nicht wußte, nämlich die Intrigue der Rue Saint-Claude und die von Versailles, Beausire wäre beinahe in Ohnmacht gefallen.
    »Retten Sie sie.« sprach er im Wagen auf die Kniee sinkend, »und ich gebe sie Ihnen, wenn Sie Oliva immer noch lieben.«
    »Mein Freund.« entgegnete Cagliostro, »Sie sind in einem Irrthume begriffen. Ich habe Mademoiselle Oliva nie geliebt; ich hatte nur Einen Zweck, nemlich, sie dem ausschweifenden Leben zu entziehen, welches Sie mit ihr führten.«
    »Aber ...« versetzte Beausire erstaunt.
    »Sie wundern sich hierüber? Erfahren Sie, daß ich einer von den Vorstehern einer Gesellschaft für sittliche Reform bin, deren Zweck es ist, dem Laster Alles zu entreißen, was Aussichten auf Heilung bieten kann. Ich hätte Oliva geheilt, indem ich sie Ihnen wegnahm, und darum habe ich sie Ihnen weggenommen. Sie sage, ob sie von meinem Munde ein Wort der Galanterie gehört hat; sie sage, ob meine Dienste nicht immer uneigennützig gewesen sind!«
    »Ein Grund mehr, mein Herr, retten Sie sie!«
    »Ich will es wohl versuchen; doch das hängt von Ihnen ab.«
    »Verlangen Sie mein Leben von mir.«
    »Ich werde nicht so viel verlangen. Kehren Sie mit mir nach Paris zurück, und wenn Sie Punkt für Punkt meine Vorschriften befolgen, so werden wir vielleicht Ihre Geliebte retten. Ich stelle hiebei nur eine Bedingung.«
    »Welche, mein Herr?«
    »Ich werde sie Ihnen sagen, wenn wir in mein Haus in Paris zurückkommen.«
    »Oh! ich unterschreibe zum Voraus; doch sie wiedersehen! sie

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