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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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und eingenässt vor dem Haus ab; Helen stand dann bei Tagesanbruch auf und half ihm hinein, während er sie und seine ruinierten Beine und den falschen Prediger verfluchte, mit dem sie rummache. Nach einer Weile hatte sie Angst vor beiden Männern, sie tauschte das Zimmer mit Theodore und ließ ihn in dem großen Bett neben Roys Schrank schlafen.
    Eines Nachmittags, ein paar Monate nach der Geburt des Kindes, eines kleinen Mädchens namens Lenora, kam Roy aus dem Schlafzimmer; er war überzeugt davon, Tote zum Leben erwecken zu können. »Blödsinn, du bist ja völlig durchgeknallt«, sagte Theodore. Er trank eine Dose lauwarmes Bier, um seinen Magen zu beruhigen. Auf seinem Schoß lagen eine kleine Metallfeile und ein Schraubenzieher. In der Nacht zuvor hatte er bei einer Geburtstagsfeier drüben bei Hungry Holler für zehn Dollar und eine Flasche russischen Wodka acht Stunden lang Gitarre gespielt. Irgendein Arschloch hatte sich über sein Leiden lustig gemacht und versucht, ihn aus seinem Rollstuhl zu zerren und zum Tanzen zu bringen. Theodore stellte das Bier ab und bearbeitete weiter den Kopf des Schraubenziehers. Er hasste die ganze gottverdammte Welt. Wenn sich das nächste Mal jemand mit ihm anlegen wollte, würde der Mistkerl mit einem Loch im Bauch enden. »Du hast es verloren, Roy. Der Herr hat dich verlassen, genau wie ER mich verlassen hat.«
    »Nein, Theodore, nein«, entgegnete Roy. »Das ist nicht wahr. Ich habe gerade mit ihm gesprochen. Er saß vor einer Minute noch mit mir da drin. Und ER sieht überhaupt nicht so aus wie auf den Bildern. Vor allem hat er keinen Bart.«
    »Total durchgeknallt«, sagte Theodore nur.
    »Ich kann es beweisen!«
    »Wie denn?«
    Roy ging ein paar Minuten hin und her und fuchtelte mit den Händen herum, so als wolle er sich die Inspiration aus der Luft holen. »Wir töten eine Katze«, sagte er dann, »und ich zeige dir, dass ich sie wieder aufwecken kann.« Neben Spinnen waren Katzen Roys größter Schrecken. Seine Mutter hatte immer behauptet, sie habe eine Katze dabei erwischt, wie sie ihm als Baby die Luft abdrücken wollte. Theodore und er hatten im Laufe der Jahre Dutzende von ihnen getötet.
    »Du machst wohl Scherze«, sagte Theodore. »Eine beschissene Katze?« Er lachte. »Nein, da musst du schon mit was Besserem ankommen als mit einer Katze, bevor ich dir glaube.« Er drückte den Daumen gegen den Schraubenzieher. Er war spitz.
    Roy wischte sich mit einer dreckigen Babywindel den Schweiß vom Gesicht. »Mit was denn?«
    Theodore sah aus dem Fenster. Helen stand mit dem rosagesichtigen Balg in den Armen auf dem Hof. Sie war ihm am Morgen schon wieder quergekommen, hatte gesagt, sie sei es leid, dass er andauernd das Baby aufwecke. Sie hatte in letzter Zeit ständig was an ihm zu meckern, zu viel für seinen Geschmack. Verdammt, wenn er nicht das Geld nach Hause bringen würde, dann würden sie alle verhungern. Er sah Roy verschlagen an. »Wie wär’s, wenn du Helen wieder zum Leben erweckst? Dann wissen wir genau, dass du nicht verrückt bist.«
    Roy schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, das kann ich nicht machen.«
    Theodore grinste und nahm die Bierdose. »Siehst du? Wusste ich doch, dass du nur Blödsinn faselst. Wie immer. Du bist ebenso wenig ein Mann Gottes wie all die Saufköpfe, für die ich jede Nacht spiele.«
    »Sag so was nicht, Theodore«, klagte Roy. »Warum sagst du so etwas?«
    »Weil wir es gut hatten, verdammt, aber du musst ja unbedingt los und heiraten. Das hat dein Licht ausgelöscht, und du bist zu blöd, um das zu sehen. Zeig mir, dass die Flamme immer noch leuchtet, dann verbreiten wir wieder das Wort.«
    Roy ging noch einmal das Gespräch im Schrank durch, Gottes Stimme war ganz deutlich in seinem Kopf zu hören gewesen. Er sah aus dem Fenster zu seiner Frau, die am Briefkasten stand und dem Kind leise etwas vorsang. Vielleicht hatte Theodore ja recht. Schließlich war Helen stets auf gutem Fuß mit Gott, war es immer gewesen, soweit er wusste. Das konnte doch nur hilfreich sein, wenn es um die Wiederauferstehung ging. Dennoch hätte er es lieber erst an einer Katze ausprobiert. »Ich denk drüber nach.«
    »Aber keine Tricks«, sagte Theodore.
    »Die braucht nur der Teufel.« Roy trank einen Schluck Wasser an der Küchenspüle, gerade genug, um sich die Lippen zu befeuchten. Erfrischt beschloss er, erneut zu beten, und ging zum Schlafzimmer.
    »Wenn du das hinkriegst, Roy«, sagte Theodore noch, »dann gibt es in ganz West

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