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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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Langem schon hatte er davon geträumt, nach Florida zu gehen und am Meer zu leben. Für einen Krüppel war es schwer mit all diesen lausigen Hügeln und Bäumen hier.
    »Und was ist mit ihr?« fragte Roy und zeigte auf Helen.
    »Die wirst du ordentlich tief begraben müssen, Bruder«, sagte Theodore. »Ich habe eine Schaufel in den Kofferraum gelegt, nur für den Fall, dass die Dinge nicht so laufen wie geplant.«
    »Und Lenora?«
    »Glaub mir, dem Baby geht es bei der alten Dame besser«, sagte Theodore. »Du willst doch nicht, dass das Kind auf der Flucht vor der Polizei aufwächst, oder?« Er sah durch die Bäume nach oben. Die Sonne war hinter einer Wand dunkler Wolken verschwunden, und der Himmel war aschgrau. Es roch feucht, nach Regen. Von Rocky Gap drang ein langsames, leises Donnergrollen herüber. »Und jetzt fängst du besser an zu schaufeln, bevor wir nass werden.«
    Emma saß in einem Sessel am Fenster und wiegte das Baby, als Earskell an jenem Abend ins Haus kam. Es war fast sieben, und der Sturm legte sich langsam. »Helen meinte, sie würde nur ein paar Stunden fort sein«, sagte die alte Frau. »Sie hat nur eine Flasche Milch dagelassen.«
    »Ach, du kennst doch diese Prediger«, wiegelte Earskell ab. »Die sind wahrscheinlich losgezogen und zwitschern sich einen. Nach allem, was ich gehört habe, kann mich dieser Krüppel glatt unter den Tisch trinken.«
    Emma schüttelte den Kopf. »Wenn wir doch nur ein Telefon hätten. Da stimmt etwas nicht.«
    Der alte Mann besah sich das schlafende Kind. »Armes kleines Ding«, sagte er. »Sie sieht genauso aus wie ihre Mutter, nicht?«

4.
    Als Arvin vier war, entschied Willard, dass sein Sohn nicht in Meade unter all diesen Degenerierten aufwachsen sollte. Seit ihrer Heirat hatten sie in Charlottes alter Wohnung über der Reinigung gewohnt. Ihm kam es so vor, als würden alle Perversen des südlichen Ohios in Meade leben. Die Zeitung war voll von ihren kranken Machenschaften. Erst vor zwei Tagen war ein Mann namens Calvin Claytor im
Sears & Roebuck
verhaftet worden. Er hatte sich ein langes Stück Wurst an den Oberschenkel gebunden. Der
Meade Gazette
zufolge war der Mann, der nur einen zerschlissenen Overall getragen hatte, dabei erwischt worden, wie er sich, so der Reporter, in »anzüglicher und aggressiver Weise« an älteren Frauen gerieben hatte. Nach Willards Ansicht war dieser Mistkerl von Claytor noch schlimmer als der ehemalige Abgeordnete, der vom Sheriff erwischt wurde, wie er am Highway außerhalb der Stadt geparkt und sich ein Huhn über sein Geschlechtsteil gestülpt hatte, ein Rhode Island Red, das er sich für einen halben Dollar bei einem Farmer in der Nähe gekauft hatte. Sie mussten ihn sogar ins Krankenhaus bringen, um es zu entfernen. Man erzählte sich, der Sheriff hätte das Huhn mit seiner Uniformjacke zugedeckt, bevor sie in die Notaufnahme kamen, aus Respekt vor den anderen Patienten oder vielleicht auch vor dem Opfer. »Das war schließlich auch die Mutter von jemandem, an die sich dieser Mistkerl herangemacht hat«, sagte Willard zu Charlotte.
    »Wer?« Sie stand am Herd und rührte in einem Topf Spaghetti.
    »Himmel, Charlotte, der Kerl mit der Wurst«, sagte Willard. »Die sollten ihm das Ding in den Rachen stopfen.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete sie. »Ich finde das nicht so schlimm wie jemanden, der sich an Tieren vergeht.«
    Willard sah zu Arvin hinüber, der auf dem Boden hockte und einen Spielzeuglaster hin und her schob. Das Land ging in rasendem Tempo vor die Hunde, wie es schien. Vor zwei Monaten hatte seine Mutter ihm geschrieben, dass man in einem Wald ein paar Meilen von Coal Creek entfernt doch noch Helen Lafertys Leiche gefunden habe, zumindest das wenige, was noch davon übrig gewesen sei. Eine Woche lang hatte er den Brief jeden Abend gelesen. Charlotte war aufgefallen, dass Willard sich seitdem immer mehr über die Meldungen in der Zeitung aufregte. Roy und Theodore waren zwar die Hauptverdächtigen, aber es hatte seit fast drei Jahren keinerlei Spuren von ihnen gegeben, und der Sheriff konnte nicht ausschließen, dass sie vielleicht ebenfalls ermordet und irgendwo anders verscharrt worden waren. »Wir wissen es nicht, es könnte genauso gut derselbe gewesen sein, der damals die Leute in Millersburg umgebracht hat«, sagte er zu Emma, als er mit der Nachricht kam, dass Helens Grab von einer Gruppe Ginsengwurzel-Suchern entdeckt worden sei. »Vielleicht hat er die Frau umgebracht, dann die Jungs und hat sie

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