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Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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hatte ich sie noch jeden Tag sortiert und allen ihre Briefe, Magazine und Wurfsendungen vor die Tür gelegt. Damit hatte ich wieder aufgehört. Das Haus brauchte ein gewisses Maß an Chaos.
    »Post für dich, Ella«, sagte Mark. »Tolle Briefmarke. George Washington. Kann ich die später haben? Mein kleiner Neffe sammelt so was.«
    Mark hatte mir den Brief noch nicht gegeben, da wusste ich bereits, von wem er stammte.
    Aidan.

Kapitel 26
    Von: Charlie Baum
    An: Verborgene Empfänger
    Betreff: Es war eine unruhige Woche in Boston
    Hier der wöchentliche Bericht aus den Schützengräben der Familie Baum:
    Sophie, 11: Sophie hat zwei Fußballtrainer, Jenny und Rick. Sie schreibt Rick zum Geburtstag eine Karte, mit den Worten: »Du bist mein Lieblingstrainer.« Ich gebe zu bedenken, dass es zwar schön ist, wenn man einen Lieblingstrainer hat, dass Jenny jedoch verletzt sein könnte, wenn sie diese Karte sieht. Sophie nickt weise, nimmt ihren Stift und schreibt unten auf die Karte: »Aber zeig das bloß nicht Jenny.«
    Ed, 8: Lucy und ich sprechen über die Tochter unserer Nachbarn, die ein Adoptivkind ist. Ed hört mit. »Dad, was ist ein Abonnierkind?«
    Reilly, 6: Macht Rechenaufgaben. »Dad, zwölf ist doch ein Dutzend.«
    »Ja, das stimmt.«
    Pause. Die nächste Addition.
    »Dad, wenn zwölf ein Dutzend ist …«
    »Ja?«
    »Was ist dann neun?«
    Gute Frage.
    Tim, 4: Fährt mit mir im Auto. Legt Finger und Daumen zu einem Dreieck zusammen.
    »Guck mal, Dad, ein Dreieck.«
    »Hm«, mache ich.
    »Ein gleichschenkliges Dreieck.«
    Ich baue beinahe einen Unfall.
    Lucy, 36: Möglicherweise naht das Ende der langen Tage im Außendienst. In der Firmenzentrale werden interessante Jobs vakant. Sie will sich bewerben. Ich halte es mit Dusty Springfield: wishing and hoping and thinking and praying.
    Charlie, 36: Triumphaler Moment beim wöchentlichen Wiegen. Vier Kilo weniger! In einer Woche! Musste mich Lucy grausamerweise daran erinnern, dass Tim die Waage fallen lassen hatte?
    Snip, die Katze, Katzenbaby-Alter: Die Zeit des Niedlichseins ist vorüber. Wie beinahe das Leben eines kleinen Vögelchens im Garten. Snip trägt nun eine Glocke um den Hals, die einer Alpenkuh zur Ehre gereichen würde.
    Bis nächste Woche. Verliert mir bloß nicht den Verstand.
    Charlie xx
    Von: Charlie Baum
    An: Lucy Baum
    Betreff: re: Neuer Job????
    Aber ja, du musst dich bewerben.
    Aber ja, du bekommst den Job.
    Aber ja, alles würde anders – besser.
    Nicht, dass ich irgendetwas ändern wollte.
    Ich bin schon jetzt der glücklichste Mann auf Erden.
    C xx
    Von: Charlie Baum
    An: Lucas Fox
    Betreff: re: Jess
    Nein, das glaube ich nicht. Habe seit Tagen nichts von ihr gehört, mir aber ihre Facebook-Seite angesehen. Demnach hat sie viel zu tun, sie macht Sightseeing und setzt Ausrufezeichen. Laut Dad hat ihre Kreditkarte sehr viel Spielraum, also wird sie sich wohl jedes Musical ansehen, das in London läuft. Keine Sorge. Sehr unwahrscheinlich, dass sie Ella in die Arme läuft.
    C
    Von: Charlie Baum
    An: Aidan O’Hanlon
    Betreff: (kein Betreff)
    Ist alles okay? Habe dir mehrere Nachrichten hinterlassen, zu Hause und im Büro. Würde gern mit dir reden.
    C
    Von: Charlie Baum
    An: Walter Baum
    Betreff: Meredith
    Mit Meredith alles in Ordnung? Habe mir im Netz die Talkshow angesehen und Meredith kaum wiedererkannt.
    Von: Charlie Baum
    An: Ella O’Hanlon
    Betreff: Du
    Du bist so still. Alles okay bei dir?

Kapitel 27
    Liebes Tagebuch,
    Ich bin’s, Jess!
    Ich werde heute gar nicht über London sprechen. Das, was hier passiert, ist echt zu schrecklich. Ich will lieber an einem Kapitel über meine Kindheit schreiben.
    Eines muss ich vorher noch loswerden. Ich hoffe, ich habe da keinen großen Fehler gemacht, aber je mehr ich über das, was Zach gesagt hat, nachgedacht habe, dass ich nicht wirklich unabhängig bin, wenn Mum und Dad für meinen Aufenthalt bezahlen, umso mehr ist mir bewusst geworden, dass er recht hat. Und als der Gedanke erst mal da war, sind mir die vielen Kommentare von den Leuten aus meiner Tanzklasse durch den Kopf gegangen. Dass ich nur nach London gehen könnte, weil meine Eltern reich sind und mir alles kaufen. Und dann musste ich immer daran denken, was Mum und Dad getan haben – dass sie mir nichts von der Fernsehshow gesagt und mich einfach nach London abgeschoben haben, wo ich aus dem Weg bin – und da bin ich so wütend geworden, als wäre ein Sturm in meinem Kopf, und dann habe ich etwas ziemlich Dummes getan. Ich

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