Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm
Bereich wird die Schilddrüse zwar entlastet, hat aber immer noch selbst die Möglichkeit, Hormone zu produzieren. Nur in vereinzelten Fällen, wenn der Körper völlig »verrücktspielt«, macht es Sinn, den TSH-Wert auf null herunterzufahren und Ruhe einkehren zu lassen. In diesem Fall arbeitet die Schilddrüse nicht mehr. Dies führt zu einer sinkenden Zahl der Antikörper, da das Immunsystem keine fehlerhafte, »körperfremde« Tätigkeit mehr zu bekämpfen hat (siehe > ). Da die Antikörper für verschiedene Symptome verantwortlich sind (zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, geringe Belastbarkeit, Stimmungsschwankungen), könnte Ruhe in diesem Bereich auch zu einer Verbesserung des körperlichen Zustands führen. Geht es Ihnen gut und ist Ihr Hormonspiegel stabil, dann reichen Laborkontrollen im Abstand von sechs Monaten aus.
WICHTIGE HORMONWERTE
Für eine gute Einstellung Ihres Hormonspiegels empfiehlt es sich, die folgenden Werte regelmäßig überprüfen zu lassen (siehe > ) und bei Bedarf die zugeführte Hormondosis anzupassen:
• fT4 sollte im oberen Drittel des Normwerts (0,8–1,8ng/dl) liegen.
• fT3 befindet sich idealerweise in der Mitte der Normwerte (3,5–8 ng/ml) und in nicht zu großem Abstand zu fT4.
• TSH sollte zwischen 1 und 1,5 (Normwert 0,3–3,5mU/L) liegen.
Hormonpräparate mit Jodzusatz
Bei Hormonpräparaten mit Jodzusatz ist Vorsicht angeraten. Sie werden in der Regel verschrieben, um einer Schilddrüsenunterfunktion entgegenzuwirken. Dies ist dann bedenklich, wenn Hashimoto noch nicht festgestellt wurde. Bei Hashimoto sollte auf eine Jodzufuhr grundsätzlich verzichtet werden, denn es liegt kein zu niedriger Jodspiegel im Blut vor, sondern ein Mangel an Hormon (siehe > ). Fast das gesamte aufgenommene Jod wird in der Schilddrüse gespeichert, wo es für die Umwandlung der Schilddrüsenhormone verwendet wird. Ein permanent zu hoher Jodspiegel kann, bei zusätzlicher Jodzufuhr von außen, zu einer Jodüberdosierung und zu einer Jodallergie führen. Bei Jodallergie kommt es zusätzlich zu den Symptomen der Jodüberdosierung (wie salziger Geschmack, Hautausschläge, Herzrasen, hoher Blutdruck, innere Unruhe) zu typisch allergischen Reaktionen wie brennende, juckende Augen, laufende Nase und möglicherweise Atembeschwerden.
Selen und Zink
Zusätzlich zur Hormoneinnahme empfiehlt die Schulmedizin Selen und Zink. Die beiden Spurenelemente (Mineralstoffe) wirken antioxidativ, zählen also zu den Radikalenfängern. Die sogenannten freien Radikale, die hauptsächlich bei Stoffwechselvorgängen gebildet werden, stehen im Verdacht, Körperzellen – auch die des Immunsystems – zu schädigen.
Die beiden Antioxidanzien Selen und Zink schützen also die Körperzellen und somit das Immunsystem. Sie werden nicht vom Körper selbst gebildet, sondern über die Nahrung aufgenommen beziehungsweise können auch als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Zink hat keinen direkten Einfluss auf die Schilddrüse. Es wird bei Hashimoto in erster Linie empfohlen, um die Infektanfälligkeit zu reduzieren. Zink unterstützt zudem die Wundheilung, wird bei Haarausfall und Hautproblemen verordnet und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Es ist vor allem in grünen Bohnen, Rind- und Schweinefleisch, Milch und Vollkorngetreide enthalten. Die Einnahme (Höchstdosis: 20 mg täglich) sollte nicht länger als vier bis sechs Wochen und zeitversetzt zu Selen erfolgen.
SELENREICHE NAHRUNGSMITTEL
Ihren Selenspiegel können Sie auf natürliche Weise erhöhen, indem Sie regelmäßig selenreiche Nahrungsmittel wie Leber, Muskelfleisch, Fisch, Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide in Ihren Speiseplan einbauen.
Welche Wirkung hat Selen?
Selen ist ein Bestandteil lebensnotwendiger Enzyme, der Selenoproteine, die die Aufgabe haben, freie Radikale zu neutralisieren. Solche selenhaltige Enzyme gibt es vor allem in der Schilddrüse (sie heißen dort Deiodasen). Die Schilddrüse ist deshalb das Organ mit der höchsten Selenkonzentration. Selenhaltige Enzyme sind an der Umwandlung von T4 in T3 beteiligt. Liegt zu wenig Selen im Blut vor, kann die Umwandlung behindert werden.
Außerdem wird der Einfluss von Selen auf die Senkung der TPO-Antikörper diskutiert. Der Grund dafür könnte sein, dass Selen als Radikalenfänger die Körperzellen schützt und somit die Immunabwehr unterstützt und entzündungshemmend wirkt.
Hashimoto-Betroffene fühlen sich bei einer regelmäßigen Selenzufuhr häufig körperlich
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