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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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letzter Nacht hatte noch immer Dienst. Er schlief schon fast und kaute apathisch auf einem pinkfarbenen Kaugummi herum. »Sie arbeiten ganz schön lange«, sagte Arvin.
    Der Portier gähnte und nickte, dann gab er etwas in die Kasse ein. »Das können Sie laut sagen«, nuschelte er. »Der Laden gehört meinem alten Herrn, und wenn ich nicht auf dem College bin, bin ich praktisch sein Sklave.« Er gab Arvin das Wechselgeld. »Aber immer noch besser, als nach Vietnam verfrachtet zu werden.«
    »Ja, denke ich auch«, sagte Arvin. Er steckte die Scheine in seine Brieftasche. »Hier gab es früher mal ein Speiselokal namens
Wooden Spoon
. Gibt es das noch?«
    »Klar.« Der Portier ging zur Tür und zeigte die Straße entlang. »Gehen Sie einfach zu der Ampel da und dann links. Auf der anderen Seite vom Busbahnhof. Die haben ein gutes Chili.«
    Arvin stand ein paar Minuten vor dem
Wooden Spoon
, sah zum Busbahnhof hinüber und versuchte sich vorzustellen, wie sein Vater vor über zwanzig Jahren aus einem Greyhound-Bus gestiegen und Arvins Mutter zum ersten Mal begegnet war. Er ging hinein und bestellte sich Schinken, Eier und Toast. Er hatte zwar seit dem Schokoriegel gestern Nachmittag nichts mehr gegessen, dennoch war er nicht sehr hungrig. Schließlich kam die alte, runzlige Kellnerin und räumte seinen Teller wortlos ab. Sie sah ihn kaum an, trotzdem ließ er ihr einen Dollar Trinkgeld liegen.
    Als er das Lokal verließ, schossen drei Streifenwagen mit blinkenden Lichtern und heulenden Sirenen ostwärts vorbei. Arvin blieb für einen Augenblick das Herz stehen, dann raste es. Er lehnte sich an die Hauswand und versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden, doch seine Hände zitterten zu sehr, um ein Streichholz anzumachen, genau wie bei der Frau gestern. Die Sirenen verklangen in der Ferne, und Arvin beruhigte sich so weit, dass er das Streichholz anreißen konnte. In diesem Augenblick fuhr ein Bus in die Gasse neben dem Busbahnhof. Arvin sah etwa ein Dutzend Menschen aussteigen. Ein paar von ihnen trugen Uniform. Der Busfahrer, ein grimmiger Mann mit kräftigem Kinn, der ein graues Hemd mit schwarzer Krawatte trug, lehnte sich in seinem Sitz zurück und zog sich die Mütze über die Augen.
    Arvin kehrte zum Motel zurück und verbrachte den Rest des Tages damit, auf dem grünen, abgetretenen Teppichbelag hin und her zu gehen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei herausfinden würde, wer Preston Teagardin umgebracht hatte. So plötzlich aus Coal Creek zu verschwinden, ging ihm jetzt auf, war das Dümmste gewesen, was er hatte tun können. Noch offenkundiger ging es ja nicht. Je länger er auf und ab ging, umso klarer wurde ihm, dass er mit dem Mord an dem Prediger etwas in Gang gesetzt hatte, das ihn für den Rest seines Lebens verfolgen würde. Er spürte, dass er versuchen musste, so schnell wie möglich aus Ohio zu verschwinden, aber er konnte den Gedanken nicht ertragen, zu gehen, ohne noch einmal das alte Haus und den Gebetsbaum gesehen zu haben. Ganz gleich, was geschah, sagte er sich, er musste versuchen, die Sache mit seinem Vater zurechtzurücken, die noch immer an seinem Herzen nagte. Sonst würde er sowieso nicht frei sein.
    Arvin fragte sich, ob er sich wohl jemals wieder sauber fühlen konnte. Auf dem Zimmer gab es keinen Fernseher, nur ein Radio. Der einzige Sender, den er störungsfrei hereinbekam, spielte Country-Musik. Er ließ es leise im Hintergrund laufen und versuchte zu schlafen. Ab und zu hustete jemand im Nebenzimmer, und dabei musste Arvin an die Frau denken, die an ihrem eigenen Blut gewürgt hatte. Als der Morgen dämmerte, dachte er noch immer an sie.

49.
    »Tut mir leid, Lee«, sagte Howser, als Bodecker auftauchte. »Das ist wirklich übel.« Howser stand neben dem Kombi von Carl und Sandy. Es war Dienstagmittag. Bodecker war gerade eingetroffen. Ein Farmer hatte die Leichen vor etwa einer Stunde entdeckt und auf der Überlandstraße einen Lieferwagen angehalten. Auf der Straße parkten vier Streifenwagen hintereinander, Männer in grauen Uniformen standen herum, fächerten sich mit ihren Hüten Luft zu und warteten auf Befehle. Howser war Bodeckers Deputy, der einzige Mann, an den er etwas delegieren konnte, das über Kleinkriminalität und Strafzettel hinausging. Nach Ansicht des Sheriffs waren alle anderen nicht einmal gut genug, um als Schülerlotsen zu arbeiten.
    Er sah Carls Leiche an und ging dann zu seiner Schwester hinüber. Der Deputy hatte ihm schon über Funk

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