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Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 3 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Ältere)
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bringen.«
    »Mit Oliva?«
    »Ja wohl.«
    »Frau von La Mothe und Oliva waren im Einverständniß?«
    »Vollkommen.«
    »Sie sahen sich?«
    »Frau von La Mothe hatte Mittel gefunden, sie jede Nacht ausgehen zu lassen.«
    »Jede Nacht! sind Sie dessen sicher?«
    »So sicher, als ein Mensch dessen, was er gehört hat, sein kann.«
    »Oh! mein Herr, Sie sagen mir da Dinge, die ich mit tausend Livres für jedes Wort bezahlen würde. Welches Glück für mich, daß Sie Gold machen!«
    »Ich mache keines mehr, mein Herr, es war zu theuer.«
    »Doch Sie sind der Freund des Herrn von Rohan?«
    »Ich glaube es.«
    »Aber Sie müssen wissen, wie viel dieses Intriguenelement, das man Frau von La Mothe nennt, Antheil au seiner ärgerlichen Angelegenheit hat?«
    »Nein, ich will das nicht wissen.«
    »Doch, Sie wissen vielleicht die Folgen der Spaziergänge, welche Oliva und Frau von La Mothe mit einander gemacht haben?«
    »Mein Herr, es gibt Dinge, welche der kluge Mann immer nicht zu wissen suchen muß,« erwiderte Cagliostro spruchreich.
    »Ich werde nur noch die Ehre haben, Sie Eines zu fragen,« sagte lebhaft Herr von Crosne. Haben Sie Beweise, daß Frau von La Mothe mit Oliva correspondirte?«
    »Hundert.«
    »Welche?«
    »Billete von Frau von La Mothe, die sie zu Oliva mit einer Armbrust schleuderte, welche man ohne Zweifel in ihrer Wohnung finden wird. Um ein Stück Blei gewickelt, haben mehrere von diesen Billeten das Ziel nicht erreicht. Sie fielen auf die Straße, wo einige von meinen Leuten oder von mir aufgehoben wurden.«
    »Mein Herr, würden Sie dieselben dem Gerichte überliefern?«
    »Oh! sie sind von einer solchen Unschuld, daß ich mir kein Bedenken daraus machte, und daß ich deßhalb keinen Vorwurf von Seiten der Frau von La Mothe zu verdienen glaubte.«
    »Und ... die Beweise des Einverständnisses, der Rendezvous?«
    »Tausend.«
    »Ich bitte Sie, geben Sie mir einen einzigen.«
    »Den besten. Es scheint, daß es Frau von La Mothe leicht war, in mein Haus einzutreten, um Oliva zu besuchen, denn ich habe sie dort an demselben Tage gesehen, an dem die junge Frau verschwand.«
    »An demselben Tage?«
    »Alle meine Leute haben sie gesehen, wie ich.«
    »Ah! ... und was wollte sie, wenn Oliva verschwunden war?«
    »Das fragte ich mich auch sogleich, und ich konnte es mir nicht erklären. Ich hatte Frau von La Mothe aus einer Postchaise aussteigen sehen, welche in der Rue du Noi-Doré wartete. Meine Leute hatten diesen Wagen lange auf derselben Stelle halten sehen, und mein Gedanke, ich muß es gestehen, war, Frau von La Mothe wolle sich Oliva beigesellen.«
    »Sie ließen gewähren?«
    »Warum nicht? Es ist eine mildherzige und vom Schicksal begünstigte Dame, diese Frau von La Mothe. Sie wird bei Hofe empfangen. Warum sollte ich sie verhindert haben, mich von Oliva zu befreien? Ich hätte Unrecht gehabt, wie Sie sehen, da ein Anderer sie mir entführte, um sie abermals zu verderben.«
    »Ah!« sagte Herr von Crosne tief nachsinnend, »Mlle. Oliva war bei Ihnen einquartiert?«
    »Ja, mein Herr.«
    »Ah! Mlle. Oliva und Frau von La Mothe kannten sich, sahen sich und gingen mit einander aus?«
    »Ja, mein Herr.«
    »Ah! Frau von La Mothe ist am Tag der Entführung Oliva's bei Ihnen gesehen worden?«
    »Ja, mein Herr.«
    »Ah! Sie dachten, die Gräfin habe sich das Mädchen beigesellen wollen?«
    »Was sollte ich Anderes denken?«
    »Aber was hat Frau von La Mothe gesagt, als sie Oliva nicht mehr bei Ihnen fand?«
    »Sie kam mir sehr beunruhigt vor.«
    »Sie vermuthen, dieser Beausire habe sie entführt?«
    »Ich vermuthe es einzig und allein, weil Sie mir sagen, daß er sie wirklich entführt habe, sonst würde ich nichts vermuthen. Dieser Mensch wußte Oliva's Wohnung nicht, wer kann sie ihm genannt haben?«
    »Oliva selbst.«
    »Ich glaube nicht, denn statt sich von ihm aus meinem Hause entführen zu lassen, wäre sie selbst von mir zu ihm entflohen, und ich bitte Sie, zu glauben, daß er nicht in mein Hotel hereingekommen wäre, hätte ihm nicht Frau von La Mothe einen Schlüssel zustellen lassen.«
    »Sie hatte einen Schlüssel?«
    »Es läßt sich nicht daran zweifeln.«
    »Bitte, an welchem Tage entführte man sie?« fragte Herr von Crosne, plötzlich erleuchtet durch die Fackel, die ihm Cagliostro so geschickt reichte.
    »Oh! mein Herr, darin werde ich mich nicht täuschen, es war gerade am Tag vor dem Ludwigsfest.«
    »So ist es!« rief der Policei-Lieutenant, »so ist es! mein Herr, Sie haben dem Staat

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