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Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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»Ella.«
    Ich ließ die Wut durch mich hindurchrauschen. Und gestand mir ein Gefühl von Erleichterung zu. »Tut mir leid.«
    Dann sprach Charlie kurz mit Walter und Mum. Ich konnte mir denken, was sie sagten. Charlie redete beruhigend auf beide ein, richtete meine Grüße aus, versprach, Jess selbst eine Mail zu schreiben und sich so bald wie möglich mit ihr zu treffen. Nach dem Telefonat wirkte auch er sehr erleichtert.
    Wir gingen nicht mehr ins Bett. Charlie holte seinen Laptop und schrieb Jess in der Küche eine E-Mail, während Lucas Kaffee machte. Charlie las uns die E-Mail vor. Er hatte kein Blatt vor den Mund genommen.
    Jessica Baum, du hast MÄCHTIG Ärger. Deine Eltern haben sich solche Sorgen gemacht, dass ich nach London fliegen musste. Du kannst doch nicht einfach abtauchen. WENN DU DIESE E-MAIL LIEST , rufst du sofort deine Mum und deinen Dad an und dann mich. Ich bin bei Lucas. Er schrieb die Telefonnummer darunter und klickte auf »Senden«.
    Wir waren gerade mit dem Frühstück fertig, da erklang auf Charlies Laptop das »Ping« einer neuen E-Mail. Sie stammte von Jess. Charlie las sie wieder vor.
    Charlie!!! Ich bin auch früh wach. Du bist in London????? FANTASTISCH !!! Ich muss dich sehen!! Ich rufe erst Mum und Dad an und dann dich, versprochen. Ich habe ein kleines telefontechnisches Problem. Ich schreibe das hier auf dem Handy von Ben, meinem neuen Freund und Mitbewohner. Er arbeitet in dem Hotel, in dem ich war. Ich würde ja von seinem Handy aus anrufen, aber er muss jetzt gleich zur Arbeit und rausbekommen, ob das wirklich Agenten waren, die gestern nach mir gefragt haben – ist eine lange Geschichte!! Ich muss also runter auf die Straße, in die Telefonzelle, aber ich rufe dich an, sobald es geht. Versprochen! F REU MICH SO , dich zu sehen!!!! Jess xxxxoooo. Charlie schaute auf. »Fünfzig Ausrufezeichen. Es geht ihr offensichtlich gut.«
    Er konzentrierte sich wieder auf seinen Laptop, tippte rasch etwas ein, bis die Webseite einer Fluggesellschaft erschien. Er buchte seinen Rückflug.
    »Du fliegst schon wieder zurück?«, fragte ich.
    »Ich muss. Lucy hat sich extra freigenommen, um auf die Kinder aufzupassen. Aber ich fliege erst, wenn ich Jess gesehen habe. Und mit ihr geschimpft habe. Kommt ihr mit? Ich brauche womöglich einen Bodyguard. Oder vielmehr Jess.«
    »Ich komme mit«, sagte Lucas. »Ich würde Jessica sehr gern wiedersehen. Ella, du kommst doch auch mit?« Seine Frage war eine Herausforderung. Doch ich konnte nicht mitgehen. Ich hatte mir nachts überlegt, was ich tun würde, sobald ich Jess sicher und wohlauf wüsste.
    Ich erklärte, dass ich Aidan treffen wollte.
    Lucas bot an, mich zum Hotel zu begleiten. Charlie bot an, mir ein Taxi zu rufen. Das Hotel lag nur einen kurzen Fußweg entfernt. Ich dankte beiden und erwiderte, ich würde lieber allein hingehen.
    Ich duschte. Ich zog mich drei Mal um. Ich zupfte an meinen kurzen Haaren herum, als ob sie dadurch wieder lang würden, als ob mich das wieder in die Ella verwandeln würde, die Aidan vor so vielen Monaten zuletzt gesehen hatte. Ich wäre gern noch weiter in der Zeit zurückgereist, um zu der Frau zu werden, die ich war, bevor all das geschehen war. Ich trug Make-up auf, wusch es wieder ab. Ich malte mir die Lippen an. Wischte auch das wieder ab.
    »Hast du angerufen?«, fragte Lucas, als ich nach unten kam.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Aber er ist dienstlich hier, oder?«, warf Charlie ein. »Er ist doch bestimmt bei irgendeiner Konferenz. Wäre es nicht besser, ihr würdet euch verabreden?«
    Sie hatten recht. Aber das erste Gespräch mit Aidan wollte ich nicht am Telefon führen. Ich wollte ihm ins Gesicht sehen, in die Augen.
    »Mir ist wohler, wenn ich einfach hingehe«, erwiderte ich.
    Als ich endlich so weit war, brachten mich beide zur Tür. Und umarmten mich.
    »Gutes Mädchen«, sagte Lucas leise.
    Ich mischte mich in den Strom der morgendlichen Pendler, als ob ich auf dem Weg zu einem ganz gewöhnlichen Bürojob wäre, an einem ganz gewöhnlichen Morgen. Ich schaute auf die Uhr. Es war noch nicht einmal neun. Es war bitterkalt. Ein eisiger Wind wehte. Ich schlang den Mantel fester um mich, schob den Schal ein wenig höher. Ich wünschte, ich hätte eine Mütze angezogen. Das war der Eitelkeit geschuldet. Ich wollte meine Frisur nicht ruinieren. Es wäre für Aidan schon schockierend genug, mich mit kurzem Haar zu sehen. Er kannte mich nur mit langem.
    Als ich am Hotel ankam, war es neun. Das war

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